8. Paris Paris

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„Der Urlaub wird uns guttun. Wir müssen mal den Kopf freibekommen!", meinte Hale, während sie den Inhalt meines Kleiderschranks inspizierte.

Ich seufzte. Sie hatte recht. Nach den Geschehnissen in den letzten Wochen, den Angriffen und Alpha Xerians Besuchen, würde ein Urlaub mehr als guttun. Hale, Frieda und ich hatten uns gleichzeitig fünf Tage frei genommen. Und jetzt wollten die beiden ausgerechnet nach Paris.

„Aber ist Paris wirklich der richtige Ort, um den Kopf frei zu bekommen?", gab ich zu bedenken, „Fährt man dazu nicht eigentlich in eine einsame Hütte in die Berge?"

Das wäre ein Urlaub, der eher nach meinem Geschmack war.

„Wir wollen Urlaub machen und nicht vor Langweile sterben.", erklärte Hale.

Frieda platzte in mein Zimmer und fuchtelte mit zwei Cocktailkleidern vor unseren Nasen herum.

„Rosé oder schwarzes Kleid?", fragte sie.

„Pack doch beide ein.", schlug Hale vor.

Frieda machte ein unzufriedenes Gesicht und wandte sich mir zu.

„Verve, ich hoffe, du hast eine hilfreichere Antwort für mich.", meinte sie.

„Also ich bin für das schwarze Kleid.", sagte ich.

Nachdenklich schaute Frieda zwischen beiden Kleidern hin und her.

„Ich glaube, ich nehme doch besser beide mit.", meinte sie und verließ das Zimmer.

Hale wandte sich wieder meinem Schrank zu und fand zielsicher meine Wäscheschublade. Sie zog einen spitzenbesetzten BH aus den Tiefen der Schublade hervor.

„Na, was haben wir denn hier?", meinte sie zufrieden, „Der kommt mit.", bestimmte sie und warf ihn auf meinen Mitnehm- Stapel auf dem Bett.

Ich schüttelte den Kopf und warf ihr den dunkelblauen BH mit weißer Spitze wieder zu.

„Definitiv nicht. Ich meine, es wird sowieso niemand meinen BH sehen. Warum sollte ich mich dann untendrunter auftakeln?", murmelte ich.

Sie warf ihn erneut auf meinem Mitnehm- Stapel.

„Ich glaube, ein wenig männliche Ablenkung könnte dir ganz guttun.", meinte Hale, „Du solltest versuchen, so schnell wie möglich über den Idioten hinwegzukommen."

Ich hatte Hale von meinem letzten Zusammentreffen mit Alpha Xerian erzählt. Ich hatte ihr berichtet, wie er mir nahegekommen war und mir befohlen hatte, mich von ihm fernzuhalten. Hale war ja sowieso schon in die Sache eingeweiht und ich hatte es jemandem anvertrauen müssen.

Ich seufzte.

„Meinetwegen. Er nimmt ja keinen Platz weg."

⋰˚☆⋰˚☆

Wir fuhren zu dritt in Friedas Auto. Es war mein erster Urlaub seit ich bei den Relards arbeitete. Dementsprechend aufgeregt war ich, als wir das Schlösschen und Quisur hinter uns ließen.

Da es Friedas Auto war, lief konsequent bretonischer Folk. Anfangs hatten Hale und ich uns darüber beschwert. Nach drei Stunden Fahrt grölten wir alle mit.

„ Dans les prisons de Nantes

L'ann didou didou d'ann

Didou di l'ann di

L'ann didou didou d'ann

Dans les prisons de Nantes

Y avait un prisonnier

Alpha und Omega - Die Wege der GöttinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt