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Es dauerte nicht lange, bis Koro-sensei eintraf. Kein Wunder, er flog schließlich mit Macht 20. Das hatte ich auch von meinen Klassenkameraden erfahren.

Als er dann vor uns stand, hatte Koro-sensei eine Tüte Popcorn und einen Hamberger dabei. Wo er das wohl her hatte? Da die Jungs etwas entfernt standen, um sich mit Koro-sensei zu unterhalten, bekam ich kaum was mit und drohte kurz wegzunicken. Doch ich hielt mich wach. Lieber nicht einschlafen, sonst bringen sie mich tatsächlich noch in ein Krankenhaus!

Während die Jungs unserem Lehrer alles erklärten, schauten sie zwischendurch immer mal wieder zu mir her. Die Gesichter von Isogai und Nagisa zeigten Besorgnis, sowie ein wenig Neugierde, da ich immer noch nicht damit herausgerückt war, warum ich nun so aussah, wie ich aussah. Aber warum machen sie sich Sorgen um mich? Sie kennen mich nicht mal und mögen tun sie mich auch nicht.

Die Gesichter von Isogai und Karma waren eher emotionslos wie sonst, dennoch konnte ich auch ihnen Neugierde und vielleicht auch ein wenig Besorgnis ansehen... Die und Besorgt sein!? Auf gar keine Fall! Die doch nicht! Und vor allem nicht um mich!

Koro-sensei war ebenfalls besorgt. Aber warum machen die sich Sorgen? Ich wollte das nicht! Ich wollte, dass sie mich gar nicht sehen oder einfach liegen lassen.

Da mir das langsam alles zu blöd wurde, erhob ich mich so lautlos wie möglich, was mit noch größere Schmerzen als ohnehin schon verursachte. Ich ging langsam, in der Hoffnung, dass die Jungs nich auf mich aufmerksam wurden und mich aufhielten. Ich musste nach Hause! Dringend! Mein Vater war bestimmt schon sauer! Wenn ich mich noch mehr verspäte, flippt er aus!

Doch leider waren die Götter im Moment nicht mit mir und die Jungs drehten sich zu mir um. Mist!

"Wo willst du denn hin, Fräulein?" Fräulein? Sag mal geht's noch?

Ich schnaubte nur und antwortete nicht.

"Hey! Ich habe dich etwas gefragt!" Mit großen Schritten kam Karma auf mich zu. Als er dirkt vor mir stand, musste ich den Kopf in den Nacken legen, um ihn sehen zu können. Ich war noch kleiner als Nagisa!

Ich hob nur eine Augenbraue. Was wollte der eigentlich? Ich ging wieder nur schweigend weiter, als ich wieder gegen eine Mauer in Form von Itona stieß. Der etwa auch? Grrrr!

Wie in einem Deja-vu blickte ich ängstlich und erschrocken zu ihm hoch. Das war genauso wie vorhin! Die wollten mich auch fertigmachen! Panisch wirbelte ich herum, keuchte kurz vor Schmerzen und wollte los rennen, als mich ein paar Hände an den Schultern zurückhielt. Wieder musste ich aufkeuchen. Nicht auf den Schultern!

"Ruhig. Ich tue dir nichts." flüsterte er mir mit tiefer Stimme zu. Doch beruhigen tat mich das nicht wirklich. Dies merkte er anscheinend, denn er zog mich näher an sich heran und legte seinen Arm um meine Bauch, damit ich nicht weglief. Was sollte das jetzt? Er ist schließlich Itona. Nagisa und Isogai dachten anscheinend dasselbe, denn sie schauten ihren Freund verblüfft an.Ih blieb einfach nur schockiert wie eingefroren dort stehen.

Itona drückte nur mit seiner Hand genau auf eine der etwas schlimmeren Verletzungen, weshalb ich aufstöhnte und mir kurz schwarz vor Augen wurde. Dabei stolperte ich nach hinten und fiel direkt gegen Itonas Oberkörper.

Als dieser meine Schmerzen bemerkte, hielt er mich doller fest, aber verschob seinen Arm so, dass er nirgendwo mehr gegendrückte. Natürlich tat mir trotzdem alles weh.

So langsam machte sich auch der Blutverlust bemerkbar, weshalb ich immer schwächer wurde und komplett zusammenklappte. Hätte Itona mich nicht geistesgegenwärtig festgehalten, wäre ich auf dem Boden aufgeschlagen.

Er hatte mich zuvor losgelassen und ist einige Schritte zurückgegangen, um mich nicht zu bedrängen.

"So, ich mag mir das nicht mehr mit ansehen. Ich trag sie jetzt zum alten Schulgebäude, wo wir sie versorgen." sagte Itona mit gefühlsloser Stimme und hob mich hoch, indem er einen Arm unter meine Kniekehlen und den anderen unter meine Arme schob. Mein Kopf sank dabei gegen seine Brust und ich war kurz davor einzuschlafen, als eine Stimme mich wieder zurückholte.

"Hey, nicht einschlafen. Ist nicht gut." Genauso monoton wie immer. Das kriegt er irgendwie ziemlich gut hin. Warum wohl ist er so emotionslos? Was hat er erlebt? Sonst interessiert mich das Leben von anderen eher weniger, doch bei ihm. Ich weiß nicht.

SEINE Schwester zu sein ist echt nicht leichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt