Es dauerte einige Tage, bis Christian erneut in seinem Porsche saß und Richtung Nordrhein-Westfalen fuhr. Der Platz neben ihm war erneut leer, doch Robert fuhr in seinem eigenen Auto dicht hinter Christian. Robert war davon eigentlich gar nicht begeistert. Denn wieso mit zwei Autos fahren, wenn eins doch alle Mal gereicht hätte? Wofür dann so ein unnötiger Energieverbrauch? Aber Christian konnte ihn davon überzeugen, dass es nicht allzu gut kommen würde, würde man sie beide zusammen in einem Auto sitzen sehen. Und das Risiko, dass man sie bemerkte, war einfach zu hoch. Deshalb fuhren sie in getrennten Autos in Richtung Christians Heimat. Christian konnte Robert doch tatsächlich davon überzeugen, dass sie seine Mutter gemeinsam besuchten. Denn die hatte mit einer gewissen Hartnäckigkeit darauf bestanden, dass sie Robert kennenlernen durfte. Und den Gefallen wollte Christian ihr dann auch tun. Auch wenn er Robert wirklich erst davon überzeugen musste.
Denn Robert war wirklich unsicher, ob das eine so gute Idee war. Was, wenn es nicht so positiv lief, wie sie es sich alle erhofften? Und es war auch wirklich etwas komisch, schon Christians Mutter kennenzulernen. Vor allem wenn er bedachte, dass er nach wie vor seinen Söhnen von all dem nichts erzählt hatte. Wobei er sich in der Zwischenzeit mit Andrea darauf geeinigt hatte, dass sie noch etwas warten wollten. Wobei es spätestens bis Weihnachten geklärt sein sollte. Und das waren auch nur noch wenige Wochen bis dahin. Doch jetzt ging es erstmal um etwas anderes. Und Robert konnte nicht abstreiten, dass er nervös war. Es war eine wirklich komische Situation.
Robert musste irgendwann allerdings auf dem Weg noch sein Auto laden. Da musste dann auch Christian durch. Robert war der Ansicht, dass Christian auch selber Schuld daran war. Immerhin sollte er mit seinem eigenen Auto fahren. Irgendwo fanden sie dann einen Parkplatz, an dem sie die einzigen Menschen waren und setzten sich dann solange in Christians Porsche. Die Gefahr, dass sie jemand sah, war ziemlich gering. Da wollten sie das Risiko eingehen.
"Wie fühlst du dich, Robert?", fragte Christian. Denn er merkte, wie nervös der andere war. Das konnte man ihm wirklich leicht anmerken. Denn eigentlich trat er nie nervös auf. Deshalb war es schon auffällig.
"Ich bin angespannt und weiß ehrlich gesagt absolut nicht, wie es werden wird. Ich will dich auch nachher nicht enttäuschen, wenn es nicht so optimal laufen sollte. Weshalb auch immer. Ich fühle mich ein wenig wie ein Teenager, der das erste Mal auf die Eltern des ersten Freundes trifft. Aber gut, wir werden sehen wie es wird. Und ich hoffe einfach mal, dass es gut werden wird. "
Christian griff nach Roberts Hand, um ihm vielleicht etwas Sicherheit zu geben. Denn Christian war sich ziemlich sicher, dass diese Begegnung zwischen Robert und seiner Mutter gut verlaufen würde. Denn er vertraute seiner Mutter absolut, vor allem nachdem, was sie ihm letztes Mal gesagt hatte. Und Vertrauen in Robert hatte er sowieso. Wenn jemand mit schwierigen Situationen umgehen konnte, dann er. Und wenn jemand zwischenmenschlich immer nur positiv auffiel, dann war es auch er. Robert war nicht grundlos so beliebt in der Bevölkerung und unter seinen Kollegen. Und Kommunikation war sowieso eine seiner größten Stärken. Deshalb machte sich Christian nicht allzu viele Gedanken. Auch wenn es natürlich auch für ihn eine besondere Situation war.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gut laufen wird. Sie hat letztes Mal ja schon durchblicken lassen, dass sie dich sympathisch findet. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das ändern wird. Ich hoffe einfach, dass es auch für dich passt. Aber lass uns da jetzt nicht zu viele Gedanken drüber machen. Ich bin einfach froh, dass du dich darauf eingelassen hast."
Robert nickte einfach nur und hoffte, dass Christian Recht behielt. Er wollte nicht, dass er Christian nachher enttäuschte. Aber gut, sie waren alt genug, um mit dieser Situation umzugehen. Auch wenn es Robert gerade etwas schwer fiel. Nach einiger Zeit konnten sie dann auch wieder los und traten das letzte Stück bis nach Nordrhein-Westfalen an. Robert folgte einfach Christian und war froh darüber, dass er aus Rücksicht zu ihm nicht allzu schnell fuhr. Auch wenn er genau wusste, dass sich Christian normalerweise nicht darum kümmerte, wie schnell er auf der Autobahn fuhr. Musste er jetzt wohl einfach mal durch. Irgendwann waren sie dann in einem Wohngebiet angekommen und Christian hielt vor Robert an. Sie mussten also da sein. Robert schaute sich um, bevor er ausstieg. Das Haus, vor dem sie geparkt hatten, sah ziemlich groß und modern aus. Irgendwie passend zu Christian. Auch die restliche Wohngegend sah so modern und durchaus teuer aus. Zum Glück war das Haus von Christians Mutter so abgeschirmt, dass sie sich dort ungefährdet aufhalten konnten. Darüber war Robert dann doch froh.
Christian stieg schonmal aus und wartete darauf, dass Robert es ihm gleich tat. Er wollte ihm aber auch noch etwas Zeit geben. Für ihn war es merklich die schlimmere Situation. Deshalb wartete Christian geduldig. Und musterte Robert auffällig. Er hatte mal wieder ein weißes Hemd an und typisch für ihn die Ärmel hochgekrempelt. Christian gefiel dieser Anblick. Und er sah, wie Robert sich umschaute. Er hoffte einfach mal, dass ihn dieses Umfeld hier nicht abschreckte. Aber nach kurzer Zeit stieg dann auch Robert aus und atmete tief durch. Mit einem Mal fühlte er sich nicht mehr sonderlich bereit für diese Situation, die ihn erwartete. Aber für Christian wollte er das jetzt durchziehen. Und er schaute ihn so erwartungsvoll an, dass Robert sich überwand und endlich zu ihm ging.
"Bist du bereit?", fragte ihn Christian und nahm gleichzeitig seine Hand. Robert nickte nur und wirkte dabei ziemlich unsicher. Deshalb zog Christian ihn dann etwas mit und war froh, dass Robert einfach keinen Widerstand leistete. Dann klingelte Christian und sie warteten darauf, dass sich etwas tat. Und ziemlich schnell öffnete sich die Tür und Christians Mutter strahlte sie an. Sie musste die beiden wohl schon bemerkt haben, bevor sie geklingelt hatten. Fröhlich zog sie erst Christian in die Arme und flüsterte ihm leise zu:
"Ich freue mich so, dass ihr gekommen seid. Ich bin ja so gespannt, du kannst es dir kaum vorstellen."
Christian konnte es sich vorstellen. Seine Mutter war wirklich neugierig. Und sie war sichtlich gespannt darauf, endlich Robert kennenzulernen. Deshalb löste sie sich auch von Christian und zog auch einfach Robert in eine Umarmung. Er war zwar etwas überrumpelt, ließ das dann aber einfach zu. Und dann begrüßte sie auch ihn.
"Hallo Robert, es freut mich, dich endlich kennenzulernen und dass du mitgekommen bist. Ich konnte es ja schon kaum abwarten. Ich bin Martina.", lachte sie ihm freundlich zu.
"Danke für die Einladung, ich hab mich sehr darüber gefreut." Robert war ziemlich erleichtert. Der erste Eindruck war definitiv positiv. Christians Mutter schien wirklich freundlich zu sein. Wahrscheinlich waren seine negativen Gedanken unbegründet gewesen.
"Jetzt kommt schon rein. Ich hab Kuchen gebacken und Kaffee steht auch schon auf dem Tisch. Also setzt euch ruhig schon."
Christian ging vor und zeigte Robert den Weg in Richtung des Wohnzimmers. Dort setzten sie sich dann nebeneinander und nach kurzer Zeit kam auch Christians Mutter wieder hinzu. Bis dahin schaute sich Robert etwas um. Das Wohnzimmer war ebenfalls ziemlich groß und an den Wänden hingen vereinzelt Bilder. Von Christians Mutter und ihm. Welche, auf denen er Christian erkennen konnte. Und noch einige weitere. Es war auf jeden Fall sehr interessant für Robert. Mittlerweile fühlte er sich nicht mehr allzu unwohl. Vielleicht lag es auch daran, dass Christian immer noch seine Hand festhielt. Und auch als sich Christians Mutter wieder zu ihnen setzte, da lächelte sie die beiden wieder so freundlich an und verteilte etwas von dem Kuchen, der wirklich gut aussah. Robert stellte fest, dass Christian das Talent, was sie offensichtlich beim Backen hat, nicht von ihr geerbt hatte. Er erinnerte sich daran, wie unbeholfen Christian in der Küche war und musste darüber lächeln.
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Der ganze Lärm um uns
FanfictionChristian Lindner x Robert Habeck Als Christian und Robert dort zusammen in dem Aufzug standen, wussten sie beide genau, dass es sich richtig anfühlte. Irgendwie fühlte sich ihr Miteinander auf eine vollkommene Art richtig an. Und gleichzeitig war e...