2. Kapitel

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Mella P.o.v

Zufrieden rollte ich mich abends in meine Decke ein. Zurzeit schlief ich immer in einem Park. Diesmal war mein Platz hinter einer Ansammlung von Bäumen. Ich überlegte was ich mir von dem Geld noch kaufen konnte, bis ich einschlief.

Als ich aufwachte, um 23.15 Uhr, wie meine Armbanduhr anzeigte, war es kalt. Eiskalt. Dichter Nebel waberte um mich. Ich hatte mich schon daran gewöhnt. Aber diese Kälte hatte es noch nie gegeben. Ich zitterte am ganzen Körper. Meine Zähne klapperten. Die kälte drang durch die dünne Fleecedecke und mein Oberteil wie zwei eisige Hände. Als ich  die Taschenlampe anzündete waren meine Hände blau und meine Arme von Gänsehaut überzogen. Wenn ich mich nicht bewegen werden würde, würde ich erfrieren. Bibbernd kroch ich aus der Decke und stand plötzlich auf einen Weg, den ich komplett übersehen hatte. War jemand an mir vorbeigegangen und hatte mich bemerkt?  Wenn war es mir egal. Mit steifen Gliedern joggte ich im Kreis. Aber immer wenn ich stehen blieb war mir wieder kalt. Es brachte nichts. Schließlich setzte ich mich hin, zog meine Beine an und wickelte die Decke um mich. Ich musste irgendwie wieder eingeschlafen sein, aber nur für eine halbe Stunde. Da hörte ich Stimmen. Gerade mal drei Meter von mir entfernt!  Zwei Gestalt liefen den Weg hoch, sie mussten genau an mir vorbei. Es war zu spät um wegzulaufen. Was sollte ich machen?  Ängstlich drückte ich mich auf den Boden. Die Gestalten kamen näher. Es mussten ein Mann und eine Frau sein. Ich hielt die Luft an. Nicht nach rechts schauen! Hilflos kniff  ich die Augen zusammen. Da trat etwas auf meine Hand. Schmerz durchzuckte meine Knochen. War sie gebrochen? Die Stimmen verstummten. Wie versteinert lag ich da. Jetzt war es aus. "Hallo?  Oh mein Gott tut mir so leid." Ich machte vorsichtig die Augen auf. Und sah in ein Gesicht. Ein Gesicht das mir sehr bekannt vorkam. Es war Louis. Der Junge, den ich bestohlen hatte. Neben ihm stand ein Mädchen mit braunen lockigen Haaren, das nett aussah  aber einen entsetzten Eindruck machte."Alles okay?" Louis musterte mich prüfend. Erkannte er mich?  Aber nein, nur Sorge stand in seinem Gesicht. "Äh ja".krächzte ich. Meine Stimme klang ganz kratzig. Er packte mich am Arm und zog mich zu einer Straßenlaterne." Zeig mal deine Hand." Er hob sie hoch. Sie war blau und lila angelaufen. Ich wagte nicht, mein Kopf zu heben, aus Angst er würde mich erkennen.

"Du kannst mich ruhig  ansehen. Wir tun dir nichts,stimmt's El."

Das Mädchen, dessen Spitzname offenbar El war, nickte lächelnd. "Was machst du hier?",fragte sie arglos. "Äh." Sollte ich sagen, das ich hier schlief?  Wahrscheinlich würden sie mich für die letzte Pennerin halten. Louis erblickte die Decken und meine Tasche.

"Du schläfst hier? "

  Seine Stimme klang geschockt. Ja, nicht jeder hat so einen prall gefüllten Geldbeutel wie du,hätte ich am liebsten gesagt, aber das hätte mich verraten. 'Du hast ja ganz blaue Lippen.",meinte das Mädchen und starrte auf mein Gesicht. Verlegen knetete ich meine Hände. "Es ist ja auch sehr kalt. Du erfrierst ja hier.",stellte Louis klar. Er und El wechselten ein Blick. El nickte. Wahrscheinlich überlegten sie gerade, ob sie mich bei der Polizei abliefern sollten. Gruselig, als könnten sie gegenseitig ihre Gedanken lesen können. "Hast du niemanden zu dem du gehen kannst?" War das ihr Ernst?  Sonst würde ich wohl kaum im Freien schlafen. Stumm schüttelte ich den Kopf."Du kommst mit uns",entschied Louis .Fragend sah ich ihn an. Wollte er mich bei der Polizei abliefern?

"Du kannst bei mir schlafen.',erklärte er.

"Was?",entfuhr es mir.Ich sollte bei einem meiner Opfer schlafen?  Was wenn er mich im Hellen erkennen würde  ?Wie naiv war er, das er eine Obdachlose bei sich aufnahm.

"Keine Widerrede. Wir können nicht zulassen, das du erfrierst oder dir was passiert. Weissr du nicht, das eine Frau hier vor zwei Wochen ermordet ist?"

I'll help you to begin again */vorübergehend pausiert/*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt