Kapitel 15

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"Ich glaube es einfach nicht. Das ist der Wahnsinn!"

Carolina stand mitten in der Wohnung, die sie mit Sophie ein Jahr bewohnen sollte und bekam den Mund beinahe nicht mehr zu vor lauter Staunen.

"Ich hatte mit einem Zimmer für uns beide gerechnet, mit einem Gemeinschaftsbad, dass wir mit zwanzig anderen Studenten teilen müssen, aber nicht mit so etwas."

Sophie musste zugeben, dass sie auch nicht mit einem Penthouse gerechnet hatte. Sofort kam ihr wieder in den Sinn, dass Joshua doch seine Finger im Spiel gehabt haben könnte, denn das war eigentlich sein Ding, doch das war nicht möglich. Woher sollte er denn wissen, dass sie in New Haven war? Leise schnaubte sie. Joshua konnte alles herausfinden und wenn er über ihr Studium in Yale etwas herausfinden wollte, wäre das bestimmt nicht schwierig für ihn gewesen.

Sie schob ihren Koffer etwas zur Seite und sah sich nun auch um. Es gab zwei Zimmer, ein Wohnzimmer mit angrenzendem Esszimmer, dass sie schon als dekadent empfand. Die Küche war offen und relativ groß, wenn man bedachte, dass die meisten Studenten wohl keine Zeit hatten, sich selbst etwas zu kochen.

"Himmel, Sophie. Das Badezimmer ist ein Traum. Wir haben sogar eine Badewanne!"

Sophie blinzelte einige Male. Das war doch wirklich zu viel des Guten. Hier stimmte etwas nicht.

"Ich denke, ich sollte noch einmal nachfragen, ob da ein Fehler vorliegt.", meinte sie leise, doch Carolina hatte sie gehört.

"Das wirst du nicht tun. Wir sollten es genießen, solange es noch geht. Schau dich doch um, Sophie. Selbst meine Eltern könnten sich so etwas nicht leisten."

Sie schob ihren Koffer in eines der Zimmer und rief laut ."Meins!", was Sophie zum Lachen brachte, weil Carolina sich theatralisch auf das Bett fallen ließ.

Sie selbst ging in ihr eigenes Reich und schloss die Tür. Einen Moment lehnte sie sich dagegen und schloss die Augen.

Es hatte nicht lange gedauert, bis sie die Zusage des Stipendium bekommen hatte und noch schneller war sie im Flugzeug auf den Weg in die USA gesessen. Es war klar gewesen, dass sie ein Apartment mit Carolina teilen wollte, da Carolinas Eltern ihr einen Kredit anboten. Da ihnen nun die Miete erspart blieb, hatten sie Carolina ein Konto eingerichtet, mit dem die beiden jungen Frauen Lebensmittel kaufen konnten.

Es war alles so glatt über die Bühne gelaufen, dass es beinahe schon lächerlich wirkte. Immer wieder hatte sie damit gerechnet, dass sie Eric sehen würde, der ihr frech zuzwinkerte, doch niemand beschattete sie mehr. Nicht einmal die Deutschen Polizisten, die wohl ein Einsehen hatten und ihr endlich glaubten, dass sie kein Kontakt mehr zu Joshua hatte.

Langsam öffnete sie ihre Augen und sah sich im Zimmer um, dass noch etwas kahl wirkte. Nur ein Blumenstrauß lockerte das strenge Weiß und Braun etwas auf.

Lächelnd ging sie darauf zu und steckte ihre Nase in die Blüten. Egal, wer daran dachte, ihnen Blumen aufs Zimmer zu stellen, es war eine nette Geste.

Sie packte ihre Kleidung und ihre Bücher aus und verstaute alles in den Regalen und dem Schrank. Die Bilder ihrer Familie stellte ebenfalls ins Regal. Nur ein eingerahmtes Foto stellte sie auf den Nachttisch. Es war die Aufnahme, die von Josh und ihr in Barcelona gemacht wurde. Es war harmlos, weil man Josh nicht erkannte, da man nur seine Rückansicht sah, doch sie liebte das Bild dennoch. Zum ersten, weil diese Zeit ihr Leben verändert hatte und zweitens...es war Josh, dieser verfluchte Mistkerl, den sie nicht aus dem Kopf bekommen konnte.

Sie seufzte und strich über das Foto, bis sie Schritte hörte, die sich ihren Zimmer näherten. Nach einem Klopfen kam Carolina herein und streckte beide Arme zur Seite aus, bevor sie sich um die eigene Achse drehte.

Killer's brideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt