chapter 1 | foreign minister

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„Ich schwöre es!", dröhnte es aus dem Lautsprecher meines MacBooks. Die Worte kamen von keinem Geringeren als Annalena Baerbock, jetzige Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland. Als erste Frau besetzt sie diesen Posten - und das mit verdammt viel Stolz.

Seit nun mehr als fünf Jahren bin ich selbst Mitglied der Grünen. Mit meinem 17. Lebensjahr trat ich ein, um etwas zu verändern - für die Zukunft unseres Landes.             

Wenn man mich fragt, was ich an dieser Partei am meisten liebe, würde ich antworten: die unfassbar starken Frauen in unserem Team. Solche wie Annalena, die immer für Gerechtigkeit, Frauenrechte und vieles mehr kämpften und sich von noch so schweren Steinen in ihrem Weg nie haben unterkriegen lassen. Dafür bewundere ich die Partei und vor allem Annalena. Durch sie bin ich erst zu den Grünen gekommen, man könnte fast schon sagen, sie ist ein Idol für mich.

Annalena bin ich schon ab und an begegnet, da ich die Assistentin von Robert Habeck bin. Dass Robert und Annalena demnächst nicht mehr die Parteispitze sein werden, aufgrund ihrer Ministerien, macht mich schon ein wenig traurig.
Die zwei waren und sind ein super Duo, welches uns in die Regierung verholfen hat. Auch wenn es mit Annalenas Kanzlerschaft nicht geklappt hat, sind wir als Partei unfassbar stolz auf sie und was sie alles für uns erreicht hat.

Ich sehe Annalena immer in Meetings mit Robert oder wenn sie in der Bundesgeschäftsstelle mal auf dem Gang rumgeistert. Sie hat sich am Anfang ihrer Vorsitzendenzeit häufiger mal verlaufen und da ich schon etwas länger in der Zentrale arbeite, habe ich ihr immer die Wege zu den verschiedenen Räumen gezeigt. Als Dank dafür lud sie mich mal auf einen Kaffee oder Tee ein und wir haben uns schon immer total gut verstanden.

Mit dem Ende des Parteivorsitzes wird auch mein Job bei Robert Habeck enden. Da ich nicht für die fachliche Arbeit im Bereich Wirtschaft/Klimaschutz ausgebildet bin, kann ich auch nicht bei ihm im Ministerium anfangen, was ich zwar ein wenig bedauere, jedoch anderen gern den Vortritt lasse.

Robert und ich sind mittlerweile mehr als Kollegen. Ich würde unser Verhältnis schon als innige Freundschaft bezeichnen, welche über die Arbeit hinausragt. Er weiß so ziemlich alles aus meinem Leben und ich aus seinem. Wir zwei reden unfassbar viel, auch auf der Arbeit. Meist verschieben wir private Gespräche, solange sie nicht dringend notwendig sind, in unsere Freizeit und treffen uns mal bei mir, mal bei ihm und auch mal im Restaurant zum Essen, damit die Arbeit nicht darunter leidet.

- time skip, nächster Tag (09.12.2021) -

Heute ist der erste Arbeitstag nach Roberts Vereidigung zum Minister und bis zur Wahl der neuen Doppelspitze habe ich noch ein wenig Zeit, um mit ihm zu arbeiten.        

Nachdem ich aufgestanden war, führte mich der Weg zu erst ins Badezimmer, wo ich auch sofort unter die Dusche sprang, um wach zu werden. Ich drehte die Dusche auf und wartete einen Moment, bis die perfekte Temperatur erreicht war. Das angenehm warme Wasser prasselte auf meine Haut und für einen Moment schloss ich meine Augen um das angenehme Gefühl auf meinem Körper genießen.                                                                              

Ich griff zu meinem Duschgel und seifte mich ein. Der süße Geruch von Honig und Vanille stieg in meine Nase - ich liebte diesen Geruch. Ich brauste mich ab, stieg aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um den Körper.

Ich ging in mein Schlafzimmer zurück, um mir mein Outfit für heute rauszusuchen - es wurde eine lockere schwarze Mom Jeans, ein weißes Hemd und ein dunkelblauer Blazer. Dazu zog ich wie immer meine heiß geliebten Doc Martens an.

Mein Handy zeigte 7:43 - noch etwa eine Viertelstunde, bevor ich losmuss.
So ging ich in die Küche und machte mir ein schnelles Müsli, damit ich wenigstens etwas im Magen hatte. Normalerweise esse ich in der Früh etwas mehr, doch irgendwie ist die Zeit heute nicht dafür da und ich musste mich beeilen.

Ich packte schnell meinen Beutel mit meinen Papieren und steckte mein Handy in die Tasche meines Mantels, welchen ich mir nun überzog.
Mein Weg zur U-Bahn Station ist zum Glück nicht weit und ich machte mich auf den Weg.

Die leuchtende Anzeigetafel zeigte keine Verspätung und so kam meine Bahn wie jeden Tag pünktlich um 8:20. Zur Bundesgeschäftsstelle ist es nicht weit und so stieg ich gegen 8:45 wieder aus der Bahn aus. Ich lief die Treppen der Bahnstation hoch und drängelte mich an einigen für Berlin viel zu langsam laufenden Menschen vorbei - schließlich wollte ich ja pünktlich sein.

Mein Weg führte mich über die Straße und schon konnte ich das gelbe Gebäude sehen. Jedes Mal und jeden Morgen muss ich lächeln, wenn ich daran denke, dass ich hier arbeite, und das für Robert fucking Habeck!

Erneut schaute ich nach links und rechts, um die Straße zu überqueren und begann in meiner Tasche nach dem Schlüssel zu suchen. An der grün gestrichenen Tür angekommen drückte ich den Schlüssel in das Schloss und gelangte so in das Treppenhaus. Ich lief die Stufen in den 1. Stock hinauf, wo Roberts Büro lag. Wir teilten uns eins, da ich als seine Assistentin fast permanent seine Hilfe brauche oder er meine und wir so unnötige Wege vermeiden.

Auf dem Flur begegnete ich bereits einigen Kollegen, welche ich freundlich grüßte und belächelte. Punkt 9 Uhr öffnete ich die Tür zu unserem Büro.

„Guten Morgen y/n!", kam mir Robert bereits entgegen.

„Morgen!", gab ich ihm als Antwort und wir lächelten. Seine gute Laune sprang sofort auf mich über, ich stellte meine Tasche an meinem Platz ab und zog meinen Mantel aus. Ich hing ihn auf den Kleiderhaken und setzt mich an meinen Platz.

„Einen Kaffee?", fragte Robert.

„Ja, danke. So wie immer bitte." Weiteres musste ich nicht sagen und wenige Augenblicke später stand der gewohnte morgendliche Kaffee auf meinem Tisch. Für eine Weile schwiegen wir, bis ich schließlich die Stille unterbrach.

„Du, was steht jetzt eigentlich demnächst an? Also du weißt schon wegen dem Ministerposten und so", wollte ich wissen.

„Was soll denn sein? Bis zur Vorsitzwahl bist du erst mal weiterhin meine super Assistentin und danach werden wir sehen. Ich wollte dich unbedingt im Ministerium haben, aber Wirtschaft ist ja wie ich weiß, nicht so dein Lieblingsressort. Aber ich hab mir da bereits was anderes überlegt. Ich weiß ja, wie sehr du für Außenpolitik brennst und hab mal Annalena gefragt, ob sie noch eine Assistentin gebrauchen könnte. Sie meinte: "Ja, unbedingt!", also wenn du magst, ist der Platz für dich reserviert."

Mittlerweile saß ich mit offenem Mund da und konnte nicht glauben, was Robert da gerade aussprach. Ich als Annalenas Assistentin im Außenministerium? Das kann nicht wahr sein. Robert weiß ganz genau, wie sehr mir die Außenpolitik liegt. Doch dass er so etwas für mich tun würde, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Anstatt ihm mit Worten zu antworten, stand ich auf und sprang zu ihm. Ich fiel ihm um den Hals und fing an freudig zu quieken. Robert legte seine Arme um meinen Körper und musste leicht auflachen wegen meiner Reaktion.

„Ich deute das mal als ja", lachte er und löste sich auf unserer Umarmung.

„Danke, danke, danke Robert. Ich weiß garnicht, was ich sagen soll außer danke!"

„Ach, alles gut. Ich bin mit deiner Arbeit mehr als zufrieden und ihr würdet gut zusammen passen", zwinkerte Robert zu mir. Ich wurde leicht rot wegen seiner Worte und schaute verlegen weg, da er weiß, dass ich einen leichten Crush auf Annalena habe - und das schon eine ganze Weile.

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