8.Kapitel

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Bellès P.o.V

Ungläubig saß ich auf dem Bett und hatte die Arme um mein Knie geschlungen. Was war hier geschehen?
Wie konnte es sein, das ich so verdammtes Glück hatte? Erneut war ich nicht aufgeflogen. Das war günstig für mich, doch seltsamerweise wünschte ich mir, das Louis es herausgefunden hätte. Das würde mir mein schlechtes Gewissen nehmen. Aber wieso beichtete ich dann nicht? Das wäre das Beste, was ich machen könnte. Doch ich hatte Angst. Zu viel Angst. Davor, das Louis mich zur Polizei schleppen würde und die herausfindej würden, wer ich war. Vielleicht müsste ich dann zurück zu Thomas. Oder ins Heim. Oder ein anderer Schrott. Das Leben auf der Straße war zwar kein Zuckerschlecken, aber ich brauchte die Freiheit. Es tat gut, über sich selbst bestimmen zu können, wenn es davor die ganze Zeit jemand anderes getan hat. Ich konnte mir kein anderes Leben vorstellen. Gleichzeitig wollte ich jedoch auch ein "normales" Leben führen, ich wollte meinen Abschluss machen und eine Ausbildung oder ein Studi beginnen. Doch dieses Leben und das andere passten nicht zusammen.

Jetzt dachte Louis wirklich, ein Einbrecher wäre in seinem Haus. Wie naiv er war. Was ist wenn er deshalb die Polizei ruft? Und dich jemand kennt? Schließlich bist du als vermisst gemeldet! ,schoss es durch meinen Kopf. Alarmiert spitzte ich meine Ohren. Kein Laut war unten zu hören. Ich sah mich um. Meine Krücken lehnten in Reichweite an der wand. Vielleicht würden die Teppiche meine Schritte dämpfen. Vorsichtig schwang ich mein Gipsbein über die Stuhlkante und schnappte mir eine Gehhilfe. Damit stützte ich mich auf und nahm die andere. Mit leisem Klackern und unter großer Anstrengung verließ ich den Raum.

An der Treppe blieb ich ratlos stehen. Wie sollte ich da lautlos hinunterkommen? Mein Blick wandte über die Holzstufen. Entschlossen lehnte ich meine Krucken an die Wand und setzte mich auf die erste Stufe. Dann hob ich vorsichtig mein gebrochenes Bein an und ließ mich auf die nächste Stufe gleiten. Wenn Louis mir jetzt begegnen würde, bräuchte ich eine gute Ausrede dafür, was ich gerade machte. Aber hoffentlich blieb er unten.
Nach anstrengenden Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, war ich im ersten Stock angelangt.

"Louis? Wieso schleichst du auf Zehnspitzen herum, als wärst du ein Einbrecher? ",hörte ich El's scharfe Stimme. Ich linste durch die Gitterstreben des Treppengeländers und sah El genau unter mir. Sofort zuckte ich zurück, doch sie hatte mich nicht bemerkt.

"Hier war ein Einbrecher.",antwortete Louis.

"Wie bitte?"

"Jemand war in Mellas Zimmer und hat ihre Geldbörse stehlen wollen, hat sie aber, als ich hochgerannt bin, fallen lasse und ist geflohen."

"Hat Mella das gesagt?"

"Nein." Louis klang verdutzt. " Ich habe es selbst mitbekommen."

"Aha. Du hast den Dieb also gesehen?"

Ich hörte das Grinsen in El's Stimme. Meine Hand krallte sich in das kühle Eisen des Geländers. Sie wollte Louis zum Zweifeln bringen.

"Nein, nur ein Schatten. Aber wie sollte die Geldbörse sonst nach draußen gelangt sein?"
'Vielleicht war es ja Mella. Wahrscheinlich ist es gar nicht ihre Geldbörse sondern deine. Hast du nicht gesehen, wie ähnlich sie sich sehen? Und sie wollte sie loswerden, bevor wir es herausfinden und hat deshalb sie rausgelegt und dann geschrien damit du hoch kommst. ", sagte El spöttisch. Ensetzt hielt ich den Atem an. Sie hatte mich gerade indirket verraten. Würde Louis ihr glauben.

"Was soll das El? Wieso machst du Mella plötzlich so ernste Vorwürfe? Ich glaube du hast zu viel Fantasie.",erwiderte Louis ärgerlich. "Mella hat ein Gipsbein, sie kommt unmöglich aus dem Bett heraus ."

" So? An deiner Stelle würde ich sie mal fragen." ,meinte El hämisch.

"Das werde ich nicht machen! Was glaubst du, ,wie Mella sich dann fühlen wird! Ich glaube du spinnst."

Louis Stimme wurde immer lauter. Er vertraute mir wirklich. Aber zu Unrecht. Ich hatte ihn bestohlen. Wegen mir stritten sie nun. Ich wollte das nicht mehr mitanhören. Hastig quälte ich mich nach oben. Mühsam kam ich auf die Beine und nahm meine Krücken in die Hand. Durch die Hektik wurde ich unvorsichtig und eine Krücke krachte gegen das Geländer.

Gong

hallte es laut. Unten wurde es leise.

"Wahrscheinlich hat sie jetzt gelauscht! ",schrie El wütend.

"Mella?" rief Louis nur. Was sollte ich tun? Es gab zwei Möglichkeiten. ich konnte schnell zurück in mein Zimmer und so tun, als wäre ich schon die ganzr Zeit dort oder zurückrufen, dass sie mir nach unten helfen sollten, weil mir oben die Decke auf den Kopf fiel. Das erste war zu auffällig, es war klar, dass ich hier gewesen war.

"Hey!" ,rief ich."Könnt ihr mir bitte herunterhelfen?"

"Natürlich Wiesi denn?"

Ich hörte schnelle Schritte die Treppe hochrennen und schon stand Louis vor mir.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 21, 2015 ⏰

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