8 - Machtlos

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Von Weitem konnte ich bereits die Lichter von Rio sehen und mein Herzschlag beruhigte sich mit jedem Kilometer den wir näher kamen

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Von Weitem konnte ich bereits die Lichter von Rio sehen und mein Herzschlag beruhigte sich mit jedem Kilometer den wir näher kamen.

Hin und wieder sah der Dunkelhaarige mit einem sympathischen Lächeln zu mir herüber, sodass ich die Pistole mit dem Fuß etwas weiter unter den Sitz schob, denn diese machte die eh schon merkwürdige Situation noch bizarrer.

"Was ist das eigentlich für ein Auto? Sieht ziemlich teuer aus?", begann ich dann ein Gespräch um die Stimmung etwas aufzuheitern.

"Das ist ein Nissan Nismo - 3,8 Liter V6 Biturbo Motor und 600 PS ", strahlte er, als würde er über seine Freundin oder seinen letzten Urlaub reden und ich nickte ihm mit zusammengepressten Lippen interessiert zu, obwohl ich eigentlich keine Ahnung von Autos hatte.

Ich kannte zwar das eine oder andere Modell aus Jesús Fuhrpark, aber technische Details konnte ich mir noch nie merken, egal wie oft er sie mir erklärte.

"Und wie viel hat der gekostet?"

"So wie er jetzt hier fährt, circa dreihunderttausend", sah er mich mit einem schiefen Lächeln an, wahrscheinlich um mein erstauntes Gesicht zu beobachten.

"Wow, das ist ne Stange Geld", stellte ich fest, während ich ihn musterte, denn er sah nicht unbedingt reich aus.

"Gehört allerdings einem Freund", fügte er augenblicklich hinzu, woraufhin ich nur nickte.

"Dann vertraut er dir aber sehr", hakte ich nach, denn welche normale Person, würde so einen teuren Wagen ausleihen.

"Ja, das tut er", war alles was er dazu sagte, dann herrschte abermals dieselbe seltsame Stimmung, wie zu Beginn.

"Was wolltet ihr überhaupt in dieser Gegend?", durchbrach er nach einer Weile die unangenehme Stille und sah wiederholt flüchtig zu mir rüber, während er das Auto über die Straße steuerte und hin und wieder gekonnt einem Schlagloch auswich.

Kritisch musterte ich ihn von der Seite.

Jetzt bloß nichts falsches sagen. Ging es mir durch den Kopf, denn ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich diese Sache, geschweige denn Trianas Verletzungen, erklären sollte.

"Wir waren spazieren und haben total die Zeit vergessen. Und dann wurde es plötzlich dunkel", erklärte ich mit gefestigter Stimme um überzeugend zu wirken, obwohl die Worte leicht abgehakt aus meinem Mund kamen.

"Ihr geht also im Abendkleid und mit High Heels spazieren?", argwöhnte er mit hochgezogenen Augenbrauen und schielte kurz zu mir herüber.

"Wir machen uns halt gern schick, wenn wir rausgehen", entgegnete ich leicht zickig und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

"Jeder wie er mag", hob er daraufhin entschuldigend seine Hände und griff anschließend wieder zum Lenkrad. Doch ich konnte sein spöttisches Grinsen dabei sehen.

Gio - Mi VidaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt