Mella P.o.v
Doch nichts geschah. El lächelte mich weiter ermutigend an und Louis sah noch immer freundlich auf mich herab. Mir fiel ein Stein vom Herzen und schnell bemühte ich mich darum einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Louis beugte sich zu El und flüsterte ihr etwas ins Ohr. El nickte nach kurzem Überlegen.
"Wenn du willst, kannst du bei uns wohnen,sobald du hier von hier entlassen wirst. Du kannst ja schlecht mit deinem fetten Gipsbein draußen schlafen." ,Louis versuchte einen scherzhaften Ton anzuschlagen. Ich überdachte dieses Angebot. Es war natürlich das Beste, es anzunehmen. Aber konnte ich noch etwas von ihm annehmen? Er bezahlte meine Behandlung und war so nett zu mir. Und ich hatte ihn bestohlen.
"Du brauchst gar nicht Nein sagen, wir werden dich solange drängen, bist du zustimmst", erriet El meine Gedanken.
Seufzend gab ich mich geschlagen."Okay. Aber ich gehe sofort wieder, sobald ich störe oder wenn ich gesund bin.",stellte ich klar.
"Deal."meinte Louis und hielt mir die Hand hin und ich schlug ein. Jetzt konnte ich mein Glück kaum fassen. Jeden Tag in einem weichen Bett schlafen! Essen bis der Magen platzte! Endlich wieder ganz normal mit Freunden reden. Alles das, was ich in dem letzten halben Jahr entbehren musste.
Louis P.o.V
"Warte ich helfe dir ",bot ich an und reichte Mella die Hand, damit sie aus dem Auto aussteigen konnte. Sie ergriff sie und hievte sich aus dem Sitz. El reichte ihr die Krücken, die sie währenddessen aus dem Kofferraum geholt hatte.
"Danke.", keuchte Mella leise. Sie war drei Tage im Krankenhaus geblieben, um ihre Gehirnerschütterung beobachten zu lassen. Aber nun war sie einigermaßen bereit, um nach Hause zu gehen, also wie abgemacht zu uns. Die Lüge, das sie eine Verwandte war, war bisher noch nicht aufgeflogen und ich versuchte sie aus meinem Gedächtnis zu verdrängen.
Sie humpelte hinter uns her während El und ich ihre Sachen trugen. Ich schloss auf und half den Mädchen über die Treppe. Stöhnend ließ sich Mella auf einen Stuhl sinken."Ich kann nicht mehr. Wie soll ich mich den in den nächsten Wochen noch vom Fleck bewegen, wenn ich schon nach zehn Metern fix und fertig bin? "
El kicherte.
"Soll ich dich hoch tragen? ",bot ich hilfsbereit an.
"Dann können wir dir helfen, auszupacken."
'Okay. Aber nur wenn ich nicht zu schwer bin. ",stimmte sie vorsichtig zu. Behutsam legte ich eine Hand auf ihren Rücken und die andere unter ihre Oberschenkel und hob sie hoch. Sie war so leicht wie ein Vogel. Ihr zerbrechlicher Körper schmiegte sich an mich und unwillkürlich fragte ich mich mal wieder, wieso sie weggelaufen war. Langsam schritt ich die Treppe hoch, El folgte uns mit der Tasche. Ich war froh darüber, eine so verständnisvolle Freundin zu haben. Es gab Mädchen,die hätten ein Drama darausgemacht, wenn ihr Freund eine andere nur anfasste. Doch El wusste, das ich nur sie liebte und in Mella nur eine Freundin sah. Ja eine Freundin, sie war mir in den paar Tagen sehr ans Herz gewachsen. Ihre bescheidene, zurückhaltende, jedoch kluge und selbstbewusste Art hatte mich sofort um den Finger gewickelt.
"Achtung, Schrank",warnte mich Mella. In meinen Gedanken versunken war ich auf einen Schrank zugelaufen sodass Mellas Gipsbein dagegen gestoßen wäre,wenn ich nicht rechtzeitig ausgewichen wäre.
"Oh sorry.',nuschelte ich und machte mit dem Ellebogen die Tür auf. Im Zimmer ließ ich Mella auf das Bett herunter.
"Danke.",meinte sie. Sie zeigte auf ihre Tasche.
"Könnte ich die mal haben? Dann kann ich auspacken."
"Wir helfen dir.",entschied El.
Mella p.o.v.:
'Na gut ',sagte ich zögernd. Ich kam mir so unnütz vor, wie ich hilflos auf dem Bett saß und zusah, wie sie meine Tasche auspackten. In den Monaten auf der Straße und auch schon die Jahre davor hatte ich mich daran gewöhnt,mich nur auf mich zu verlassen und keine Hilfe zu gebrauchen. Doch jetzt blieb mir nichts anderes übrig, als mich auf El und Louis zu verlassen, was mir sehr unangenehm war, schließlich plagte mich immer noch das schlechte Gewissen. Aber die beiden hatten recht, es war unmöglich in meinem Zustand auf der Straße zu leben. Außerdem lockte mich die Bequemlichkeit und das "normale" Leben, das ich seit einer Ewigkeit, wie es mir schien, entbehren musste. Auch wenn das schlaflose Nächte wegen des gestohlenen Geldbeutels bedeutete. Und wenn ich es Louis sagen würde? Wahrscheinlich würde es früher oder später rauskommen, den Lügen hatten kurze Beine.
Aber wie würde er reagieren?
Schließlich hatte er eindeutig gesagt, was er von diesem Diebstahl hielt. Er würde mich bestimmt nicht rauswerfen, so kaltherzig war sicherlich nicht, aber vielleicht lieferte er mich der Polizei aus... das wäre genauso schlimm."Mella? Worüber denkst du nach? Hast du Schmerzen? Brauchst du Tabletten?" ,riss mich Louis' besorgte Stimme aus den Gedanken.
'Was Nein! Wie kommst du darauf",rief ich mit einer Spur zu gekünsteltem Erstaunen.
"Du starrst die ganze Zeit die Wand an.",erklärte El. "Mit so einem glasigen Blick."
Mich einfühlsam ansehend setzte sie sich neben mich.
"Gibt es etwas über das du mit uns reden möchtest? Etwas was dich belastet? Möchtest du uns erzählen, weshalb du weggelaufen bist?"
Durchdringend musterten mich beide. Ich schluckte unsicher auf den Boden starrend. Das war die optimale Chance.Doch ich konnte es einfach nicht. Ich war noch nicht bereit dazu. Weder für das eine noch für das andere.
"Nein, alles in Ordnung. Ich habe nur nachgedacht.",murmelte ich.
"Nun gut. Wir werden dich nichr drängen, aber wenn du reden willst, wir werden dir zuhören, egal worum es geht und versuchen dir zu helfen.",sagte El mit sanfter Stimme und legte den Arm um mich. Für einen kurzen Moment lehnte ich mich an sie und genoss das Gefühl von Nähe.
Es tat gut, zu wissen, das man Menschen hatte, die sich um einen kümmerten, denn das hatte ich nie wirklich gehabt.
Schwer atmend versuchte ich die Erinnerungen,die in meinem Kopf aufstiegen zu verdrängen.Denk nicht daran. Du wirst nur wieder trauern. Denk nicht daran redete ich mir ein.
Ein lautes Rumpeln lies mich hochschrecken. Mit klopfendem Herzen erblickte ich die Ursache für das laute Geräusch.
Ein Buch, mein absolutes Lieblingsbuch, das ich immer dabei hatte, auch als ich ausgerissen war.
Es lag vor meinen Füßen.
Und mit ihm noch etwas.
Louis Geldbeutel.
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I'll help you to begin again */vorübergehend pausiert/*
FanficMella ist eine Ausreißerin,obdachlos und ohne Geld. Um zu überleben klaut sie. Doch sie ahnt nicht, das der Junge, dem sie den Geldbeutel gestohlen hatte der reiche Superstar Louis Tomlinson ist. Durch Zufall begegnet sie ihm wieder... ... und eine...