A Shadowhunter from Heaven ✔️

Mein Schicksal

Gleich nachdem es vorbei war, ist auch Clary zu Boden gefallen.
"Nein mehr verkrafte ich nicht."
Sofort kralle ich mir meine Brüder und laufe los. Ich will mich hinknien, aber schliddere eher auf ihnen nach vorne. Es ist mir echt egal, dass meine Wunden gerade brennen. Ich will einfach nur zu ihnen.
"Magnus bitte, du bist der Einzige der sie retten kann. Tu etwas egal was."
Während ich ihn darum bitte merke ich wie langsam meine Stimme bricht. Ich wollte stark sein aber wie soll ich wenn Phoebe und Clary hier liegen? Ich fühle mich so machtlos.
"Meine liebe Isabelle, ich will ehrlich zu dir sein. Ich glaube nicht dass das möglich ist."
In Tränen fauche ich ihn an. Ich weiß dass es nicht seine Schuld ist, aber beherrschen kann ich mich nicht.
"Komm mir nicht damit, irgendetwas muss es geben. Es gibt immer einen Weg."
Behutsam löst Alec meine Hand von Clary's und drückt sie.
"Das ist nicht deine Schuld. Die beiden haben sich dafür entschieden sonst wären wir alle jetzt weg."
"Doch das ist es Alec. Wir waren diejenigen die sie hier mit reingeholt haben. Wir hätten die Hybriden besiegen müssen nicht sie."

Es ist mir egal was mein Bruder sagt, ich stehe zu meiner Meinung. Hätte es uns nicht gegeben hätten wir Adams Frau niemals als Feindin gehabt, die beiden wären Engel und Mundi. Das kann man nicht einfach so abstreiten, denn es ist die Wahrheit.
"Und was machen wir jetzt?"
"Nichts. Alles was wir jetzt noch tun können ist die beiden nach Idris zu portalieren."
Jace nickt nur. Seit das alles passiert ist hat er kein einziges Wort mehr gesagt, aber ich sehe ihm an wie stark er leidet. Das hat er nicht verdient, keiner von uns hat das.
"Dann sei es so."
Trauernd drehe ich mich zum Hexenmeister.
"Schick sie los, Magnus."
Bedeutungsvoll schwingt Magnus wieder seine Hände durch die Luft, und tausend kleine blaue Lichter formen ein Portal. Ein letztes Mal sehe ich die beiden an, dann sind sie fort. Einfach so, und keiner hat es kommen sehen.

~Phoebe's POV~
Völlig erschrocken wache ich plötzlich neben Clary auf. Sie hat Angst das sehe ich, aber physisch scheint es ihr gut zu gehen. Ohne wirklich zu wissen was sie macht versucht sie aufzustehen, und irgendwie sieht das lustig aus. Ja gut ich muss eingreifen.
"Wir sind hier oben im Himmel, da gibt es keine Schwerkraft. Benutze deine Flügel dann funktioniert's."
"Meine was?"
"Du hast sie doch schonmal bei Jonathan entfaltet, warum nicht jetzt?"
Ein bisschen Zeit hat sie gebraucht, aber jetzt funktioniert es. Ohne hat man hier halt wirklich schlechte Karten.
"Sekunde hast du gesagt wir sind im-"
"Ja sind wir, und jetzt komm. Engel lässt man nicht warten."
Selbstbewusst nehme ich ihre Hand und ziehe sie durch das Reich Raziel's. Bei mir ist sie in guten Händen, auch wenn ich wünschte dass sie nicht hier sein müsste. Sie hat das Feuer eingeschaltet, im Wissen dass es uns beide vernichten würde. Ich habe ihr zugestimmt weil ich wusste dass wir am Ende wieder hier landen würden. Das einzige Problem ist, ich kann jetzt nicht mehr auf die Erde zurück. Das können nur mein Vater und seine Brüder, und offensichtlich bin ich davon keiner. Ich wünschte ich hätte sie einweihen können, aber ob man's glaubt oder nicht das durfte ich nicht. Aber vielleicht verzeiht sie mir wenn sie mitkriegt was ich jetzt vorhabe.

"Was genau hast du vor?"
"Ich habe eine Idee wie wir dich zurückbringen können, aber du darfst nicht zögern."
"Die gibt es? Und, warum nur mich du solltest mit mir zurückkommen."
"Ich erkläre dir alles später, aber erst muss ich mit ein paar Leuten reden. Davon abgesehen war es mein Schicksal euch zu retten um richtig ein Teil meiner Engelsfamilie zu sein. Ich habe mich bewiesen. So, ich muss jetzt weiter aber du kannst dich in der Zeit mit jemand Anderem abgeben, und ich denke das wird dich freuen."
Bevor sie mich noch Weiteres fragen kann, steht unser Ehrengast auch schon da. Ich weiß nunmal wo Jocelyn ihren Platz hat, und Clary braucht jetzt ein stabiles Umfeld. Währenddessen habe ich genug Zeit um ihre Rückkehr zu organisieren.
Während ich in die andere Richtung laufe, sehe ich noch wie Clary und Jocelyn sich ganz fest umarmen. Sowas berührt mich immer, und die beiden haben es verdient sich endlich mal wiederzusehen. Trotzdem hoffe ich dass wir Rotkäppchen hier bald wieder rauskriegen.

Dieses Mal brauche ich gar nicht bis zu seinem Büro vorzudringen, schon kommt mein Vater mir entgegen. Es passiert nichts oft dass der große Raziel sich auf den Weg zu jemand Anderem macht, sonst ist es andersrum.
"Phoebe es geht dir gut. Ich hatte mir ja solche Sorgen um dich gemacht."
"Und das aus deinem Mund? Da muss ich ja ganzschön was angestellt haben."
Ich sehe es mit ein bisschen Humor, aber sein Gesichtsausdruck ist ernst.
"Ich wusste ich hätte dich nicht zu den Shadowhuntern lassen sollen. Sieh nur was dir passiert ist."
"Wie meinst du das? Ohne mich hätten die Dämonen gewonnen, außerdem bin ich ja nicht richtig weg. Ich bin immernoch hier oben."
"Aber du weißt genau was jetzt auf dich zukommt. Du kannst diesen Ort nie wieder verlassen."
"Und das habe ich akzeptiert."
Jetzt scheint er sprachlos zu sein, aber nicht weil er mir zustimmt. Langsam versucht er sich abzureagieren.
"Nun denn, wie sieht dein Plan mit der kleinen Fairchild aus? Du weißt sie ist jetzt ein Engel."
"Ja ich weiß, aber das soll sie nicht bleiben."
"Wie meinst du das mein Kind?"

Ich lasse bewusst eine kurze Pause, weil ich weiß dass ihm das nicht gefallen wird. Aber einen Versuch ist es wert.
"Ich möchte dass du sie zurück auf die Erde schickst."
"Du willst was? Das ist ausgeschlossen, so etwas habe ich seit tausenden von Jahren nicht mehr getan."
"Aber du kannst es. Du weißt dass sie es sich verdient hat also warum nicht?"
"Du weißt nicht was das für sie bedeuten würde. Sie wäre wie Jace ins Leben zurückgeholt worden, angreifbar, verletzlich. Willst du ihr das wirklich antun?"
"Ich möchte ihr helfen. Sie ist meine Freundin geworden, wenn auch nicht so sehr wie Izzy. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen es ist noch zu früh. Sie ist doch noch so jung, und wir beide wissen dass Jace ihr wichtig ist."

Damit scheine ich einen Nerv getroffen zu haben. Wenn einer versteht was es heißt noch zu jung zu sein, dann wahrscheinlich er. Er kennt mich gut genug um zu wissen dass ich nicht locker lasse werde bis er es tut, und so ist es auch. Ich werde sie da rausbringen, und sie wird wieder ein Shadowhunter.
"In Ordnung Tochter, du hast mich überzeugt. Aber wenn ihr irgendetwas auf der Erde passiert liegt das in deiner Verantwortung."
"Ich weiß, danke. Am besten lassen wir ihr noch ein paar Stunden und schicken sie dann zurück."
Langsam laufe ich wieder vor ihm weg um Clary die Neuigkeiten zu erzählen. Ich rufe sie, aber ohne Antwort. Dann aber sehe ich sie mit Jocelyn auf einem Bett sitzen und verstecke mich hinter einer Säule. Eigentlich lausche ich nicht gerne, aber ich möchte die beiden jetzt nicht unterbrechen.
"Guck mal, ich habe sogar Flügel."
"Sie sind wunderschön, und dann auch noch wohl verdient. Ich bin ja so stolz auf dich."
So glücklich habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen, aber sie muss zurück. Sie wird Jocelyn ja sowieso wiedersehen, aber doch bitte nach einem langen und erfüllten Leben das ihr noch bevorsteht.

Noch bevor ich mich umdrehen kann hat sie mich bemerkt.
"Hey was stehst du da so rum? Komm setz dich zu uns."
"Das wird nicht nötig sein, ich möchte nur etwas übermitteln. Heute Abend noch darfst du zu deinen Freunden zurückkehren, das konnte ich arrangieren. Am besten genießt ihr die Zeit die ihr noch zusammen habt."
"Wie jetzt? Ich dachte ich bleibe für immer hier."
"Das wirst du auch, aber erst wenn deine Zeit gekommen ist."
Voller Fragen sieht sie nun Misses Fairchild an. Ich weiß aber dass sie mir in der Sache zustimmen wird. Clary ist ihre Tochter und damit ihr ein und alles. Sie würde sie niemals hierbehalten da sie es besser haben kann.
Zustimmend nickt sie ihr zu, und Clary scheint es zu verstehen. Irgendwie fühle ich mich komisch, nicht wirklich traurig aber auch nicht glücklich. Egal, Hauptsache die anderen sind in Sicherheit.

Ein paar Stunden später
Auch wenn es hier oben nicht dunkel wird, weiß ich dass es schon spät ist. Meine Familie hat mich gebeten Clary zu holen damit wir anfangen können.
"Es ist Zeit, wir müssen los."
Arm in Arm laufen die beiden Frauen mir hinterher, bis wir bei Raziel angekommen sind.
"Es ist ganz einfach, du musst nur durch dieses geheime Portal laufen. Ähnlich wie bei Hexenmeistern wird es dich einfach bei deinem Zielort wieder rausschmeißen. Du musst nur fest dran denken und schon fliegst du hin."
Leise antwortet sie ihm.
"Ich weiß genau wo ich hin will."
Kurz bevor sie hindurchschreitet, flüstere ich ihr noch eine letzte Sache ins Ohr.
"Keine Sorge ich werde dran denken."
Nur wenige Meter und schon ist sie weg. Wie versteinert stehe ich noch kurz davor, aber ich weiß ich kann selbst nicht hindurch.
Als mein Vater Raziel das bemerkt, nimmt er meine Hand und zieht mich vorsichtig mit sich.
"Na komm, es ist schon spät."