Liam

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Erschrocken schaute ich hoch.
Nein. Das durfte doch nicht war sein. Nur ein blöder Traum.

"Helena..."

Tränen lösten sich und bannten sich Wege meine Wangen hinunter bis sie schließlich auf meine Decke tropften.
Einzelne Tränen wurden zu Sturzbechen und mein Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.

Ich wollte das alles nicht wahrhaben und schüttelte meinen Kopf, Ich hoffte das dies alles bloß ein Albtraum war. Doch es war keiner und das wurde mir immer bewusster.
Helena war weg. Ich war nun allein. Meine einzige richtige Stütze, meine beste Freundin, einfach weg. Durch die Hand eines Unbekannten verschollen.
Ich hoffte, nein ich wusste das sie noch nicht Tod war. Ich spürte es. Aber dennoch sie war weg. Die Chance das wir sie finden würden, ging gegen Null.

Ich spürte eine Hand auf der Schulter und wie jemand Beruhigend auf mich Ein sprach.
Doch all das wurde unscharf. Geschah nur noch am Rande.
Ich musste hier weg. Ich konnte nicht mehr liegen bleiben.

Ich beugte mich hoch. Die Schmerzen die mich wieder überkamen ignorierte ich.
Ich wollte nur noch weg.

Ich wurde zurück gedrückt. Zurück in das weiche Bett.

"He Yuna. Es wird alles gut! Noch ist nichts verloren! Du hast immer noch mich! "

Ich hielt in meiner Bewegung inne.
"Liam..? Liam!"
Mein Blick glärte sich und ich sah ihn an meinem Bett stehen.
Er sah zwar geschaft aus, aber ansonsten schien er nicht viele Beschwerden zu haben.
Einzig ein Verband am Kopf und Krücken die er an den Stuhl gelehnt hatte,der nun verlassen war. Der Mann war woll gegangen.

Er lächelte mich an.
Ich lächelte zurück.

"He ich bin doch da. Gemeinsam finden wir sie. Versprochen."

Er setzte sich neben mir auf die Bettkante.
"Wie geht es dir?"

"Geht so, dir?"
Ich war froh ihn zu sehen.

"Naja, wahrscheinlich besser als dir."

Er war auch mitgenommen von dem Verschwinden Helenas, das war nicht zu übersehen.
"He."

"Mh, was ist?"
Seine grau blauen Augen schauten mich an.

"Du vermisst sie auch."

Er seufzte. "Ja, ich vermisse sie und die alten Zeiten als alles noch so unbeschwert war. Wir zu dritt durch die Länder gereist sind. Gemeinsam lachen konnten.
Abenteuer erlebt und Frieden gebracht haben . Heute haben wir viele Kriege zu führen und Menschenleben auf dem Gewissen. Wir haben Menschen sterben sehen. Ohne etwas für sie tun zu können. Unsere ehemaligen Freunde sind nun unsere Feinde und ja das ist in gewisser Weise unsere Schuld.
Doch immer wenn ich mit euch etwas gemeinsam gemacht habe, habe ich all das für kurze Zeit vergessen. Es war in den Zeiten immer wie früher.
Doch nun wird mir immer klarer das es nie wieder so werden kann wie for 4 Jahren. Dafür ist zu viel passiert und zu viel lastet auf unserer Seele.
Wir werden vieleicht wieder den Weltfrieden herstellen können, doch inneren Frieden werden wir nie finden. Und jetzt ist auch noch Helena weg. Die einzige etwas vernünftige von uns drein."

Ich schluckte, antworteten konnte ich darauf nichts.
Er hatte genau das gesagt was ich dachte. Immer wieder merkte ich wie nah wir uns doch gekommen waren in den letzten Jahren. Wir dachten und fühlten das selbe.
Am liebsten hätte ich ihn Umarmt. Doch konnte ich mich immer noch nicht richtig bewegen und generell schmerzte noch alles von dem verzweifelten Versuch aufzustehen, vor ein paar Minuten.

Eingefallen saß er auf seinem Stuhl und schaute aus dem Fenster.
Die einzelnen Schneeflocken hatten sich mittlerweile in einen Schneesturm verwandelt.
Peitschend flogen sie am Fenster vorbei und bedeckten den Boden mit einer hohen weißen Schicht. Bäume Bogen sich unter der schweren Lasst und der Himmel färbte sich dunkel.

"Wollen wir einen Film schauen?"
Versuchte ich die Situation zu entspannen, was auch gelang.

"Klar, mach Platz!"

Ich rutschte so gut es ging zur Seite. Zum Glück war das Bett groß genug das auch er mit rein passte.

"Was wollen wir schauen?"
Fragte er nach dem er es sich bequem gemacht hatte.
"Marvel? Oder zu ist das zu viel Krieg?"

"Wie früher? Wie wär's mit Guardians of the galaxy? "
Er nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an.

"Ja!"

Er begann den Film raus zu suchen und als er ihn gefunden hatte spielte er ihn ab.

"Das ist ja Russisch! Warum gibst den nicht in anderen Sprachen?"

Liam und ich begannen zu lachen.
Das Russisch störte uns eigentlich nicht da wir diese Sprache beherrschten. Ebenso wie Englisch und die Sprachen unserer eigenen Länder.

Ich kuschelte mich so gut es ging an ihn ran und versuchte dabei nicht wieder eine Welle an Schmerzen auszulösen.

Bald lagen wir beide bequem und genossen den Film.

Irgendwann war ich dann woll durch die Erschöpfung der letzten Stunden eingeschlafen denn als ich aufwachte war ich wieder allein, doch neben mir stand ein Tablett mit Frühstück.

Meinen rechten Arm konnte ich nun auch endlich wieder bewegen und das ohne Schmerzen. Mein linker war immer noch unbrauchbar.

Genüsslich verputzte ich das Essen. Nach einer Weile kam Liam wieder in mein Zimmer und erkundigte sich wie es mir ging.
Ich antwortete das es mir nie besser ging und dies entsprach der Wahrheit. Das war wie der endlich ersehnte Urlaub.
Ich war ausgeschlafen und ausgeruht. Auch hatte ich neue Seelische Kraft.
Natürlich beherschte noch die Sorge über Helena und ich sehnte nach dem Tag an dem ich endlich wieder aus dem Bett steigen konnte um bei der Suche zu helfen.

Dennoch, Ich war den Leuten hier dankbar.
In den wenigen Stunden hatte ich ein vollkommen neues Bild meinen eigentlichen Feinden bekommen. Sie hatten mich gerettet und alles getan mich am Leben zu halten. Etwas was bestimmt nicht das leichteste gewesen war. Und auch bezweiflte ich das es die Ärzte in meinem Land so gut wie die hier in Russland geschafft hätten.

Liam und ich schauten noch etwas Fernsehen, bevor der Arzt kam und noch einmal nach uns beiden sah.

Wie ich da erfuhr, war der Mann der gestern bei mir war, der Arzt.
Einer der angesehensten des Landes und der Arzt meiner Schwester.

Doch auch dieser Tag verging schnell. Doch auch am Abend gab es keine neuen Informationen über die Lage in China. Außer das noch ein paar Überlebende gefunden wurden.
Leider waren unter denen weder Helena noch Lexi.

Doch trotzdem schlief ich gut, da ich wusste das falls sie gefunden wurden die beste Pflege bekommen würden.

1050 Wörter

World War - Verhängnisvolles Vertrauen (wird  Überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt