Kapitel 5

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„Du magst ihn, oder?“, reißt mich eine mir bekannte Stimme aus den Gedanken.

„Ja, er ist toll.“

-

„Was machst du hier, Ashton?“, frage ich ihn nach einer kurzen Stille.

„Ich wollte mit dir reden“, gibt er zurück.

„Rede. Ich habe dir auch noch etwas zu sagen“, sage ich und sehe ihn an.

„Wollen wir irgendwo hin, wo ich mich setzen kann?“, fragt er ausweichend.

Seufzend rolle ich zu einer nahe gelegener Bank. Er folgt mir und setzt sich wortlos hin. Er sitzt einfach nur so da und starrt Löcher in die Luft.

„Nun, da du ja nicht anfängst, fange ich einfach mal an. Ich weiß wirklich nicht, was du gegen mich hast und ich weiß auch nicht, was der Grund dafür ist, aber falls du eifersüchtig auf mich bist, weil ich viel Zeit mit Luke verbringe, dann tut es mir wirklich leid. Es ist definitiv nicht meine Absicht, mich zwischen euch zu drängen. So eine Person bin ich nicht. Wenn du nicht eifersüchtig bist, dann fände ich es toll, wenn du mir sagen könntest, was ich falsch gemacht habe. Ich habe keine Lust darauf, mich mit dir zu bekriegen, wenn ich doch eure Fanshirts designen soll“, rede ich ruhig auf ihn ein und beobachte seine Reaktion. Leicht geschockt bemerke ich, wie ihm eine einsame, kleine Träne die Wange runterrollt.

Ich stelle meinen Rollstuhl so hin, dass er direkt vor Ashton steht und beuge mich vor, um die Träne wegzuwischen, während ich mich mit einer Hand auf seinem Oberschenkel abstütze. Dann ziehe ich ihn in meine Arme und spüre, wie sein Körper unter den Schluchzern bebt.

Als er sich einigermaßen beruhigt hat, löst er sich langsam aus meinen Armen und wischt sich müde über die Augen.

„Tut mir leid, ich wollte nicht, dass du etwas von meiner Schwäche mitbekommst“, entschuldigt er sich und kichert kurz.

„Das ist okay, jeder zeigt mal Schwäche“, lächle ich ihn an.

„Danke. Jedenfalls wollte ich mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen. Ich hab wirklich überreagiert und dumm gehandelt. Ich meine, ich kannte dich ja nicht mal. Sogar Luke hatte uns nur erzählt, dass er ein ganz besonderes Mädchen kennengelernt hat, das auf Michaels Vorschlag hin vielleicht sogar unseren Fanmerch designen wird. Von da an war er nicht mehr so oft zuhause und hatte auch keine Zeit mehr… Genau das hatte ich auch meiner Freundin erzählt, und sie hatte mir eingeredet, dass du dich nur zwischen mich und Luke drängen willst und dein Plan ist, dass du die Band zerstörst. Gestern hat sie mir bewiesen, dass sie im Zusammenhang mit mir alles gelogen hat“, beginnt er traurig.

„Was ist passiert? Also mit deiner Freundin?“, frage ich vorsichtig nach.

„Ich wollte gestern zu ihr und bin halt einfach mit meinem Schlüssel ins Haus spaziert. Dann hab ich halt komische Geräusche gehört und sie mit einem anderen Kerl im Bett erwischt. Sie sagte, dass sie jemanden will, der sie verwöhnt. Mein Gott, ich war 5 Wochen mit ihr zusammen und andauernd wollte sie mit mir schlafen. Nur ich war halt der, der noch nicht wollte, bis ich sie mit dem anderen Kerl im Bett erwischt hab. Außerdem hat sie noch ausgeplaudert, dass sie nur mit mir zusammen war, um über mich an Luke heranzukommen, bis schließlich du kamst“, erzählt er.

„Hätte ich jemanden wie dich, würde ich nicht mal im Traum daran denken, dich zu betrügen“, versuche ich, ihn aufzumuntern.

„Danke. Ich hoffe für dich, dass du das gleiche von Luke denkst“, erwidert er frech.

Ich verdrehe nur kurz meine Augen und sehe ihn anschließend erwartungsvoll an.

„Okay, weiter im Text. Sie hatte mir das alles eingeredet und ich Idiot habe ihr natürlich geglaubt. Später habe ich Luke damit konfrontiert und ihm alles erzählt, was Kiara, meine Ex-Freundin, mir eingeredet hatte. Das hat sich alles zu einem heftigen Streit entwickelt und wir haben uns regelrecht angebrüllt. So einen großen Streit mit ihm wollte ich nicht, er ist immerhin mein allerbester Freund. Wir haben uns immer noch nicht richtig vertragen. Er hatte gehofft, dass dieses Treffen heute alles besser machen würde und ich diesen Fehler einsehe. Im ersten Moment war es auch noch so, aber als du anfingst, mit Calum herumzualbern, bekam ich langsam ein schlechtes Gewissen, und als du dann von dem Tag mit Luke erzählen wolltest, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt, was für ein Arschloch ich war. Deshalb war ich auch rausgegangen. Als Luke dann rauskam, hatte ich die Hoffnung, dass er mich einfach in den Arm nimmt und mir sagt, dass alles gut ist, aber stattdessen hat er mich angefahren, warum ich so unhöflich zu dir sei und mein Verhalten ändern sollte. Da haben wir uns erneut gestritten, was ich unglaublich bereue. Ich hätte die perfekte Chance gehabt, mich zu entschuldigen und alles zwischen uns wieder gerade zu biegen, aber ich Vollpfosten habe die Chance nicht ergriffen. Als ihr dann aus dem Café gekommen seid, wollte ich eigentlich mit euch beiden reden und mich entschuldigen, aber Luke sah mich so… so warnend an, wodurch ich meinen Mut verlor. Also bin ich euch mit sicherem Abstand auf der anderen Straßenseite gefolgt. Und als ich dann deinen liebevollen Blick gesehen habe, wie du ihm hinterher gesehen hast, hat sich mein schlechtes Gewissen noch mehr verstärkt“, erzählt er.

„Um ehrlich zu sein, verstehe ich dich. Würde meine beste Freundin auch ständig mit einem Kerl, den ich nicht kenne, herumhängen und meine Gefühle dabei komplett ignorieren, wäre ich auch nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen. Abgesehen davon, dass es diese beste Freundin nicht gibt, würde ich genauso handeln wie du“, erkläre ich ihm.

„Wie meinst du das, dass du keine beste Freundin hast? Hat nicht jedes Mädchen eine beste Freundin?“, hakt er nach und sieht mich verwundert an.

„Klar hat fast jedes Mädchen eine beste Freundin. Nur ich habe keine, weil ich abgesehen von euch gar keine Freunde habe. Gott, das klingt blöd“, lache ich.

„Nun, wenn das so ist, bin ich deine neue beste Freundin, wenn dir das recht ist“, kichert er in einer hohen Stimme und setzt ein Duckface auf.

„Na gut“, sage ich gespielt genervt und beginne anschließend so sehr zu lachen, dass ich Bauchschmerzen bekomme.

„Bekomme ich eventuell deine Nummer?“, fragt er, als wir uns wieder beruhigt haben.

„Klar“, antworte ich und diktiere ihm meine Nummer. Er schickt mir kurz eine Nachricht auf WhatsApp, damit ich seine Nummer auch habe.

-

„Wir schreiben, ja?“, verabschiedet Ashton sich, nachdem wir noch eine ganze Weile über Gott und die Welt geredet haben.

Ich nicke nur und ziehe ihn noch mal in eine Umarmung, bevor er sich umdreht und winkt. Grinsend fahre ich zu unserer Haustür und schließe auf.

Ich rufe meinen Entern noch mal zu, dass ich da bin und gehe gleich auf mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett ziehe und mich in mein Kopfkissen kuschle. Dann ziehe ich mein Handy aus der Tasche und sehe, dass ich eine Nachricht von Ashton habe.

‚Danke, dass du mich verstehst! Das bedeutet mir wirklich viel! <3‘

‚Kein Ding, Ashy <3‘

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Tut mir leid, dass die letzten 6 Tage kein Kapitel kam, ich hatte entweder keine Lust oder keine Zeit zum schreiben! Bei desen mega Wetter konnte ich nicht anders, als mir mein Pferd zu schnappen und eine große Runde im Gelände zu drehen xd

Ich liebe euch!

Soul ♥

confident - l.h *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt