Weiter vor mich hergrübelnd lief ich auf das Hauptgebäude und den nun folgenden Alptraum zu. ich hoffe, es wird nicht allzu schlimm. Aber ich habe mal gesehen, wie zwei D-Klässler ein Mädchen aus der E-Klasse beleidigt und mit Dingen nach ihr geworfen haben. Ich glaube das Mädchen war Kaede Sie scheint eigentlich ganz nett. Damals habe ich ihr nicht geholfen. Keiner hat das. Obwohl ich das nicht richtig finde. Aber was hätte ich schon tun sollen. Ich habe nichts dagegen zu sagen, zu tun oder zu denken. Das würde meinem Vater schaden.

Es tut mir leid, ihr nicht geholfen zu haben, aber Zuhause hätte es nur Ärger gegeben und das will ich nicht. Ich bin schon schlecht und ungehorsam genug. Aber für sie tut es mir leid. Sie scheint echt nett zu sein und hat sogar in der Pause die anderen davon abgehalten, mich mit Fragen zu bestürmen. Obwohl sie selber sehr neugierig war. Das sah ich ihr an. Keine Ahnung, wieso sie das gemacht hat. Vielleicht erwartet sie im Nachhinein etwas von mir? Ich weiß es nicht. Aber sie will bestimmt irgendetwas. Alle Menschen wollen etwas haben, allein schon für ihre Nettigkeit.

Ganz in meine Gedanken versunken, merkte ich erst gar nicht, wie ich beim Schulgebäude ankam. Auf einmal wünschte ich mir, der Weg zwischen den Gebäuden wäre länger. Aber was solls. ich muss da durch, wenn ich Asano nicht warten lassen will. Wäre ich nicht so blöd gewesen und hätte mehr gelernt, wäre das alles nicht passiert.

Also gehe ich aufs Schulgelände und hoffe, dass mich niemand bemerkt. Ich laufe extra in einem großen Bogen um alle möglichen Schüler herum. Doch irgendwann ist es unvermeidlich auf Schüler zu treffen; wenn ich auf dem offenen Gang zu den Parkplätzen entlanggehe.

Auch dort versuche ich mich irgendwie unbemerkt durchzuschlängeln. Ohne Erfolg. Mist.

"Hey! Asani-chan! Ich habe gehört, du bist jetzt auch ein Loser! War Papi sauer auf dich? Ohhh! Das tut mir aber leid!" lacht einer der beiden, die immer die E-Klässler fertig machen.

Ich laufe einfach mit gesenktem Kopf weiter. Die sollen mich bloß in Ruhe lassen. Aber das werden sie nicht. Im Gegenteil. Es sind auch kaum noch Schüler da. Asano auch nicht mehr. Der ist schon abgefahren und ich muss zusehen, wie ich nach Hause komme. Das hat er schon ein paar Mal gemacht, weil ich nicht pünktlich war. Bisher habe ich es immer nach Hause geschafft. Wobei ich eigentlich immer gelaufen bin. Daher kommt zum Teil auch meine gute Ausdauer. Denn 8 km mit Schultasche und komplett müde vom Schultag sind nicht gerade einfach.

"Hey! Bleib stehen, wenn ich mit dir rede und sieh mir in die Augen!" brüllte er jetzt.

Ich wollte einfach weiterlaufen und ihn ignorieren, doch da bauten er und sein Kumpel sich vor mir auf. Ich hatte Angst. Klar, ich konnte kämpfen und so, doch ich durfte es auf dem Schulgelände nicht. Das würde Vaters Ruf schaden. Außerdem war ich in diesem Moment zu ängstlich um auch nur irgendetwas zu tun. Geschweige denn kämpfen oder gar reden.

Ich blickte nur ängstlich in seine Augen. Ich sah, wie er langsam wütend wurde. Oh-Oh.

Da traf mich auch schon die erste Faust in den Magen. Ich keuchte auf. Er machte immer weiter. Verprügelte mich so doll, dass es keine Stelle gab, die mir nicht weh tat.

Irgendwann nach sicher 30 Schlägen gegen den Oberkörper, Beine und Füße ging ich zu Boden und die beiden Jungs traten mich. Immer und immer wieder. Sie trafen auch bestimmt 15 mal meinen Kopf oder Hals. So wurde mir das Atmen deutlich erschwert und ich war voller Blutergüsse und zum Teil auch Blut.

Doch ich konnte mich nicht bewegen. Mir tat das zu sehr weh. Mein Kopf brummte und mir tat alles weh.

Ich fing an zu weinen und krümmte mich zusammen, auch wenn es schmerzte. Doch sie traten mich weiter. Immer weiter. In den Bauch, an den Kopf, auf den Rücken und gegen den Hals.

Sie verprügelten mich bestimmt schon eine halbe Stunde. Keiner bemerkte etwas, bzw. tat jeder so. Weil es ihnen einfach egal war. Ich war allen egal. Ich wollte einfach Hier und Jetzt sterben. Einfach so. Mein Leben ist nutzlos. Was soll ich also noch damit?

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Hey! Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, obwohl es sehr brutal ist. Ich hoffe ich habe die Szene gut geschrieben, da ich darin noch keine so große Erfahrung habe.

Die Frage, die sie sich am Ende stellt, stelle ich mir eigentlich auch jeden Tag.

Allgemein, hat der Charakter sehr viel mit mir gemeinsam.

Naja, die Familie nicht. Meine ist bis auf ein paar Ausnahmen ganz okay...

Euch noch eine schöne/n Tag/Nacht! : *

SEINE Schwester zu sein ist echt nicht leichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt