Seit sie ging

239 7 0
                                    

~Jace's POV~
Seit Clary und Phoebe weg sind, ist alles komisch. Genauso wie es sich angefühlt hat als sie ihre Erinnerungen verloren hat. Es ist leer, und das merkt jeder im Institut. Natürlich versuchen wir herauszufinden mit wem wir es zu tun haben, aber ohne Magnus wird das schwierig. Dabei geht es Alec und mir am schwersten, wir haben beide unsere Seelenverwandten nicht bei uns. Und auch Jonathan behauptet dass Phoebe ihm wahnsinnig fehlt, aber wie soll ich ihm glauben können? Er hat uns so oft betrogen, andere Körper angenommen und und und. Vielleicht ist es ganz gut so dass er im Keller versauert.
"Na Bruderherz, wieder gedankenversunken bei deiner Liebsten?"
Top gestylt wie immer betritt Izzy den Saal. Sie war schon immer der Hingucker unserer Stadt, sein wir ehrlich. Aber ich habe sie immer als Schwester gesehen das soll jetzt nicht falsch klingen.
"Hast du es dabei?"
"Aber natürlich, ich würde doch nie mit leeren Händen nach Hause kommen."

Vor ein paar Tagen hatten wir eine richtig gute Idee. Wir wollten ein Schwert kreieren das funktioniert wie das Seelenschwert, also alle Dämonen tötet. Unseres soll aber jeden Unterweltler verschonen, sonst würden wir uns das nie verzeihen, erstrecht nicht seit Frieden zwischen uns herrscht. Simon wollte nachher vorbeikommen um dabei zuzusehen, aber das ist nur die offizielle Variante. Wir alle wissen zu wem er eigentlich will. Als Bestandteil unseres Schwertes werden wir das verflüssigen und eingießen, was uns die eiserne Schwester geschenkt hat. Wir haben noch nicht zu 100 Prozent rausgefunden wie es funktioniert, aber Alec arbeitet dran. Izzy hat zusätzlich reines Adamas besorgt, das muss sowieso immer rein, und ich habe vorhin noch ein wenig Elektrum für die Stärke geholt. Kann doch gar nichts schiefgehen oder?
"Hast du was von unseren Eltern gehört? Sie wollten uns dieses Wochenende besuchen kommen, aber wir müssen einen Antrag stellen dass sie auch ohne ihre Ruhnen hier reindürfen."
"Unsere Eltern? Du sagst das als wäre ich ein Teil von euch. Aber nein ich habe nichts gehört."
"Ach komm schon Jace, du weißt du bist nicht nur ein Herondale."
Jetzt sieht sie mich wieder mit diesem ich habe sowieso Recht Blick an, irgendwie hätte ich das wissen müssen.

"Sobald Simon da ist fügen wir sein Blut als Zutat hinzu. Es ist dämonisch doch als Tageslichtler hat er Macht damit, das soll verkörpern dass der Unterwelt nichts geschieht. Nur reines Dämonenblut soll damit vernichtet werden."
Unser Plan ist es, das Schwert als Hauptwaffe einzusetzen. Das Morgenstern- Feuer soll ihm die Kraft und die Stärke dafür geben, denn wir alle wissen was passieren wird falls wir nur das Feuer benutzen würden. So wie ich Clary kenne, würde sie alles tun um die die ihr wichtig sind zu beschützen, aber diesmal kann ich das nicht zulassen. Außerdem wäre Raziel uns auf ewig böse wenn wir Phoebe etwas antun würden, das können wir nicht riskieren. Ich weiß das klingt jetzt mehr politisch als alles Andere, aber die beiden sind einfach zu wichtig. Sie müssen nicht nur beschützen sondern auch selbst beschützt werden, sonst wird das nichts.
Plötzlich werde ich von einem lauten Geräusch wieder aus den Gedanken gerissen, höre sich an wie unsere Tür.

"Luke was ist passiert? Warum stürmst du hier so rein?"
Genau das frage ich mich auch, sogar ein Außenstehender kann erkennen wie aufgebracht er ist.
"Izzy ihr müsst sofort was machen um Simon aufzuspüren. Er geht nicht an sein Handy und jch wollte ihn schon vor einer Stunde treffen."
Noch im Zuhören geht sie zügig Richtung Monitor.
"Okay aber woher weißt du dass ihm was passiert ist? Ist ihm vielleicht was dazwischen gekommen oder-?"
"Ich bitte dich, Isabelle, du kennst doch Simon. Mit seiner Vampirgeschwindigkeit zu spät?"
Besorgt wendet sie sich von ihm ab und wieder dem Computer zu.
"Du hastja Recht, aber Luke er ist ein Unterweltler. Wir können ihn nicht tracken, außer er wurde hier erfasst."
"Stimmt das hatte ich vergessen. Aber ich werde hier nicht untätig rumsitzen. Was können wir sonst tun?"
Jetzt hake ich mich auch mal ein.
"Mit einem persönlichen Gegenstand können wir ihn vielleicht aufspüren aber darin ist Izzy die Beste."
"Gut dann macht das. Ich sage dem Rudel bescheid und Clary. Sie muss es wissen."
"Nein warte du darfst es Clary nicht erzählen. Sie ist beschäftigt und das lenkt sie ab. Wir kriegen das schon hin."

Wahnsinnig schnell hat sie sich schon auf den Weg gemacht, während er das Rudel alarmiert und ich Alec holen gehe. Es reicht wohl nicht dass Jonathan uns täglich im Keller nervt, jetzt fehlt auch noch Plappermaul. Selbstbewusst gehe ich die Treppen zu Alec's Büro hinauf, wissend dass er gleich ausgicken wird. Schon nach den ersten paar Sätzen bewahrheitet sich das, da er in letzter Zeit sowieso mehr gestresst ist. Die Verantwortung des Instituts lastet auf seinen Schultern, noch dazu der Druck da sein Ehemann nicht da ist und jetzt das.
"Er ist was? Erstmal, wie? Und noch wichtiger, warum lässt du unsere Schwester alleine losziehen?"
"Sie ist nicht allein, sie holt sich Hilfe."
"Bei wem?"
Als ich versuche das Thema zu umgehen wird er angespannter.
"Jace, ich frage sich das als dein Parabatei, bei wem holt sie sich Hilfe?"
"Okay aber flipp jetzt nicht aus."
Warum sage ich das eigentlich, das wird er in ner Minute doch sowieso tun.
"Raphael."
Verblüfft und sarkastisch beugt er sich zu mir rüber.
"Bitte was?"
Und genau da haben wir es. Ich liebe Alec ja das ist offensichtlich, aber sowas kann man ihm einfach nicht erzählen. Wenn es um unsere Schwester geht verliert er mal ganz schnell die Nerven, besonders wenn sie mit diesem Namen in Verbindung steht. Vielleicht hätte ich es besser für mich behalten sollten.

~Izzy's POV~
Vorhin war ich kurz beim Hotel Dumourt um Raphael einzusammeln. Ich muss schon sagen dass er mich ganzschön überrascht hat. Er hat sofort zugestimmt obwohl er mit Simon seine Differenzen hatte. Seitdem ergänzen wir uns recht gut, ich folge der leichten Spur die sein Shirt zulässt und er folgt dem Geruch seines Blutes. Bis jetzt hat uns das immer in die gleiche Richtung gebracht also schätze ich wir sind richtig. Nur manchmal wenn eines der Signale aussetzt sind wir allein auf den Anderen angewiesen, klappt aber. Eigentlich bin ich so spät nicht mehr gerne draußen, es ist schon so dunkel dass man ohne das Licht der Laternen rein gar nichts erkennen könnte. Aber wenigstens sind keine Mundis oder andere Shadowhunter mehr draußen, das erspart uns ein paar Erklärungen und Ausreden. Jetzt wo wir hier so langlaufen wäre es vielleicht doch eine gute Idee gewesen nicht dir hohen Schuhe anzuziehen, aber sie sahen einfach so schick aus. Sie sind schwarz und-
"Raphael!"
Nach nicht allzu langem Suchen haben wir Simon schon gefunden, aber das heißt nichts Gutes. Stark blutend und bewusstlos liegt er auf dem kalten Boden in einer kleinen Gasse.

"Warum kann es nicht einen einzigen Tag geben wo ich mir keine Sorgen machen muss?"
Mit seiner Vampirgeschwindigkeit ist Raphael noch viel schneller an ihm dran als ich. Ohne Zeit zu verschwenden legt er zwei seiner Finger an Simon's Hals, so besorgt habe ich ihn lange nicht mehr gesehen.
"Er lebt, wird aber von Minute zu Minute schwächer."
Obwohl ich die Antwort auf meine Frage schon längst kenne, stelle ich sie ihm mit ein wenig Hoffnung.
"Was können wir jetzt tun?"
"Isabelle du weißt dass er ohne Blut nicht überleben kann."
Mit einer kurzen Handgeste deutet er an, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.
"Ich kann es verstehen wenn du's nicht tust, aber du musst dich schnell entscheiden. Sein Zustand lässt keine langen Zweifel zu."
Seit meiner Sucht nach Vampirgift habe ich ihn nur ein einziges Mal trinken lassen, und schon das hätte mich fast zurück an diesen Punkt gebracht. Ich kann es nicht riskieren wieder abhängig zu werden aber Simon ist mein Freund und er braucht mich. Widerwillig zwicke ich mir in den Arm und trete an seinen blassen Körper heran.
"Ich weiß nicht ob du mich hören kannst Simon, aber du musst das trinken. Wir haben nicht mehr lange Zeit."

Als ich jederzeit dass er sich nichtmal rührt klatsche ich ihm leicht ins Gesicht.
"Komm schon mach die Augen auf."
Auch wenn ich es vermeiden wollte bilden sich in meinen Augen tränen. Es ist noch nicht soweit, nicht für ihn. Das hat er nicht verdient, und ich kann jetzt nicht schonwieder jemanden verlieren.
"Raphael, ohne Blut wird er es nicht schaffen."
Plötzlich wird alles um Simon's Körper blau, und er beginnt leicht über dem Abgrund zu schweben.
"Das braucht er auch nicht."
Das nenne ich mal einen Magnus Bane genau dann wenn man ihn braucht.
"Magnus du bist da! Wie hast du uns gefunden?"
Voller Erstaunen stehe ich auf und bewege mich ein paar Schritte zurück, bei Magnus ist er in guten Händen.
"Das spielt jetzt keine Rolle meine Kleine. Zuerst muss ich diesen Vampir retten."
Unter großer Anstrengung wedelt Magnus mit seinen Händen herum, aus denen immer mehr Funken Richtung Vampir rüberlaufen. Selbst als Außenstehende kann ich sehen wie sehr ihn das mitnimmt. Wundert mich auch gar nicht bei dem was er für den Zauber an Kraft aufwenden muss. Aber wenn es einer kann dann er.

Als mich schließlich eine starke Hand am Arm packt, drehe ich mich um. Ich traue mich gar nicht es auszusprechen, denn der Zeitpunkt könnte nicht schlechter sein.
"Clary."
Lauter als das kann ich ihren Namen nicht herausbringen, wenn man bedenkt dass sie ihren besten Freund da oben und ihre Freundin hier unten sieht, die ihr rein gar nichts darüber erzählt hat.
"Ich kann das erklären."
Es ist gar nicht nötig dass sie etwas sagt, ich erkenne ihren Frust auch ohne Worte.

A Shadowhunter from Heaven ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt