Der restliche Teil der Fahrt verlief schweigend. Kein Wunder, bei dieser Nachricht. Nach einigen Minuten bedrückendem Schweigen waren wir an unserer Villa angekommen. Mein Vater verdiente genug Geld, also konnten wir uns das leisten.

Als wir dann ausstiegen verlangte mein Vater sofort stumm nach seinem Koffer, der ihm von unserem Fahrer überreicht wurde. Dieser stieg wieder in das Auto und wartete. Unser Vater blickte uns nur emotionslos an und stieg dann wieder ins Auto, welches auch sofort losbrauste. Ich seufzt und nahm meine Schultasche, welche unser Fahrer, Mortimer hieß er, glaube ich, mir vor die Füße gestellt hatte. Wortlos folgte ich unserem Bruder die große Treppe zur Eingangstür hinauf, welche er mit einem Schlüssel öffnete. Drinnen ging ich gleich in die Jackenkammer, wo ich Schuhe und Jacke auszog und in meine weichen Hausschuhe schlüpfte und mich auf den Weg in mein Zimmer im Erdgeschoss zu machen. Mein Bruder ging ebenfalls ohne ein Wort nach oben in sein Zimmer.

In meinem Zimmer angekommen, warf ich mich erstmal aufs Bett und stöhnte auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich in der E-Klasse! Wie schlimm ist das denn?! Aber ich habe das wahrscheinlich verdient, so ungezogen, wie ich war.

Kaum dachte ich über die schreckliche Ankündigung meines Vaters nach, stiegen mir auch schon Tränen in die Augen und liefen ungehindert meine Wangen hinab. Wie konnte es nur so weit kommen?

Immer wieder frage ich mich das und immer wieder gebe ich mir dieselbe Antwort:

Weil du zu schlecht bist.

Diesen Satz habe ich so oft vermittelt bekommen, dass ich ihn inzwischen ungezwungen glaube.

Ich meine, wie auch nicht.

Unter den ganzen Tränen merke ich gar nicht, wie müde ich doch bin. Mit meinen abgrundtiefen Gedanken schlafe ich schlussendlich ein. Mit dem Wunsch, nie wieder aufzuwachen und den morgigen Tag nicht zu erleben.

Den morgigen Tag voller Peinigung und Qual.

Nein, das will ich wirklich nicht.

Wieso kann ich nicht einfach krank werden?

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Leider wieder ein sehr kurzes Kapitel, aber ich hatte nicht wirklich die Motivation dafür. Wahrscheinlich wird dieses Fanfiction kaum gelesen werden, aber sollte es das doch, informiert mich bitte über einen Kommentar, wenn ich das selbst nicht merke, so schusselig, wie ich manchmal bin. Euch noch einen schönen Abend/Morgen/Nacht/Tag/etc. ;-)

SEINE Schwester zu sein ist echt nicht leichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt