๑ Eine gemeinsame Zukunft ๑

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Nach ihrem letzten Kampf mit der Wind kontrollierenden Dämonin, hatte sich das Trio für die nächsten zwei Tage in einem Glyzinien-Haus niedergelassen, um sich etwas Erholung zu gönnen.

Während Inosuke damit beschäftigt war Tanjiros Schwester mit seinen Gestik reichenden Geschichten über seinen Berg zu zuquasseln, ergriff Zenitsu vor Langweile seiner Reden die Flucht.

" Komm mit Tanjiro!", forderte er den Jungen mit den purpurfarbigen Haar auf, ihm zu folgen, " das Wildschwein kann da ruhig weiter labbern."

Etwas zögerlich erhob sich Tanjiro von dem Holzboden und ging seinem älteren Freund dann hinterher. Neugierig fragte er ihn mit schiefgelegten Kopf: " Wo willst du denn hin?"

Zenitsus rechte Hand zitterte leicht, als er die Tür auschob und er die Vögel im Walde zwitschern hörte. " Wir gehen nur etwas spazieren. Es wird auch nicht lange dauern.", erwiderte der Blonde und trat dann von der Veranda des Hauses hinunter.

Anschließend nahm Tanjiro Schritt mit ihm auf und wanderte gemeinsam mit Zenitsu durch den kleinen Teil des Waldes, durch den sie auf ihrer Hinreise hergekommen waren.

Auf der anderen Seite des Waldstückes lag eine große Wiese, welche wohl einen der Bauern in der Nähe gehörte. Tanjiro war schon beim ersten Mal vom Anblick der Wiese fasziniert. Und nun auch ein weiteres Mal.

Bei seiner Reise, um die Dämonen zu bekämpfen und seine Schwester wieder zum Menschen zu verwandeln, hatte er schon viele hübsche Felder gesehen, aber noch keines, was so riesig gewesen war, wie dieses.

Zenitsu, der unbemerkt zu Tanjiro hinüber sah und ein leichtes Lächeln auf dem Lippen trug, nahm dann anschließend die Hand des anderen Dämonenjäger und steuerte voraus. Wobei er zu hoffen schien, dass der Rotton auf seinen Wangen unentdeckt blieb.

Der Junge mit den Hanafuda-Ohrringen war etwas überrascht über die Geste des Älteren, was er aber nicht wusste war, dass Zenitsu unbedingt die Wiese besuchen wollte, wegen der Blumen. Ob er nun mit Tanjiro oder mit einem Mädchen unterwegs war, seine Vorliebe blieb stets vorhanden.

Weiterhin folgte Tanjiro seinem Freund bis dieser stehen blieb und sich dann zwischen den Gräsern niederließ, dabei ließ er jedoch die Hand des anderen los. " Das war aber ein kurzer Spaziergang.", scherzte der 15-Jährige und leistete Zenitsu Gesellschaft.

Kurz hob Tanjiro seinen Kopf und nahm die Gerüche in der umliegenden Gegend war. Frisches Gras, der Duft von gut riechenden Blumen und Zenitsus gewohnter Duft, der ihn an Rauch und Pfirsiche erinnerte – eine seltsame Kombination.

Anschließend blickte er wieder zu dem Blondschopf, welcher einige Blumen und Gras aus dem Boden rupfte und anfing etwas damit zu machen. Verdutzt musterte Tanjiro ihn und achtete auf seine Handbewegungen. " Was soll das werden?", erkundigte sich der Junge mit den rubinroten Augen.

Ohne von seiner Arbeit aufzublicken, antwortete Zenitsu konzentriert, jedoch auch mit einem leichten Lächeln: " Das wird ein Blumenkranz für Nezuko-Chan. Da sie ja nicht rauskann, bringe ich ihr einen mit."

Sanft lächelnd betrachtete Tanjiro das Gepflecht in Zenitsus Hand und lachte dann mit geschlossenen Augen: " Du bist wirklich ein toller Kerl, Zen. Ich kann das nicht!"

Fast ließ der genannte Junge seinen unfertigen Kranz fallen. Sein Herz schlug schnell gegen seine Brust und auch sein Atem hatte zugenommen. Vor Wochen hatte Tanjiro diesen Spitznamen verwendet und jetzt erneut. Auch die verbindlichen Worte bereiteten ihm Herzpochen.

" Warum...nennst du mich so Tanjiro? Inosuke gibst du auch keinen Spitznamen.", merkte Zenitsu an, während ihm Schweißtropfen von der Stirn liefen.

Verwundert blinzelte der Jüngere ihn an und rutschte mit seinen Händen etwas nach hinten. " Gefällt es dir nicht? Ich kann dich auch nur Zenitsu-", begann Tanjiro wurde jedoch blitzschnell von dem Blondschopf unterbrochen.

" NEIN!", brüllte er und lief rot an. Daraufhin erklärte er schnell, während er eine Ausrede suchte: " Es ist in Ordnung. Es hat mich nur gewundert." Aus Scham traute er sich nicht Tanjiro anzusehen und arbeitete an seinem Blumenkranz weiter.

Tanjiro ließ sich dann neben ihm ins Gras fallen und blickte hinauf zu den blauen Himmel, an dem einige Schäfchenwolken vorbei zogen. Er atmete tief die Luft ein und anschließend wieder aus.

Eine leichte Brise strich dann über die Wiese und einige Gräser wehten leicht im Wind. " Was wirst du eigentlich tun, wenn das hier alles vorbei ist?", fragte der Purpurhaarige und blickte zu Zenitsu hoch.

Der Blonde schwieg. Eigentlich hatte er sich eine Zukunft vorgestellt, in welcher er ein hübsches Mädchen heiratete, besonders stark wird, weil er sich weiterhin Mühe gab und natürlich ohne Dämonen, aber in den letzten Wochen hatte sich sein Bild von der schönen Zukunft verändert.

" Also ich...weiß es noch nicht.", stammelte er voller Verunsicherung und konzentrierte fest auf sein Gepflecht. Daraufhin ergriff Tanjiro wieder das Wort und meinte lächelnd: " Wenn das alles hier vorbei ist, dann möchte ich mit euch zusammen leben."

Nun sah Zenitsu ihn verdutzt an und ließ seine Hände etwas sinken. Vorsichtig legte er seinen unfertigen Kranz neben sich und ließ sich dann mit verschränkten Armen hinter dem Kopf im Gras nieder.

" Eine gemeinsame Zukunft also?", stocherte der Blonde nach und sah hinauf in den blauen, fast wolkenlosen Himmel.

Tanjiro nickte in Zustimmung und entgegnete daraufhin heiter: " Ja, wir können alle zusammen wohnen und glücklich sein. Wir werden zusammen alt und helfen uns gegenseitig und genießen das Leben, was hältst du davon Zenitsu?"

Der Ältere legte die Stirn in Falten und schloss die Augen. Er dachte ernsthaft über die vorherige Aussage nach, musste jedoch dann schmunzeln, weil er zu einem Entschluss kam.
" Das hört sich nach einer schönen Zukunft an.", stimmte er zu.

Nun blickte Tanjiro hinüber und blinzelte den Blondhaarigen, der ein Lächeln auf den Lippen trug, an. Er wartete auf eine Antwort, während er tief seinen Geruch einatmete.

" Wenn es deine Vorstellung von einer gemeinsamen Zukunft ist, dann möchte ich gerne ein Teil von ihr sein.", fügte er munter hinzu und blickte nun ebenfalls zu ihm hinüber.

Diese freudigen Worte zu hören machte Tanjiro glücklich. Eine gemeinsame Zukunft mit Zenitsu stellte er sich schön vor.

Auch mit seiner Schwester Nezuko und Inosuke würde es heiter und freundlich sein, aber Zenitsu warf nochmals ein besonderes Licht hinein.

Der blaue Himmel strahlte weiterhin in seinem prächtigen Blauton, bis sich dieser bei näherkommender Dämmerung färbte.

Und so verweilten die beiden Dämonenjäger in der grünen Wiese.

Fortsetzung folgt in Kapitel 9:
๑ Besondere Nacht der Nächte ๑

♡Love Therapy♡ [ZenTan] ✔️ (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt