"Damla su kariya bir tane patlat!(Damla bitte hau dieser Frau eine rein!)"

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Meine Fruchtblase war geplatzt.

Bitte nicht jetzt, nein, nein, nein...

Damla hetzte mich zum Auto und packte mein Handy weg. In dem Moment war es uns egal, ob Hasan noch am Telefon war, denn ich musste so schnell wie möglich zum Krankenhaus.

Ich hatte zwar noch keine Wehen, aber ich hatte trotzdem eine Panik in mir und so fuhr mich Damla, doch zuerst legte ich meine Jacke auf den Sitz und setzte mich darauf.

Ich hielt meine Kugel fest, einfach aus Gewohnheit während Damla fuhr und als wir ankamen begann die Geburt.



Es fühlte sich so schrecklich an, es fühlte sich so an als würde man meine untere Hälfte abreißen. Mein Rücken schmerzte und ich hielt es nur mit dem Gedanken aus: "Es ist gleich fertig."

Damla stand im Kreissaal neben mir und streichelte meine Haare und hielt meinen Arm und versuchte mich zu motivieren.

Das hört sich vielleicht lustig an, aber in dem Moment hatte ich das wirklich gebraucht.

Mein Körper durchlief alle emotionalen Lagen, einmal weinte ich und eine Minute darauf wurde ich sauer und schrie. Es war fast so als hätte ich keine Kontrolle über mich. Irgendwann weinte ich darüber, dass meine Familie diesen Moment nicht mit mir teilen konnte und daraufhin verfluchte ich meinen Vater. Auf meinen ausgestreckten Beinen lag ein Tuch und dahinter verbarg sich die Hebamme und noch eine stand neben ihr.

Andauernd sagte die Hebamme, dass ich pressen sollte, obwohl ich schon alles gab und das regte mich auf. Ich schrie unbewusst auf Türkisch: "Damla su kariya bir tane pat...AAHHHHHH.... patlat, yoksa depecegim su kariyi.(Damla bitte hau ihr eine ra...AAHHHHHH...rein sonst kicke ich sie!)"

Damla lachte sich halb tot neben mir und durch die Wut presste ich noch mit meiner letzten Kraft und daraufhin hörte man den erlösenden Schrei des Babys.

Eine Erleichterung kam in mir auf und mein Atem wurde langsamer.

"Glückwunsch Frau Özden, es ist ein gesundes Mädchen", sagte nun die Hebamme und dafür hasste ich sie mehr.

Sie legte das Baby auf meine Brust und es ließ mich kalt. Ich hatte mir immer dieses magische Mutter-geworden-Gefühl vorgestellt, doch es war nicht so.

"Können sie es bitte waschen?" fragte ich die Hebamme, nur um das Baby aus den Augen zu haben.

Damla verschwand zusammen mit einer der Hebammen hinter einer Türe und für mich war die Geburt noch nicht zu Ende...

Eray&Yaren-"Als hätte mein Herz nur auf ihn gewartet..."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt