7 Alles passiert aus einem guten Grund

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„Geht's dir wieder besser?" Begrüßt mich meine Freundin direkt bei ihrer Ankunft.

„Ja, danke.", sage ich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. Sie lächelt ebenfalls kurz, bis sich ihre Mimik wieder legt.

„Ich will dich nicht gleich am ersten Tag stressen, aber Frau Barsch möchte heute mit uns in der zweiten Stunde reden. Keine Angst, Vanessa wird nicht dabei sein." Ich nicke nur kurz, denn mir ist schon längst bewusst, dass viele die Geschichte hören wollen. Und das alles nur wegen ihr.


Dann klingelt es auch schon zur ersten Stunde — Sport. Pünktlich kommt unser Sportlehrer und schließt die Halle auf. Direkt gehen wir durch die Umkleiden in die Halle und setzen uns auf eine der Bänke am Rand.


Ich hole ein Buch aus meiner Tasche hervor und lege es auf meinen Schoß. Ich schlage die Seite mit dem Lesezeichen auf.

Jedoch unterbricht mich sofort meine Freundin und fragt: „Und? Was ist am Abend noch zwischen dir und Felix gelaufen?"

Ich lache etwas, ehe ich sage: „Wir haben viel geredet und sonst nicht."

„Uh lala... Geredet? Worüber denn?"


„Er hat mir alles über seine Beziehung mit Vanessa erzählt. Und ich konnte es endlich verstehen, warum er

so zu mir war." Sie rückt etwas näher an mich. „Er hatte Angst, sie würde mir genau das antun. Er wollte mich nicht in Schwierigkeiten bringen. Er weiß, wie sie schon zu anderen Mädchen war... Er sagte, mit mir wäre es was anderes. Was... besseres." Leicht rot werdend, lege ich meinen Kopf auf die Knie.

„Ey, das ist doch gut.", entgeht sie lächelnd. Zärtlich streichelt sie meinen Rücken. „Zwischen euch läuft's doch. Was hast du also?"

„Ich hab Angst. Ich hab Angst vor dem, was noch alles passieren kann und wird."

„Mach dir keine Sorgen darum. Er ist ein guter Mensch, wie du auch. Er wird dich vor allem schlechten Beschützen. Du wärst so glücklich, wenn du es einfach zulassen würdest." Sie muss grinsen, dann schaut sie in die Halle.

„Schau mal. Völkerball — dein Lieblingsspiel." Wie sie schaue nun auch ich nach vorne. Natürlich nur auf einen. Wie sonst auch ist er in Topform. Einer nach dem Anderen wird von ihm abgeworfen und muss gehen.


„Eins musst du zugeben. In Sportkleidung sieht noch viel attraktiver aus."

„Er hat gesagt, dass er mich lieben würde." Sofort werden ihre Augen größer.

„Und du sagst mir erst jetzt was davon?", gespielt eingeschnappt dreht sie sich nach vorne.

„Schlechte Schauspielerin. Er hat es mir auch erst Mittwoch gesagt. Und dann war da ja auch noch die Sache mit Vanessa. Sorry."

Ich grinse sie an. Dann lacht sie.

„Ich wusste, ihr findet noch zusammen."

„Es ist noch immer so komisch. Ich kenne diesen jungen doch kaum, aber liebe ihn, als wäre ich seit Jahren neben ihm. Wie kann das sein?"

„Das Herz will, was das Herz will. Und ihr habt ab Morgen 2 Wochen nur für euch und dann trefft ihr euch jeden Tag und lernt euch richtig kennen. Dann ist dieses Gefühl bestimmt weg."

„Du bist ja lustig.", schaue ich mit ernster Miene zu ihr, bevor ich ein Stück an der Bank runterrutsche, „Hast du vergessen, ich bin ab Sonntag in Australien. Also kein Treffen mit ihm."

Fernbeziehung? - Nein danke.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt