Zukunftsgespräch

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Müde lande ich den Jet im Wald. Ich will nur noch nach Hause, eine Kleinigkeit essen und dann schlafen. So gut es geht verstecke ich meine Ausrüstung in einem Rucksack und mache mich auf den Weg zum nächsten Waldweg. Sobald ich die Lichtung verlasse, verschwindet auch der Quinnjet.

Nach zwanzig Minuten bin ich endlich in der Nähe von unserem Haus. Erschöpft krame ich den Haustürschlüssel aus meiner Hosentasche und schließe die Haustür auf. "Jacky? Bist du das?" "Ja ich bin es." 

"Es hat jemand angerufen und nach dir gefragt. Ein gewisser Nick Fury" Tom steht mit einem erwartungsvollen an die Wand gelehnt da. Seufzend lasse ich mich aufs Sofa fallen. "Der Direktor von S.H.I.E.L.D. Dieser Geheimdienst aus Amerika von dem ich euch erzählt habe." "Wer sind diese Kontakte Dead? Du wolltest dich doch aus solchen Dingen raushalten." Anklagend verschränkt er die Arme vor der Brust. "Tue ich doch. Ich pflege nur alte Kontakte und sorge dafür, dass die richtigen Informationen entdeckt werden." "Du kennst Leute, die das Pentagon hacken können. Du kannst mir jetzt nicht sagen, dass das alles brave Lämmchen sind." "Ich kann auch das Pentagon hacken. Wir leben in einer Welt, in der es nicht mehr schwarz und weiß gibt. Dieses klassische Bild von Gut und Böse passt nicht mehr." 

Eine Weile schweigen wir uns nur an. "Ich mache mir Sorgen um dich. Du bist erst 14. Du solltest dir Gedanken um den heißen Typ aus der Nachbarklasse machen und dich nicht mit solchen Dingen rumschlagen." "Ich weiß. Aber wir können es nicht ändern. Es ist einfach nicht mehr die Zeit, sich nur um sich selbst zu kümmern. Uns droht vielleicht ein dritter Weltkrieg." "Was ist, wenn dich die Bundeswehr dorthin schickt? Was willst du der Schule sagen, du kannst nicht immer so tun als ob du krank wärst." "Ich weiß. Ich bin jetzt in der Neunten. Nach der Zehnten könnte so tun als ob ich aufhören würde." "Und was ist mit dem Abi? Du wolltest doch unbedingt dein Abi machen. Was willst du machen, wenn du diesen Job nicht mehr machen kannst?" "Ich kann das Abi nebenbei machen." "Und danach? Es kann doch nicht den Rest des Lebens so weitergehen. Denk doch auch mal an uns. Jedes Mal, wenn du einen Anruf kriegst, hoffen wir, dass du gesund wieder nach Hause kommst. Allein, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, dass du in den Krieg musst ist beängstigend." "Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern. Ich kann  einfach nicht dabei zusehen wie andere sterben in dem Wissen, dass ich das verhindern könnte. Es gibt keinen anderen Weg." "Es gibt immer einen anderen Weg." "Ja, aber der Weg, der am einfachsten erscheint ist nicht immer der beste. Ich kann nicht ohne Grund diese ganzen Dinge. Ich will den Menschen helfen und nicht wie früher sie bekämpfen." 

Wieder sitzen wir schweigend nebeneinander, bis mein Magen laut nach Aufmerksamkeit fordert. "Habt ihr noch Reste vom Mittag?" "Steht im Kühlschrank." 

Nach dem Essen mache ich mich stumm fertig und gehe früh schlafen. 

Auf Grund der Lage in der Ukraine habe ich mich entschieden das geplante Kapitel nicht hochzuladen sondern das hier.  Auch wenn es nicht viel hilft, sollten wir dennoch Gedanklich bei den Menschen im Kriegsgebiet sein. Wir können uns hier gar nicht vorstellen was die Menschen dort erleben müssen. Wir können hier in Sicherheit sitzen während Kinder verängstigt in U-Bahntunneln sitzen und beten nicht zu sterben. 

Was haltet ihr von der Ukraine-Russland Sache? Macht ihr euch Sorgen um einen Weltkrieg?

Deadshot around the worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt