Kapitel 17

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Am Fluss angekommen, sahen Daryl und ich uns nach Spuren um. Er war ein guter Fährtenleser. Er fand eine Spur von kleineren Fußabdrücken. Das mussten Sophias gewesen sein. Wir folgten ihnen eine Weile lang, bis die Spur schließlich von der Feuchtigkeit verwischt wurde. An einem nahegelegenen Ast fanden wir einen Stofffetzen. Er hatte die Farbe von Sophias Shirt. Er war mit Blut beschmiert, aber es war Gott sei Dank nicht so viel. Sophia trug wahrscheinlich nur einen Kratzer davon.

"Hey, Daryl. Da vorne, ein Zelt." flüsterte ich ihm zu. Er nickte und deutete mir, ihm leise zu folgen. Er hielt seine Armbrust schussbereit in Richtung des Zeltes. Wir näherten uns langsam. Ein ekelhafter Geruch lag in der Luft. Daryl öffnete langsam den Reißverschluss des Zeltes. Zwei Leichen, keine Spur von Sophia. "Naja, wenigstens keine tote Sophia." meinte Daryl. Ich gab ihm Recht.

"Sollen wir weitersuchen oder umkehren?" fragte ich. "Es wird bald dunkel werden. Wenn wir jetzt noch weiter in den Wald hineingehen, finden wir vielleicht nicht mehr zurück." antwortete Daryl. Ich nickte und wir drehten uns um, als ich plötzlich einen aufgehängte Beißer an einem Baum sah. "Der ist ganz bestimmt nicht als Piñata gedacht." sagte Daryl und ich musste auflachen. Eigentlich war das nicht sonderlich witzig, aber das war nunmal Daryls Humor. Er schoss dem Beißer einen Bolzen in den Kopf, schneidete das Seil durch und nahm den Bolzen wieder an sich. Wir drehten nun um.

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Wir kamen aus dem Wald und stiegen über die Leitplanke zu den Autos. Carol kam weinend angelaufen und sagte: "Sie ist nur wegen dir verschwunden, weil du sie nicht retten konntest!" "Hey! Layla kann nichts dafür, sie hat ihr bestes gegeben!" sagte Daryl mit etwas lauterer Stimme. Carol verschränkte die Arme und wandte sich weinend von uns ab. "Danke Daryl." flüsterte ich und grinste ihn an. Er grinste zurück und strich mir über die Wange. Er war so süß zu mir.

"Komm, es ist schon dunkel. Gehen wir zu deiner Schwester ins Auto. Ich nickte und wir stiegen ein. Lia hatte Grace auf dem Arm. Ich nahm sie ihr ab. Sie schlief schon und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Habt ihr einen Hinweis gefunden?" flüsterte Lia fragend. "Ja, ein Stofffetzen von Sophia's Kleidung. Sie schien sich an einem Ast verletzt zu haben da es nicht viel Blut war." antwortete ich. Ich sah durch den Rückspiegel wie Lia traurig nickte. "Wir werden sie schon finden." machte Daryl ihr Hoffnung. Lia und ich stimmten zu. "Wir sollten schlafen. Gute Nacht Lia, Gute Nacht Daryl." flüsterte ich und legte Grace auf den Rücksitz. Daryl und Lia erwiderten. Schon bald würden wir drei alle einschlafen.

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Am nächsten Tag zeigten Daryl und ich Rick und den anderen den Stofffetzen. Rick meinte, er würde heute einen Suchtrupp aufstellen. Ich solle mich lieber ausruhen. "Daryl, Shane, Carol, Lori, Carl und Andrea, ihr kommt mit mir. Layla, Lia, Dale, Glenn und T-Dog, ihr haltet hier die Stellung. Wir sind bis spätestens heute Abend zurück. Ich nickte und sah die Gruppe nacheinander im Wald verschwinden. Ich vermisste Daryl jetzt schon und machte mir Sorgen was passieren würde. Lia holte mich zurück in die Realität und gab mir Grace in den Arm. "Ich mach ihr eine Milch warm." sagte Lia und ich nickte. Grace brabbelte und trampelte vor sich hin. Ich strich ihr durch die Haare.

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Es war schon Nachmittags. Dale meinte der Kühler des Campers ist kaputt gegangen und er müsse ihn wieder reparieren. T-Dog verletzte sich an einer Autotür und ich schaute, was ich tun konnte. "Das wird jetzt brennen." warnte ich ihn bevor ich das Desinfektionsmittel über die Wunde fließen ließ. Ich säuberte die Wunde daraufhin. "Sollte gutgehen. Eine Blutvergiftung wirst du nicht bekommen wenn du Antibiotikum nimmst." meinte ich und verband seine Wunde. Ein Schuss aus dem Wald ertönte, er war weiter weg.

The Walking Dead: The CollapseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt