Teil 4

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Der Ort an den sie ankamen war so düster, sodass sich eine Gänsehaut über Danilas Körper ausbreitete.
Die Landschaft wirkte Tod, denn sie sah nichts als trockenen Boden und vereinzelte Bäume, die aus der Erde ragten. Das Einzige, das wirklich hervorstach war eine Burg, in einem schwarzen Gestein, dessen Beschaffenheit sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
Es leuchtete fast Silbern durch das Mondlicht, welches leicht aus der Wolkendecke hervorlugte und ein wenig Frohsinn in dieses Bild steckte, welches sich Danila bot.

>>Du magst es nicht?<< durchbrach Cailans Stimme die Nacht, begleitet von ihren schweren Schritten auf dem trockenen Sand.
Staub wirbelte dabei unweigerlich hoch und verdreckte den Saum ihres Kleides.
>>Es ist so trostlos.<< fiel ihre Antwort aus, woraufhin er stumm nickte.
>>Vielleicht kann dich mein Wintergarten umstimmen, sobald wir mein Heim erreicht haben.<<
Ihr Herz stockte kurz, als sie realisierte, dass sie ihn vielleicht beleidigt haben könnte.
>>Ich wollte nicht...<< setzte sie an, doch er unterbrach sie mit einem Kopfschütteln.
>>Fühl dich immer frei ehrlich zu mir zu sein Danila.<<
Lee lachte daraufhin und drehte seinen Kopf, um ihr zuzuzwinkern.
>>Nicht jeder hat die Erlaubnis ihn die Meinung zu sagen und heil davon zu kommen. Seid also wohl geschmeichelt.<<
Es hätte wohl witzig sein sollen, doch sie konnte bloß schwer schlucken, vor allem, weil Cailan Lee so finster betrachtete, dass es ihr durch Mark und Bein ging.
Lee jedoch presste nur seinen Mund zu einer schmalen Linie und wendete sich wieder ab.

Danila konnte es nicht mehr aushalten und zupfte aus diesem Grund an Cailans Ärmel.
Er hielt gemeinsam mit ihr an und sorgte mit einer Handbewegung dafür, dass Markus und Lee weiter liefen.
>>Ich möchte nicht hinein, bevor ihr mir nicht sagt wer ihr seid und warum ich tatsächlich einen Fuß in diese Burg setzen muss.<< beichtete sie und versuchte seinem Blick standzuhalten, auch wenn die Stimmung plötzlich unbehaglich wurde.
Das Einzige tröstende war, dass er nicht wütend wirkte über ihr Verhalten, sondern eher fast verloren.
>>Nach Definition bin ich nicht der Gute. Vermutlich stimmt es auch, aber es würde mich freuen, wenn ihr eure eigene Meinung bildet.<<
Sie nickte nur, ehe er weiter sprach.
>>Und der Grund warum ihr mitkommen müsst ist eine Prophezeiung, die mein Leben betrifft.
In ihr steht vieles, doch vornherein, dass mein Untergang unvermeidlich ist und meine einzige Erlösung ein Stein sein kann, so tiefblau und rein, dass seine Existenz den Geist klärt.
Ich wäre bald dem Wahnsinn verfallen und brauchte ihn, um zu verhindern mich selbst zu zerstören.<<
Sie zögerte, bevor sie etwas darauf erwiderte.
>>Ihr seid der Meinung, dass ich damit gemeint bin?<<
Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er sich hinabbeugte und wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht hielt.
>>Ich bin nicht nur der Meinung, sondern bin mir darüber so sicher, wie die Tatsache, dass die Sonne jeden Morgen aufgeht. Auch an einem trostlosen Ort wie diesem.<<
Lag der Drang sich in seinen Augen zu verlieren vielleicht daran? Wenn er recht behielt war ihr Schicksal wohlmöglich mit seinem Verbunden und der Grund für diese Anziehung zwischen ihnen beruhte darauf.
Doch wenn sie seine Rettung war, dann doch vielleicht auch sein Untergang.
War ihm das bewusst, oder vertraute er so sehr darauf, dass sie sich allem hingab, ohne Gegenwehr.
Vor allem dann, wenn sich herausstellte, dass er tatsächlich nicht der Gute war.
>>Werdet ihr mir aus diesem Grund auch nichts tun?<< platze es aus ihr heraus.
Vorsichtig griff er nach ihrem Kinn und sah sie einige Momente an, als würde er etwas suchen.
>>Wie auch immer meine Antwort fallen würde, es wäre gelogen. Denn die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, wie ich sonst mit dir umgegangen wäre. Ich weiß nicht einmal, ob ich deinen Schreien in diesem Wald gefolgt wäre, oder ob es etwas tiefergehendes war, dass mich zu dir geführt hat.
Wichtig ist nur, dass ich dir mit diesem Wissen jetzt nicht einmal ein Haar krümmen könnte, ohne mich selbst dafür hinrichten zu wollen.<<
Danila legte ihre Hand auf die seine und löste sie von ihrem Kinn.
>>Dann sollte ich fürs erste zufrieden sein mit eurer Ehrlichkeit Cailan. Auch wenn mir der Inhalt dessen nicht gefällt, bin ich euch dennoch dankbar dafür.<<
Es war die Wahrheit, denn er hätte auch lügen können.
Doch das Tat er nicht und diese Tatsache rechnete sie ihm hoch an.

The Villian's Love - Du gehörst MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt