Der Milliardär John Hammond ist der Inhaber von InGen, dem Unternehmen das die Dinosaurier züchtet, und der Leiter des Jurassic Parks. Seine Figur wurde im Film von dem berühmten Richard Attenborough gespielt, der speziell von Steven Spielberg angefordert wurde. Er ist fast 77 Jahre alt und trägt wie im Kontrast zu Malcolm nur weiße Kleidung. Er hat immer seinen Gehstock mit Bernsteinverzierung, seinen Hut und seine Brille bei sich.
Obwohl seine Rolle als Gegenspieler oder Antagonist im Film als auch im Roman dieselbe ist, unterscheiden sich sowohl sein Charakter als auch sein Motiv in beiden Werken.
Im Film wird er als törichter, alter Mann dargestellt, dessen einziger Wunsch es ist, Kindern auf der ganzen Welt eine Freude zu machen. Er ist ein sehr gutmütiger und glücklicher Mensch mit gutherzigen und unschuldigen Motiven, der nicht hinter Profit her ist. In der Verfilmung blieb er am Leben und entkam zusammen mit den anderen im Hubschrauber. Obwohl er bis zum Ende hinter seinem Projekt steht und es verteidigt, kann man doch gelegentlich Reue in ihm erkennen.
Im Roman jedoch ist seine Persönlichkeit eine Art Gegenteil zum Film. Er zeigt viele eingebildete und arrogante Züge und bestätigt offen und ohne Zurückhaltung, dass er nur auf Profit aus ist. Hier ist er prinzipiell nur ein weiterer „böser" Mensch, den Malcolm so stark verabscheut. Sein Ziel ist es, mit der neu entdeckten Gentechnologie viel Geld zu verdienen und sich selbst zu bereichern.
Dieser Unterschied lässt sich sehr gut in Szene 19[36] feststellen. Im Roman unterhält sich Hammond hier mit dem Wissenschaftler Henry Wu über die Zukunft des Parks. Er erläutert, dass es seine Absicht ist, „mit der so jungen Gentechnologie Geld zu verdienen. Viel Geld"[37].
Seiner Meinung nach ist die Idee, die Gentechnik für das gemeinschaftliche Wohl, wie die Bekämpfung von Seuchen und Krankheiten einzusetzen, „ein schrecklicher Gedanke" und „Die reinste Verschwendung dieser neuen Technologie"[38]. Aus diesen beiden Aussagen lässt sich schnell schließen, dass Hammond hier den Charakter eines selbstsüchtigen, rücksichts- und erbarmungslosen Milliardärs spielt.
Ganz anders ist dies jedoch im Film. Hier sitzt er nicht nur zusammen mit Dr. Sattler am Mittagstisch, sondern rechtfertigt seine Taten auch ganz anders. Er verteidigt sich hier damit, dass er „den Menschen etwas nah bringen [will,] das keine Illusion ist"[39]. Er erzählt darauf hin von seiner Vergangenheit und seinen vorherigen Versuchen, Kinder mit seinen Vergnügungsparks glücklich zu machen.
Auch in Szene 11[40] meint er, dass der Park „nicht nur gebaut [wurde], um den super Reichen etwas zu bieten"[41], denn nach ihm sollte „jeder auf der Welt das Recht haben, sich an diesen Tieren zu erfreuen"[42]. Daher lässt sich schlussfolgern, dass sein Charakter hier der eines emphatischen und rücksichtsvollen alten Großvaters ist, dessen Motive rein sind.
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[36] Siehe Anhang, S.19, Tbl. 1
[37] Michael Crichton, 2013, S.295
[38] Michael Crichton, 2013, S.296
[39] Steven Spielberg, 1993, Jurassic Park, 01:23:10-01:23:14
[40] Siehe Anhang, S.11, Tbl. 1
[41] Steven Spielberg, 1993, Jurassic Park, 00:33:21-00:33:25
[42] Steven Spielberg, 1993, Jurassic Park, 00:33:25-00:33:28
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Jurassic Park │Facharbeit
No FicciónLebendige Dinosaurier als Hauptattraktion in einem Freizeitpark - kann das gut gehen? Würden sich 65 Millionen Jahre alte Tiere so einfach vom Menschen kontrollieren lassen? Diese und viele weitere Fragen werde ich in meiner Facharbeit eingehend un...