6 Verhängnisvolles Geständnis

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Felix und ich haben seit unserem „Vorfall" kein einziges Wort miteinander geredet. Ich wollte ihm am liebsten jeden Tag in die Arme fallen, aber ich traue mich nicht. Ich denke schon nicht mehr an ein Happyend, bis es endlich wieder passiert. Wie immer machen wir uns in Schauspiel erst mit einigen Übungen warm.


Plötzlich stand er vor mir — Felix. Erwartungsvoll starre ich ihn an. Er nimmt meine Hand und sagt die Worte, die jeder Mensch fürchtet: „Wir müssen reden..." Er zieht mich zu sich und legt seine Hand auf meine Hüfte. Angespannt stehe ich nur so da.

„Ist alles ok?", fragt er verwundert.

„Das sollte ich lieber dich fragen..." Schnell nimmt er seine Arme wieder runter. Nervös schaut er zur Lehrerin, dann wieder zu mir. Er packt meine Hand und rennt mit mir nach draußen in den Eingangsbereich.

„Felix? Wir können nicht einfach den Unterricht fernbleiben!", stur steht er vor mir und schaut nur Richtung Boden.

„Was ist los?" Noch immer keine Regung.

„Letzte Woche warst du so wundervoll zu mir und jetzt?" Langsam schaut er auf. Direkt in meine Augen. Dann sagte er die 3 schönsten Worte der Welt: „Ich liebe dich... Verdammt." Das Blut brodelt in meinen Adern, mein gesamter Körper beginnt zu zittern und das Grinsen in meinem Gesicht wird immer breiter. Ohne auf eine Antwort zu warten redet er weiter: „Seit der ersten Sekunde war ich verzaubert von dir. Dein Lächeln, deine Art, einfach deine gesamte Ausstrahlung — so perfekt." Ohne jegliche Vorwarnung greift er meinen Kopf und drückt seine Lippen auf meine. Ein unbeschreibliches Gefühl. Erneut. Kurze Zeit später lässt er wieder los.


Er schaut mir mit seinen strahlend blauen Augen direkt in die Seele. Es gibt so viele ungeklärte Fragen. Die Wichtigste aber ist und bleibt, 'warum?'. Ich überlege, wie ich die Frage formulieren konnte, doch mein Mund ist wie immer schneller. Ohne nachzudenken, sage ich das Erstbeste: „Ich liebe dich auch...", ein breites Lächeln ziert sein Gesicht, „Eins muss ich aber wissen." Entgeistert schaut er mich an, während er meinen Kopf loslässt.

„Was sollte das letzte Woche?"

„Sind wir jetzt Freund und Freundin?", fragt er ohne auf meine Frage einzugehen.

„Beantworte meine Frage." Langsam werde ich sauer.

„Du hattest Recht. Wir müssen unbedingt wieder zurück in den Unterricht.", sagt er und geht an mir vorbei. Ich halte ihn jedoch am Handgelenk zurück und drehe mich zu ihm. Ich spüre seinen Puls, er ist aufgeregt — sehr sogar. Seinen Blick werde ich niemals wieder vergessen können, so leer, aber dennoch voller Zorn und Aggressionen.


Perfektes Timing. Frau Sprinkler kommt in den Gang und sieht uns aufgeregt an.

„Ist alles in Ordnung bei euch?" Schnell versucht Felix eine passende Ausrede zu formulieren, doch heraus kommt am Ende nur ein Wirrwarr aus Wörtern.

„Was Felix sagen wollte, mir gings nicht so gut. Er ist mit mir nach draußen, weil er Angst hatte, ich würde sonst umklappen." Ihr Blick richtet sich auf Felix.

Sie lächelt und sagt leise: „Wunderschön...", dann wird ihre Stimme wieder etwas lauter, „Vielleicht ist es besser, wenn ihr kurz nach draußen geht und frische Luft schnappt." Gerade wollte ich antworten, als Felix mir das Wort nimmt.

„Das wäre das Beste, ich hole nur kurz unsere Schuhe." Schon ist er weg.

„Willst du lieber nach Hause?", fragt sie mich behutsam.

Fernbeziehung? - Nein danke.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt