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Shoyo wusste nicht wie viel Uhr es war und hatte auch keine Möglichkeit nachzusehen. Ihm war es auch egal um ehrlich zu sein. Auch wo er hinging war ihm egal. Hauptsache weg von Kageyama. So weit weg wie möglich. Seine noch feuchten Haare versteiften sich von der Kälte. Es war tatsächlich zu kalt um ohne Jacke raus zu gehen. Er zitterte ein wenig. Er ging einige Zeit während er einfach nur seinen Gedanken nachhing. Auf einmal bemerkte er den Spielplatz, an dem sie auf ihrem gemeinsamen Schulweg immer vorbei gingen. Er war schon etwas verrostet und nicht besonders groß. Eine Rutsche, ein Drehkreuz und eine Schaukel auf Welche sich der Braunäugige fallen ließ. Er scharrte mit dem Schuh auf dem Boden und ließ sich ein wenig vor und zurück schaukeln. Er stützte den Kopf auf die Knie und spürte wie sich wieder heiße Tränen in seinen Augen sammelten. Sie liefen seine Wangen herunter, an seinem Mund vorbei bis sie schließlich bei den Händen ankamen, mit welchen er seinen Kopf stützte. Es wurden immer mehr Tränen und das leise Schluchzen vom Anfang verwandelte sich in einen erstickten Schrei. Er hätte einfach nichts sagen sollen, nicht darauf eingehen sollen. Nein, er hätte garnicht erst von Zuhause weglaufen dürfen... eigentlich war die Wurzel des Problems noch viel tiefer. Ich hätte mich garnicht erst in Tobio verlieben dürfen...

Der Schwarzhaarige versuchte vergeblich sich mit einer Talkshow abzulenken, die im Fernsehen lief. Sein Blick glitt immer wieder zu seinem Telefon. Shoyo war nun schon seit 37 Minuten weg. 38. seufzend raufte er sich die Haare bevor er den Fernseher ausschaltete und zum Handy griff. Ein Anruf konnte ja nicht schaden, oder? Er wählte in seinen Kontakten die richtige Nummer aus und rief an. Nach kurzer Stillte hörte er wie Hinatas Handy in seinem Zimmer klingelte. Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Er hat nichtmal ein Handy dabei?! Er stand langsam auf und ging in sein Zimmer. Es war schon fast 11 Uhr und seine Eltern müssten jeden Moment zurück kommen. Ich lege mich besser schlafen... mit diesem Gedanken begab er sich in sein Zimmer und machte sich bettfertig. Aber auch nachdem der Volleyballer in seinem Bett lag und versuchte einzuschlafen musste er immer wieder an die Situation mit dem Mann auf der Straße denken. (Kapitel 7) was wenn Shoyo etwas zugestoßen ist? Sollte ich ihn suchen gehen? Nein ich führe mich auf wie seine Mama! Er kniff die Augen zusammen und versuchte vergeblich sich zu beruhigen um einzuschlafen. Gerade als er sich dazu entschieden hatte aufzustehen und doch nach seinem Freund zu suchen hörte er die Haustür aufgehen. Er erstarrte so wie er war, aufrecht im Bett sitzend. Nein, es wäre irrsinnig jetzt rauszugehen. Es ist kalt und Shoyo will sicher garnicht von mir gesucht werden. Entschlossen legte er sich hin und drehte sich auf die andere Seite um aus dem Fenster sehen zu können.

Es war schon dunkel als Frau Kageyama ein leises klopfen an der Tür vernahm. Sie saß gerade in der Küche und las eine Mail von ihrem Chef. Zuerst ignorierte sie es da sie dachte es wäre nur der Wind. Doch als es nachdrücklicher wurde bekam sie etwas Angst. Mika Tobio und Shoyo schliefen sicher schon wer konnte das sein? Sie schaute vorsichtig durch den Türspion nur um einen Orangenen Haarschopf zu erkannen. Sie öffnete die Tür einen Spalt weit und tatsächlich: dort stand Shoyo, zitternd vor Kälte, mit verweinten Augen und bleichem Gesicht.
„Oh mein Gott..." sie ließ ihn schnell herein und schloss die Tür hinter ihm. Er sah ihr kurz in die Augen. Diese Graublauen Augen, die denen ihres Sohnes viel zu ähnlich sahen. Die Unterlippe des Jungen bagann zu zittern und er spürte wie erneut Tränen gegen seine Lieder drückten. Yomuka
(hab ich sie Yomuka oder Yokuma gennant? Ich weiß es nicht mehr :,))  erkannte die Situation und zog ihn in eine feste Umarmung. Der Junge krallte sich in ihr weites T-Shirt und legte den Kopf auf ihrer Schulter ab. Er war tatsächlich eiskalt. Sie strich ihm nir beruhigend über den Rücken. Nach einigen Minuten hatte sich der Mittelblocker wieder so weit gefangen das er sich aus der Umarmung befreien konnte.
„Entschuldigung" murmelte er verlegen, ohne ihr in die Augen zu sehen.
Sie überlegte kurz. Dann packte sie seine Hand und zog ihn ins Wohnzimmer und schubste ihn aufs Sofa. Bevor er etwas sagen konnte verschwand sie schon wieder. Einige Momente später kam sie mit zwei dampfenden Tassen Kakao und einer flauschigen Decke zurück. Sie gab ihm die Decke und setzte sich ihm gegenüber.
„Was ist passiert? Habt ihr eich gestritten, oder eist es wegen deinem Eltern..?" Der Orangehaarige sah zur Seite und murmelte etwas unverständliches was eher auf ,1' hindeutete. Sie seuftzte und nahm seine kalte Hand in Ihre.
„Ich und Mika streiten uns auch manchmal, weißt du? Aber man verträgt sich wieder. Auch wenn ihr verschiedene Ansichten zu einer Sache habt... das wird wieder, ihr liebt euch doch." erneut begannen Tränen die Wangen des Spikers herunter zu laufen und er schluchtzte. Ja wir lieben uns!
„Wir sind nicht zusammen" presste er gerade so zwischen den Schluchzern heraus. Die Mutter erstarrte in der Bewegung.
„Ihr habt euch getrennt?"
„N-nein... wir waren nie- ...zusaha... hammen..."
Er verschloss den Mund um nicht laut loszuheulen. Ich liebe ihn doch! Und er liebt mich! Wieso also...?
„Ihr wart nie zusammen? Aber ich hab doch gese- du bist doch sogar hier...???"
„Ich l-liebe ihn ja- ... und er liebt m-m-mich... aber er w-... will keine B-Beziehung...!" der Oberschüler rang nach Atem. Die ganzen Tränen schnürten ihm den Hals zu.
„Und wieso?" fragte die Schwarzhaarige langsam.
„W-weiß ich n-n-nicht!" sie zog ihn erneut in eine Umarmung und flüsterte
"Mein Sohn kann manchmal echt ein Arschloch sein. Aber das wird wieder. Er war es doch der dir angeboten hat hier einzuziehen, oder?" sie beruhigte ihn weiter. Schließlich wurde der Junge in ihren Armen ruhiger.
„Willst du dich ein bisschen ablenken? Lass uns  Fernsehen schauen." schlug sie vor und stand auf um den Fernseher anzuschalten. Er nickte dankbar und lächelte sie traurig an.
„Mika hat Glück die" seufzte er als er den Kakao wie der in die Hand nahm, den er auf den Couchtisch gestellt hatte um ihn abkühlen zu lassen. Sie setzte sich neben ihn und Seufzte theatralisch:
„Hach, ich wünschte er würde das mal wertschätzen" Shoyo kicherte und wand sich dem Fernseher zu. Irgendwie war die Stimmung jetzt viel entspannter. Sie schlürften ihren Kakao und der Oerangehaarige fühlte sich sicher. Sie ähnelte seiner Mutter vom Aussehen her garnicht, aber dieses beruhigende war auch bei ihr da. Aber er vermisste seine Mutter trotzdem. Er erinnerte sich wie sie seinen Vater versucht hatte aufzuhalten als er ihn vor die Tür schubste und die Tür hinter ihm zuschlug. Die Serie die lief war nicht besonders Interessant weshalb er bald in einen ruhigen Schlaf abdriftete.

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So! Ein neues Kapitel! Wir haben bald ferien, wahrscheinlich werde ich da mehr hochladen. Mal schauen vielleicht komme ich auch in dem Wöchentlichen Rythmus wieder rein.

-Wörter: 1174-

Warheit oder Pflicht • [Kagehina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt