Kapitel 4 - Hier hat alles angefangen

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Sunny:

Nachdem Lia bei mir war, hatte ich mich irgendwann auf den Weg in mein früheres Zimmer gemacht. Es hatte keinen Sinn mehr auf dem Kalvier zu spielen, denn meine Gedanken wanderten immer wieder zurück zu Maxi und unseren sinnlosen Streit. Normalerweise beruhigte es mich immer wenn ich spielte und ich kam auf andere Gedanken, doch dieses mal war es anders.

Nachdenklich starrte ich an die Decke. Die ganze Nacht hatte ich darüber nachgedacht wie ich das alles mit Maxi klären konnte. Wie ich am besten anfing mit ihm darüber zu reden, doch je mehr ich darüber nachdachte umso mutloser wurde ich.

Maxi musste mich doch hassen, so wie ich ihn behandelt hatte. Er wollte mit mir reden und mir alles erklären und ich hab ihn immer wieder einfach von mir weg gestoßen. Klar war ich verletzt und ich hatte das Gefühl alles würde über mir zusammen brechen. Und doch gab es mir nicht das Recht Maxi nichts erklären zu lassen.

Seufzend stand ich schließlich aus meinem Bett auf und beschloss ein bisschen durch das Schloss zu wandern. Ich kannte Wege, die die anderen natürlich nicht kannten, so würde mir niemand über den Weg laufen und ich wäre einfach allein. Vielleicht würde mir die Bewegung etwas helfen den Kopf frei zu kriegen.

Leise schlich ich aus meinem Zimmer und lief schnell den Gang hinab, öffnete eine kleine Tür, die in einen weiteren Gang führte und atmete einmal tief aus.

Ziellos streifte ich durch die versteckten Gänge des Schlosses und dachte darüber nach was Gonzo mir gesagt hatte.

Auf dem Weg hierher hatten wir lange darüber gesprochen, warum Maxi und ich so gestritten hatten. Gonzo war wirklich sehr verständnisvoll und ein guter Zuhörer. Genauso gut konnte er aber auch Ratschläge geben. Mir war bewusst dass die wilden Kerle eine andere Meinung von ihm hatten, in den letzten Wochen hatte ich Gonzo aber ganz gut kennen gelernt und eine Seite von ihm gesehen, die er den Kerlen bestimmt nie zeigen würde. Generell zeigte er nicht vielen diese Seite, warum er sie ausgerechnet mir gezeigt hatte war mir noch immer ein Rätsel.

Jedenfalls meinte Gonzo, dass er sich einfach nicht vorstellen könnte dass Maxi mich betrügen würden. Er kannte zwar Maxi nicht so gut, aber trotzdem hatte er das Gefühl bei ihm, dass er aufrichtig war. Während der Fahrt hatte ich Gonzo nochmal alles genau erzählt was ich gesehen hatte, als ich in Maxis Zimmer kam. Er hatte mir schweigend zugehört und immer wieder mal verstehend genickt. Als ich fertig erzählt hatte, hat Gonzo mich gefragt ob ich mich erinnerte wie ich nach der Sache zu ihm gekommen war. Natürlich erinnerte ich mich daran. Es war einer der schlimmsten Tag meines Lebens gewesen, niemals würd ich diesen Tag vergessen. Gonzo meinte, ob ich mich auch erinnerte wie ich weinend in seinen Armen gelegen habe, wegen Maxi und Lia. Auch daran erinnerte ich mich, ich war sehr verletzt und wütend gewesen und Gonzo hatte mich getröstet. So langsam ahnte ich worauf Gonzo raus wollte, er sah mich auch kurz von der Seite an und lächelte. „Siehst du, es ist normal unter Freunden dass sie sich gegenseitig trösten. Auch wenn es manchmal sehr...innig aussieht, es muss nicht immer etwas schlimmes bedeuten. So wie du in meinen Armen von mir getröstet wurdest, hat es Maxi bestimmt bei Lia gemacht. Sunny, ich hab Augen im Kopf, Maxi liebt dich und würde für dich sterben!" meinte Gonzo und ich musste bei seinen Worten kurz traurig lächeln. Er hatte mit diesen Worten so ins Schwarze getroffen, denn Maxi war schon einmal für mich gestorben. Gonzo redete noch weiter, aber ich hörte nur noch halb zu, immer wieder dachte ich über Gonzos Worte nach und mir wurde mehr und mehr bewusst wie recht er hatte. Freunde trösteten sich gegenseitig und manchmal sah es eben merkwürdig aus, aber Maxi würde mich niemals betrügen.

Ich spürte einen Luftzug und bemerkte dass ich auf dem Spielfeld stand, worauf die wilden Kerle vor nicht allzu langer Zeit um ihr Leben gespielt hatten. Es war irgendwie seltsam hier zu sein und ich machte ein paar Schritte nach vor. Mir war gar nicht bewusst gewesen dass meine Beine mich hierher getragen hatten.

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