Alles klar.... seine Lebensgeschichte, logisch!?

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Was Urwerfölfe!?

Wovon redete er da bitte. Langsam trat er ich einen Schritt zurück, da er sich wieder aufgerichtet hatte.

Normalerweise war Joe immer ziemlich durchgeknallt und für sein Alter nicht gerade auf dem neusten Stand, aber gerade, in diesem Moment.... Ich hatte einfach nur Angst vor ihm.

Warum war er nur so ernst?

Solch ein Gefühl hatte ich nicht einmal bei Ed gehabt, okay, bei ihm habe ich mich irgendwie verraten gefühlt, weil er mich definitiv töten wollte/will, aber bei Joe. Das hatte ich einfach nicht erwartet.

"Wie lange hörst du sie schon?" Fragte er mich ernst und trat ein paar Schritte in meine Richtung. Als ich ihm keine Antwort gab packte er mich grob an den Schultern und schüttelte mich. Wütend wiederholte er seine Frage.

"Es war kurz vor meiner Verwandlung" Meinte ich zögerlich und entriss mich seinem starken Griff.

Joe blickte zurück, ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit dazu gehabt die Leiche zu sehen, da Joe mir immer die Sicht versperrt hatte. Jetzt hatte jedoch die Neugierde gewonnen und so trat ich einen Schritt nach dem anderen zu Sarg.

Was ich dann sah verwirrte mich, ich hatte irgendwie ein verwestes Skelett erwartet, aber in dem Sag lag ein junger Mann, der obendrein noch verdammt scharf aussah. Er hatte schwarzes Haare, was leicht nach oben gegelt war - wie lange lag er hier, dass seine Haare noch so gut saßen? Seine Augen waren geschlossen und seine Arme lagen verschränkt auf seinem Bauch. Er trug einen schwarzen Anzug, der leicht an Glanz verloren und auf dem sich viel Staub gesammelt hatte.

Ich konnte nicht aufhören ihn anzustarren, solch eine Wirkung hatte sein bloßer Körper auf mich. Ich spürte die Bedrohung die von diesem Mann ausging und nahm einen Geruch war, der mir seltsam vertraut vorkam.

"Kennst du ihn?" Joes Stimme holte mich zurück in die Realität, wobei ich leicht zusammen zuckte.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn fragend an, wie kam er nur darauf das ich den Mann ihm Sarg kannte?

Verwunderlicher Weise war mir sein Geruch vertraut, aber den Mann hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen, da war ich mir hundertprozentig sicher.

"Das ist Alexander Redford. Als seine Familie 1300 in Gefahr war, sprach seine Mutter einen Zauber aus, sodass sich ihre vier Söhne in grauenhafte Monster verwandelt wurden. Fortan konnten sie zwischen der Monster- und Menschengestalt entscheiden. Sie zogen sich zurück in die Wälder und wenn Vollmond war kamen sie zurück zu den Dörfern und töteten jeden einzelnen, auch ihre eigene Familie, andere ließen sie leben, bissen sie jedoch, damit auch sie sich in blutrünstigen Kreaturen verwandelten. Der König schickte daher, um sein Volk zu beschützen, seine Jäger, mit Erfolg. Sie töteten einen der Brüder, was die Wölfe nur noch wütender machte, zumindest zwei von ihnen. Der dritte. Clayton Redford hatte es eingesehen, dass es so nicht mehr weiter ging. Sie konnten nicht grundlos unschuldige Menschen umbringen, doch seine Brüder meinten nur, dass er schwach geworden sei. Eines Tages färbte sich der Mond blau, an diesem Tag wollten die beiden Brüder die Burg des Königs stürmen. Clayton hatte jedoch einen Zauber gesprochen, sodass sie, kurz bevor sie die Burg erreicht hatten, in einen tiefen Schlaf fielen. Jede hundert Jahre, zum Blue Moon wachten die Beiden für 100 Tage auf, dann machten sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder, denn nur dieser kann den Fluch, der über ihnen liegt brechen"

Erstaunt sah ich zu Joe, der nun neben mir stand und auf den schwarzhaarigen herunter blickte. Ängstlich warf auch ich wieder einen Blick zu ihm.

"Die Werwölfe heute sind schon lange nicht mehr wie damals, sie spüren keinen Hass mehr und töten nur noch wenn es wirklich nötig ist. Vielleicht sind wir schwächer geworden, aber wir haben keinen Grund mehr zu Kämpfen" Erklärte er mir langsam und zeigte anschließend auf Alexander und den immer noch verschlossenen Sarg. "Die Werwölfe die du hier siehst sind Monster, die alles dafür tun um an ihr Ziel zu kommen. Jeder ist auf der Suche nach Clayton"

"Wieso?" Fragte ich verwundert und es war das erstmal seit langem das ich wieder sprach, ohne dazu gezwungen zu werden.

"Clayton kann nicht nur den Fluch brechen, er kann seine Brüder auf für immer schlafen lassen. Doch schon so lange hat ihn keiner mehr gesehen, ich bezweifle das wir ihn jemals finden werden" Er drehte sich zum Ausgang, es gab nichts mehr was für ihn relevant und interessant war, das was er wissen wollte hatte er nun gefunden, während ich immer noch im Dunkeln tappte.

"Wann ist Blue Moon?" Fragte ich deshalb unwissend und veranlasste so, dass der blonde stehen blieb und sich zu mir umdrehte.

Ein leichtes Lächeln hatte sich in seinem Gesicht gebildet und die Wildheit in seine Augen war zurückgekehrt.

"In genau drei Tagen und da ist die Zeit als friedlicher Werwolf für uns alle vorbei! Aber mach dir keine Sorgen, jetzt wo du meinem Rudel angehörst, beschützen wir uns alle gegenseitig!" Mit diesen Worten drehte er mir den Rücken, es war nicht gerade aufschlussreich für mich, doch für Joe schien das Thema fürs erste erledigt zu sein.

"Du bist hier, ich kann dich riechen"

Ich zuckte bei seiner Stimme zusammen, er sprach nicht mal richtig mit mir, es war in Gedanken, aber wie war das möglich, wenn er doch schlief, quasi fast tot war?

"Wir, können dich riechen"

Korrigierte der andere, seine Stimme war etwas jünger.

Ich hatte den anderen noch nicht gesehen. Sein Sarg war immer noch verschlossen. Vorsichtig entfernte ich auch bei ihm den Deckel des Sarges.

Der junge Mann der darin lag schien ein paar Jahre jünger zu sein. Wie sein Bruder hatte er schwarze Haare, trug einen Anzug und lag in derselben Pose wie sein Bruder da.

"Wer seid ihr nur" Flüsterte ich leise zu mir selbst und berührte mit dem Zeigefinger leicht das Gesicht des jüngeren.

Doch Schnell zog ich ihn wieder zurück.

Hatte er sich gerade bewegt?

Ich hätte schwören können das seine Mundwinkel leicht nach oben gezuckt waren, aber wie konnte das Sein wenn er doch erst in drei Tage erwachen sollte?

Noch einmal berührte ich sein Gesicht, diesmal jedoch mit der ganzen Hand und tatsächlich. Er begann zu grinsen...aber es war kein nettes Grinsen, eher ein hämisches, kaltes, welches jedem der es sah das Blut in den anderen gefrieren ließ.

Erschrocken sprang ich zurück und starrte abwechselnd von meiner Hand zum Sarg. Was ging hier vor, was hatte ich verpasst?

Übersah ich irgendetwas?

Mein Leben hatte gerade definitiv das Potential zu einem Horrorfilm und sicher von den guten, nicht von diesem Amateur Filmen, wo man bereits wusste was als nächstes geschah.

Erneut beugte ich mich zum Sarg und erst jetzt erkannte ich den Namen, der leicht in der Seite eingeritzt war.

'Ruven Redford'

Alexander und Ruven.... Warum kamen mir diese Namen nur so bekannt vor?

Wo hatte ich sie schon einmal gehört?

Who is your Wolf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt