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Emily wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war, und auch nicht wie sie in ihr Schlafzimmer gekommen war und doch befand sie sich auf der rechten Seite liegend auf ihrem Bett; angezogen mit tränenverschmiertem Gesicht. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, doch es musste nachts sein, weil die Vorhänge nicht zugezogen waren und sie nur vage Umrisse der Einrichtung des Raumes zu sehen vermochte.

Unsicher setzte Emily sich auf und ging vorsichtig in das dem Schlafzimmer angrenzenden Bad. Sie betätigte den Lichtschalter und erschrak vor ihrem eigenen Spiegelbild, obwohl sie sich innerlich auf das Schlimmste versucht hatte vorzubereiten. Ihr Gesicht war weiß mit roten, verquollenen Augen, von denen aus die Mascara in schwarzen Striemen um Augen und Wangen bis hin zum Mund verlief, was die blasse Gesichtsfarbe zusätzlich untermalte. Wie hypnotisiert starrte sie in den Spiegel, ohne fähig zu sein, jegliches zu empfinden. Emily glaubte ihr Abbild minutenlang angestarrt zu haben, obwohl erst ein paar Sekunden vergangen waren.

Dann plötzlich vernahm sie hinter sich einen Lichtreflex. Verwirrt blinzelte sie und überlegte, wie das hatte passieren können, wo es doch Nacht war.

Die gesamte Wohnung lag im Dunkeln, bis auf das Bad, welches durch die spärliche Beleuchtung des Badezimmerspiegels beleuchtet wurde. Sie versuchte sich einzureden, dass die Lichtquelle Scheinwerfer eines Autos gewesen sei, obwohl ihr das — hier im sechsten Stock — kaum möglich erschien. Vor anderthalb Jahren war sie unter Anderem wegen Verfolgungswahn aus ihrer alten Wohnung, die zwar im ersten Stock lag, in die aber dennoch eingebrochen wurde, geflüchtet. Der Fall wurde nie geklärt, sodass es ihr immer noch Unbehagen bereitete, zu wissen, dass sich ein möglicher Täter wohl, auch jetzt noch, in ihrer Nähe befände.

Diese Möglichkeit war verschwindend gering, und Emily war sich ihrer irrationalen Gedanken bewusst. Und auch da lag ein Problem: Sie kannte ihre Schwächen und das Ausmaß der Irrationalität, das sich in jenen widerspiegelte, sie war, überwältigt des eigenen Schicksals, bloß unfähig dagegen anzukommen.

Emily spürte die Müdigkeit in ihren Gliedern, ihrem Kopf. Mein Kopf, mein armer Kopf, dachte sie noch, als sie sich auszog, das Licht löschte und in der Finsternis zurück zu ihrem Bett tapste.

Ich möchte das Alles nicht mehr. Mit diesem Gedanken und jenem, ob sie wieder anfing zu halluzinieren, sank sie langsam in einen unruhigen, aber tiefen Schlaf.   

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