The hunt of a siren

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*Taddls Sicht*

Hungrig schwammen meine beste Freundin Lumi und ich an die Wasseroberfläche, um zu jagen. „Willst du dein Menschlein heute gar nicht sehen?“ Ich schmunzelte. „Ich möchte ihn am liebsten immer bei mir haben. Aber er muss in nächster Zeit eh ein paar Sachen für seinen Umzug klären. Und seine Prüfungen stehen an.“ „Aww, dann kannst du ja gar keinen Sex mit ihm haben. Oder hat er dich immer noch nicht ran gelassen?“ Ich kicherte, weil ich genau wusste, dass sie nur scherzte. „Tja, wenn er das irgendwann tun möchte.“ Kurz stoppte Lumi und sah mich an, bevor sie lächeln musste. „Wenn man dich so sieht, würde man gar nicht denken, dass du das gefährlichste Wesen der Welt bist.“ „Man muss es uns ja eh nicht ansehen.“ „Zum Glück.“ Nun schwammen wir weiter und tauchten wenig später auf. Da konnten wir sofort mehrere Menschen riechen und spürten auch das Boot, auf dem sie waren. „Was meinst du?“, fragte Lumi, „Gehen wir zu ihnen oder holen wir sie zu uns?“ Ich grinste. „Lass' es uns erstmal ruhig angehen.“ „Alles klar.“ Schnell schwammen wir zu ein paar Felsen, die aus dem Wasser ragten und setzten uns drauf. Dann fingen wir an zu singen, was man in mehreren Kilometern Entfernung hören kann. Natürlich wurde der Geruch der Menschen stärker und als sie in Sichtweite waren, tauchte ich ab. Lumi sang weiter, versteckte nun aber ihre Flosse hinter dem Felsen und ich erhitzte die Wasseroberfläche um die Felsen herum, um Dampf zu erzeugen. Und wenig später war das Boot vor den Felsen, wo sie stoppten. Ich riss sofort die Rotorblätter ab und tauchte dann hinter dem Boot auf. Auf dem Boot waren acht Männer und zwei Frauen, alle nur leicht bekleidet, und sie standen alle an der Frontseite, um Lumi besser sehen zu können, die ihnen den Rücken gekehrt hat. „Was hat denn eine nackte Frau auf diesem Felsen zu suchen? Dir muss doch unglaublich kalt sein.“ Lächelnd sah Lumi die Gruppe an, wobei sie, bis auf die Flosse, menschlich aussah. „Ich bin oft in kaltem Wasser. Das macht mir nichts aus.“ „Tja, aber wenn du willst, kannst du gerne mit auf unser Boot kommen. Wir haben Bier, Snacks, Musik... Alles, was das Herz begehrt.“ „Auf eurem Boot befindet sich tatsächlich das, was mein Herz begehrt... Aber nicht nur meins.“ „Oh, hast du etwa noch Freundinnen?“ Ich stützte mich auf der Bootkante ab. „Nicht direkt... Dreht euch doch mal um.“ Alle drehten sich um, woraufhin ich ihnen freundlich lächelnd zuwinkte, ohne etwas zu verstecken. Das erschreckte sie natürlich und drei von ihnen fielen ins Wasser, als sie zurück wichen. Den Rest schlug Lumi mit ihrer Flosse vom Boot, bevor ich mich nach vorne schwang und mit meiner Flosse ein Loch in den Boden schlug. Daraufhin sank das Boot natürlich und die Menschen versuchten, sich schreiend auf den Felsen zu retten. Lumi und ich zogen die Menschen, die noch im Wasser waren, in die Tiefe, bissen große Stücke aus ihren Körpern und ließen sie dann ertrinken und ausbluten. Dann schwammen wir wieder an die Oberfläche, wo die restlichen drei Männer zitternd auf einem Felsen standen. Die Leichen ihrer Freunde machten es für sie natürlich nicht besser, aber Lumi und ich mussten nur grinsen. „So viele Muskeln.“, sabberte sie, „Das wird ein Festmahl.“ „Allerdings.“ „Krieg' ich den Großen?“ „Dann nehm' ich die beiden anderen.“ „Alles klar.“ Nun stürzten wir uns auf die restlichen drei und zerfetzten sie schließlich. Später stapelten wir dann die Leichen auf den Felsen, setzten uns daneben und aßen sie. Dabei unterhielten wir uns, auch mal über Ardy, bis ich plötzlich etwas roch und aufhörte zu essen. „Riechst du das?“ „Was denn?“ „Kreuzfahrtschiff.“, antwortete ich knapp und rutschte sofort ins Wasser. Lumi folgte. „Ich hol' Würmchen.“ Sofort schwamm sie weg und ich schwamm zu dem Kreuzfahrtschiff. Mit den Passagieren dieses Schiffes kann ich einen Teil meines Volkes ernähren und das werde ich nun auch tun... Ich schwamm zu den riesigen Rotorblättern, bevor ich im Wasser, aus Wasser, zwei riesige Hände formte, mit denen ich nach den Rotorblättern griff und diese somit stoppte. Anschließend brach ich sie ab und wartete auf Würmchen, der sie fraß. Er konnte jedes Material fressen, zumal seine Magensäure alles restlos zersetzen kann. So konnte ich schon oft Schiffe verschwinden lassen, was ich heute wieder tun würde... „Brauchst du Hilfe?“, fragte Lumi, als sie wieder bei mir war. „Zumindest nicht mit dem Schiff. Aber vielleicht könntest du das Boot und die Leichen holen.“ „Ja klar.“ Sie schwamm weg und ich widmete mich wieder dem Schiff, welches logischer Weise nicht mehr weiter schwimmen konnte. Ich schwamm daneben, ließ die Hände verschwinden und formte nun eine große Wasserschlange, die ein großes Stück aus dem Schiff raus biss. Natürlich sank das Schiff und ich sammelte jede ertrinkende Person mit der Wasserschlange ein. Würmchen fraß schließlich das Schiff und das Boot von vorhin, so dass nichts mehr übrig blieb, was auf die Anwesenheit von Menschen hinweisen könnte. „Lumi?“ „Ja?“ „Lass' uns zu Hause essen.“ „Ok.“ Wir schwammen nach Hause, wo ich die Menschen von dem Schiff in eine Unterwasserhöhle brachte und die Menschen vom Boot mit Lumi bei mir zu Hause aß...

- Ende -

Siren Taddl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt