Das Geheimnis Raziels

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Sobald Clary und ich uns wieder erholt haben, hilft Jace uns auf. Zusammen werden wir einen Weg finden aus dem Institut zu flüchten und dann finden wir die Wahrheit heraus. So war es zumindest gedacht. Denn schon eine Minute nachdem wir es aus dem Kerker laufen gehen die Sirenen los. Unseretwegen wird es wohl kaum sein, aber alles leuchtet rot wie bei einer Riesenkatastrophe.
Genervt verdreht Isabelle die Augen.
"Echt jetzt? Nicht eine ruhige Minute um mein Makeup aufzutragen? Ich schwöre ich verklage das Institut."
Schnell wie der Blitz steht Clary am Fahrstuhl, da es keine Treppe gibt die hinaufführt. Das nenne ich mal Unterhaltung, so wie sie da auf dem armen Knopf rumhämmert. Erst dachte ich es geht nicht auf, aber hier werde ich bekanntlich immer überrascht.

"Magnus?"
Hastig läuft er auf Alec zu und umarmt ihn, erleichtert, dass er ihn gefunden hat.
"Magnus was ist hier los? Wir wollten gerade raus da gingen die Sirenen los. Aber niemand außer dir kam runter."
"Ich weiß Alexander, das hätte mich jetzt auch gewundert. Vor kurzem wurde ich vom Institut angerufen, es hieß dass eine ganze Dämonenschar den Schutz überwinden und eindringen konnte. Ich hatte solche Angst um dich."
Ist ja toll dass sie sich wiederhaben, aber bevor das jetzt noch lange dauert muss ich mich einschalten.
"Ich will den romantischen Moment nicht kaputtmachen aber ich glaube wir haben größere Probleme. Wenn die Dämonen bis zum Energiekern kommen dann war's das mit dem Institut."
"Du hast Recht mein kleiner Shadowhunter, aber das wird nicht nötig sein. Ich teleportiere uns hoch."

Irgendwie finde ich es immernoch beeindruckend, wie er so mit seinen Händen rumfuchtelt. Außerdem ist blau eine sehr schöne Magiefarbe, wenn ich nur dran denk dass Andere sowas wie gelb haben, uff. Wenige Sekunden später wachen wir alle oben wieder auf. Schon lustig wie denen immernoch davon schlecht wird, nur Clary und mir passiert dabei nichts. Für die Portale die ich erschaffe nehme ich genau die gleiche Ruhne wie sie, die hat Onkel Ithuriel ihr ja mal geschickt.
Oben angekommen traue ich meinen Augen kaum. Überall Shadowhunter und Dämonen, die miteinander kämpfen. Es sind nicht viele von uns da, bestimmt wurden sie alle vorher weggeschickt. Wie immer ein tolles Timing, genau wie damals bei Aldertree. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie das alleine schaffen können. Dafür sind es viel zu viele Dämonen. Aber eine Sache lässt sich leicht erkennen, alle von ihnen tragen die Signatur einer ganz bestimmten Kreatur. Ich war mir so sicher, dass sie besiegt war aber es scheint anders. Die Eine, dessen böse Schandtaten sie durch die Liebe rechtfertigte, die alles angeblich deshalb tat. Ich habe ihr einst geglaubt, aber das ist keine Ausrede. Sie ist nicht ohne Grund bekannt dafür Grenzen zu überschreiten, auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen muss. Lilith ist zurück. Und das scheint kein Zufall zu sein jetzt wo auch ihr Sohn wieder aufgetaucht ist. Was auch immer es damit auf sich hat diesen Kampf können die Shadowhunter allein nicht gewinnen.

Das scheinen auch Clary und Jace zu wissen.
"Wie sollen wir ein Institut beschützen das bald keine Männer mehr hat um es zu verteidigen?"
"Ich habe leider auch keine Ahnung Liebes."
In diese Stimmung muss sich natürlich auch Magnus einmischen.
"Nur reines Engelsblut hat die Macht dazu also macht was Shadowhunter."
Selbstbewusst stelle ich mich vor sie bis sie mich alle gleichzeitig angucken.
"Nur wenn man weiß wie man es benutzt. Diese Kraft ist nicht leicht zu verstehen. Man muss damit umgehen können."
Verwirrt sieht Clary mich an.
"Phoebe wie meinst du das?"
"Das wirst du bald wissen Clary."

In dem Wissen dass ich die Einzige bin, die sie retten kann, laufe ich den Dämonen entgegen. Noch sehen sie mich entgeistert an, aber sie wissen ja auch nicht was ich kann. Riesig breite Flügel schießen aus meinem Rücken hervor, und alles fühlt sich an wie in Slow Motion. Aus meiner einen Hand schieße ich Sonnenlicht, mit der anderen lasse ich sie verpuffen, einfach so, ohne Kraftaufwand. Sobald das erledigt ist, schließe ich meine Augen und neige den Kopf nach oben. Ein weißer leuchtender Strahl geht aus meinem Herzen empor und versetzt das
ganze Institut wieder in seinen Ausgangszustand. Jeder einzelne Monitor der kaputt gegangen ist springt nach und nach wieder an und alles repariert sich von selbst. Erst jetzt, so die ganze Arbeit getan ist, drehe ich mich wieder zu den Anderen. Alec ist er Einzige, der es schließlich schafft ein Wort rauszubringen.
"Was zur Hölle bist du?"
"Das Gegenteil davon."
Mit diesen Worten öffne ich das Dach des Instituts und fliege in die Nacht empor. Ich hatte schon fast vergessen, wie wahnsinnig schnell Engelsgeschwindigkeit ist und wie schön es sich anfühlt, zu fliegen. Jetzt habe ich mir erstmal ein paar Antworten verdient, bevor ich selbst welche geben kann.

Überrascht sieht Gabriel mich an.
"Phoebe was machst du hier? Wir haben dich erst später erwartet?"
Okay Zeit so zu tun als wäre alles in Ordnung.
"Ich muss mit meinem Vater sprechen. Wo ist er?"
"Das ist gerade schlecht er-"
Meine Manieren scheine ich in Brooklyn vergessen zu haben, denn zum allerersten Mal falle ich ihm ins Wort.
"Das ist mir egal. Ich muss ihn sehen."
Sprachlos über mein plötzliches Verhalten zeigt er auf Raziel. Auf geht's würde ich sagen.

"Dad."
Schlagartig dreht er sich zu mir um.
"Phoebe! Woher nimmst du dir das Recht hier unangekündigt und ohne Klopfen aufzutauchen? Das kenne ich aber anders von dir."
"Undich habe das Gefühl ich kenne dich gar nicht."
"Was meinst du?"
"Ich will sofort alles wissen was du mir über Clary Fairchild's und meine Verbindung verschwiegen hast, und lüg mich nicht an. Du weißt ich merke das."
"Dann hast du es rausgefunden."
"Allerdings, und wie du weißt bin ich nicht die Geduldigste. Mit dem Unterschied dass ich mich sonst immer unterordne, aber jetzt nicht mehr. Engel haben die Pflicht immer ehrlich zu sein, und du warst es gewiss nicht. Das widerspricht allem was du mich gelehrt hast, und ich verstehe einfach nicht warum."
"Oh Phoebe, seit deiner Geburt wollte ich es dir erzählen aber der Moment hat nie gepasst. Das würde alles auf den Kopf stellen."
"Jetzt bin ich hier, also mach es jetzt."

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