Sophie betrachtete die Skyline von Auckland über ihr Hotelzimmer. Nun ja, Hotelzimmer war etwas untertrieben, denn dank Joshua hatte sie genug Geld, um sich eine Suite leisten zu können. Eigentlich war das nicht ihre Art, sich so etwas zu leisten und obwohl sie es nicht mehr nötig hatte, achtete sie sehr auf ihr Geld. Doch dieses Mal wollte sie einfach in dem Gefühl des Luxus schwelgen. Wenn sie es recht betrachtete, hatte sie es auch verdient. Bis auf den Aufenthalt in der Südsee, von dem sie eigentlich kaum etwas mitbekommen hatte, versuchte sie immer, ihr normales Leben aufrecht zu erhalten. Warum also nicht einmal über die Strenge schlagen und sich etwas gönnen, was ihr neue, gute Erinnerungen brachte?
Wenn sie auf die andere Seite der Suite ging, konnte sie den Hafen sehen, was sie als etwas wehmütig empfand, denn jeder Hafen würde sie wahrscheinlich an den Hafen von Barcelona und die schöne Zeit mit Joshua erinnern. Dich auf der anderen Seite liebte sie Häfen und warum sollte sie nicht einen Blick auf den Hafen von Auckland haben?
Neuseeland selbst erschien ihr wie ein kleines abgeschiedenes Paradies. Sie hatte sehr bald das Gefühl, dass sie sich hier sehr wohl fühlen würde, wenn sie länger bleiben könnte.
Nach den langen Flug, der sich aber als angenehm erwies, da man sie in die erste Klasse buchte, befürchtete sie schon, dass man sie am Flughafen aufhielt und ihr seltsame Fragen stellen könnte, doch jeder hier war nett und freundlich zu ihr. Die Hilfsbereitschaft hatte sie auch beeindruckt und selbst als sie einen Hotelmitarbeiter fragte, was sie sich auf jeden Fall in Auckland anschauen sollte, hatte der seine Arbeit unterbrochen, um ihr die Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, die nicht wenig waren. Er bot ihr sogar an, einen Guide zu besorgen, der ihr alles zeigen würde, ohne dass sie verlief oder etwas verpasste. Sophie hatte das erst einmal abgelehnt, denn erst einmal wollte sie selbst die nähere Umgebung erkunden und ein "normales" Abenteuer erleben.
Aber nun war sie müde, was aber auch kein Wunder war, denn in Deutschland wäre sie schon lange im Bett, während hier die Sonne schien und es schon Mittag war.
Heute wollte sie sich noch ausruhen, aber am morgigen Tag würde sie ihre erste Runde durch Auckland machen. Der Hotelmitarbeiter hatte ihr sogar versprochen, ihr Karten für das letzte Rugby Spiel der Saison zu besorgen, dass in einer Woche stattfand. Sophie hatte zwar keine Ahnung von dem Sport, aber von Cricket, dass danach Saison hatte, noch weniger. Und sie war der Meinung, dass sie dieses große Stadion, dass ihr schon bei der Taxifahrt aufgefallen war, unbedingt besuchen musste, wenn ein Spiel lief.
Doch auch das musste erst noch warten.
Sie war einfach zu müde. Beinahe schien es so, als ob das letzte Jahr nun seinen Tribut von ihr forderte.
Sie zog sich bis auf die Unterwäsche aus, stellte sich einen Wecker und legte sich auf das breite Bett. Kaum lag ihr Kopf auf dem Kissen, schlief sie schon ein.
Eric fühlte sich nicht ganz wohl, als er Sophie beim Schlafen betrachtete. Manche Dinge sollte er einfach nicht mehr machen müssen und Sophie zu beobachten, wenn sie schlief, gehörte eindeutig dazu.
Sobald ihr Fuß neuseeländischen Boden betreten hatte, ließ er sie nicht mehr aus den Augen. Es war beinahe wie noch vor ein paar Jahren in Deutschland, stellte er grinsend fest. Es gab nur einen Wermutstropfen. Obwohl ihr das bestimmt nicht auffiel, war sie wachsamer und nicht mehr ganz so vertrauensvoll. Eric bedauerte das wirklich. Sophie war damals so unschuldig gewesen und das war ihr durch die ganzen Ereignisse genommen worden.
Wenn alles so klappte, wie Gideon und er planten, dann würden sie ihr ein Stück Misstrauen abnehmen können. Er hoffte es wirklich.
Einen Moment betrachtete er Sophie noch, aber sie schlief tief und fest.
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Killer's bride
RomanceWenn man Sophie Müller sieht, bemerkt man sie eigentlich gar nicht. Unscheinbar, viel zu dünn und schlecht sitzende Kleidung. Dennoch schließt sie bei einem Spanienurlaub Freundschaft mit Joshua, einem Amerikaner, wohl wissend, dass ihre gemeinsame...