leckerer als alles ist immer noch Blut...

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Ich wusste im Moment nicht ob ich mich bedroht oder unangenehm fühlen sollte. Wahrscheinlich war in solch einer Situation beides angebracht.

Ich meine ich stand hier als zwei nackten Männern gegenüber.

Es war schlimmer als es jetzt vielleicht klingen mag...

"Es ist interessant, sie ist interessant" Sprach der junge Mann mit der Kette, während sich der andere hämisch grinsend mit dem Handrücken das Blut vom Mund wischte. Der Duft dessen stieg mir in die Nase und ich wollte es nicht zugeben, aber.....es roch gut, irgendwie gut...

Schnell schüttelte ich den Gedanken bei Seite, ich hatte hier zwei ganz andere Probleme, die meine gesamte Aufmerksamkeit, zwar nicht verdient, aber verdammt nötig hatten.

"Für dich ist alles Interessant, vor allem wenn es Jung, hübsch und Titten hat" Kommentierte Alexander Ruvens Aussage gehässig.

Alexander schien noch nicht so überzeugt davon zu sein das ich irgendeiner Art und Weise für die beiden - im Moment ja eigentlich nur für Ruven - Interessant sein könnte. Was ich komplett nachvollziehen konnte, ich verstand es ja selber nicht wirklich.

Ich hatte nicht vor mich zu verwandeln, doch irgendetwas brachte mich dazu schließlich im Evakostüm vor den beiden Brüdern zu stehen.

Anscheinend hatte Ruven etwas damit zu tun, zumindest glühten seine Augen ein dunkles blutrot, bedrohlicher als ich es von Joe kannte und schon dort hatte es mir ein Schauer über den Rücken gejagt.

"Mir ist das ein wenig unangenehm" War das einzig vernünftige was ich in diesem Moment zu Stande bringen konnte.

Alexander lachte belustigt während Ruven mich aufmerksam musterte, etwas zu AUFMERKSAM.

Die beiden traten ein paar Schritte auf mich zu, bis sie mich, mir nur wenig Abstand umkreisten.

"Ich rieche meinen Bruder" Meinte Ruven.

"Ich kann sein nutzloses kleines Herz spüren" Folgte Alexander.

Mir kam es vor als wen Alexander ein ziemlich aggressiver Mensch, Wolf, was auch immer war. Es war mir so oder so schon unangenehm, aber in Alexanders Gegenwart fühlte ich mich unglaublich unwohl. Als wäre ich das Schaf un der der Wolf, was in diesem Fall zwar nicht wirklich zu traf, aber dennoch.

"Er hat dir die Geschichte erzählt, nicht wahr?" Fragte Ruven mich und leckte sich dabei über die Lippen. Es war zwar Joe gewesen, dennoch nickte ich ruhig.

"Wie er uns zu schwachen hilflosen Menschen gemacht, er hat uns eingesperrt, wie Tiere, hat uns leiden lassen wie Jemand der etwas verbrochen hat" Knurrte Alexander und für einen kurzen Moment ließen sich seine Reißzähne blicken, die jedoch so schnell wie sie erschienen waren wieder verschwanden.

"Das einzige was wir wollen ist ihn in unserem Besitz zu haben, mehr wollen wir nicht!"

"Das soll ich euch glauben!? Ihr habt Menschen umgebracht, unschuldige, ja sogar Kinder, Babys. Ihr habt es nicht getan damit ihr euren Bruder bekommt, ihr habt es getan weil ihr Spaß daran habt andere zu ermorden!" Schrie ich die beiden wütend an und ballte dabei die Fäuste. Meine Lippen hatte ich aufeinander gepresst und ich war mir sicher, wäre ich ein Alpha gewesen, wären meine Augen nun rot.

Aber ich bereute es sofort wieder, da ich kurz danach einen kräftigen Schlag im Gesicht kassierte. Es war eher ein kratzen gewesen, denn Sekunden später schmeckte ich die süße rote Flüssigkeit. Ich ignorierte diesen außergewöhnlich guten Geschmack uns versuchte meine Tränen zurückzuhalten, was mir, mehr oder weniger, auch gelang.

Dieser Schlag war von Alexander gekommen und hatte meine Worte eigentlich nur bestätigt.

"Seht ihr, ihr seid Monster, kranke Monster. Wenn ich euch Clayton übergebe, werdet ihr von ihm verlangen den Fluch rückgängig zu machen und ihn dann kaltblütig töten, so wie ihr es mir allen macht denen ihr begegnet seid!"

"Loreley ich spüre wie dein Herzschlag sich erhöht, wenn du den süßen Geschmack von Blut in deinem Mund hast, wie deine Augen sich weiten wenn du es riechst und siehst. Du bist nicht anders als wir Loreley, ich weiß zwar nicht warum aber du bist es!"

Ruven war mir näher gekommen, näher als ich es wollte und eigentlich aushalten konnte. Die beiden jagten mir eine Heiden Angst ein und seine Worte machte die ganze Sache nicht wirklich besser.

"Das einzige was wir wollen Kleine Wölfin ist nur unserer Bruder, mehr wollen wir nicht!" Fügte er hinzu und entfernte sich wieder. Ich spürte sofort die wiedergewonnene Freiheit und eine unglaubliche Erleichterung.

"Ich glaube nicht, dass ich mit euch verhandeln kann, euer Bruder hat mich quasi dem Wölfen zum Fraß vorgeworfen!" Hatte nun mehr Mut, woher wusste ich nicht, aber ich fühlte mich in gewisser Weise irgendwie stärker.

Alexander, der sich für einen kurzen Moment zurück gehalten hatte - was irgendwie echt erstaunlich war, weil ich ihm das Null zugetraut hätte - meldete sich nun, wie nicht anders zu erwarten war, wieder zu Wort.

"Du spürst die Stärke, füllst dich überlegener und besser" Kurz und unsicher nickte ich, konnte er das etwa auch an meinem Herzschlag erkennen, erstaunlich.

"Es ist das Blut was dich so fühlen lässt und je mehr Blut wir zu uns nehmen desto größer ist das Gefühl an den Tagen so wir wach sind. Es ist einfach eine Sucht, die niemals enden wird"

"Es ist ungewöhnlich das du ebenfalls solche Gefühle aufweist" Ruven und mich schien das wirklich ungewöhnlich zu finden, während ich das Gefühl hatte das Alexander mich ungewöhnlicher Weise langsam sympathisch fand. Was ich definitiv NICHT nachvollziehen konnte, weil die Gesamtsituation einfach mal extrem krank und Psychisch-labil klang!

Wie konnten zwei Brüder die so lange dasselbe Schicksal teilten nur so unterschiedlich sein?

Einer der zumindest etwas Verantwortung zeigte und der andere der vollkommen krank zu sein schien, aber das schlimmste an der ganze Sache war, dass mir die beiden so unglaublich vertraut vorkamen. Als kannte ich sie schon mein gesamtes Leben lang, als hätte ich schon so unglaublich lange nach ihnen gesucht und war nun erfreut sie endlich gefunden zu haben.

Ich hatte zwar Angst, aber sie waren mir aus irgendwelchen nie unerklärlichen Gründen nicht fremd.

Vielleicht war ich auch paranoid oder einfach nur davon geblendet das sie nackt waren und wirklich verdammt gut aussahen. Wahrscheinlich spielt mir mein sowieso ziemlich winziges Gehirn nur einen dummen Streich oder es war ein Abwehrmechanismus das ich nicht mehr so viel Angst haben musste. Vielleicht war ich auch zu blöd zu erkennen das es hier um irgendetwas übernatürliches ging wovon ich mal wieder null Ahnung hatte.

Das letzte schien mir eigentlich am überzeugendsten zu sein

Jemand hinter mir räusperte sich und ich zuckte zusammen, da ich definitiv nicht mitbekommen hatte wie irgendwer zu uns getreten war.

"Bruder" Knurrte Alexander Sofort uns ich sah wie Ruven sich am ganzen Körper anspannte.

Clayton jedoch war die Ruhe selbst, ein selbstgefälliges Grinsen lag auf seinem Gesicht, dann sprach er mit ruhigen Ton und einer Stimme die mir Gänsehaut bereitete:

"Seid ihr wirklich sicher, dass ihr keine Ahnung habt weshalb dieses Mädchen solche Gefühle für Blut hat wie wir?"

Who is your Wolf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt