Kapitel 2 - Beste Freunde

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Isi hatte Sascha ganz fest in die Arme geschlossen. Nach einer Sekunde spürte er, wie auch Sascha seine Arme um ihn legte und ihn fest an sich drückte. Für kurze Zeit vergaß Isi alles um sich herum. Von irgendwo her, gefühlt von weit weg, hörte sie schließlich die Stimme seiner Lehrerin.

„Ach ist ja interessant. Da scheinen sich zwei zu kennen“, sagte sie überrascht. Isi löste sich langsam von Sascha und sah leicht irritiert zu Frau Schreiber.

„J … J … Ja. Also ich kenn ihn“, stammelte Isi vor sich hin. Als er über die Schulter sah merkte er, wie ihn seine Klassenkammeraden immer noch mit großen Augen anstarrten. Erst jetzt realisierte sie richtig was sie gerade getan hatte und trat rasch, mit hoch rotem Kopf einen Schritt zur Seite.

„Ja ich kenne Sascha. Wir waren Nachbarn bis wir 12 waren.“

„Na das ist doch wunderbar“, sagte Frau Schreiber erfreut und ihr verwirrter Blick klärte sich augenblicklich.

„Ismail da du unseren neuen Mitschüler ja schon kennst, bitte ich dich ihn die nächsten Wochen etwas an die Hand zu nehmen. Du weißt schon, bis er sich hier auskennt.“

Isi nickte eifrig und sah das Sascha ihn schüchtern, mit leicht rosa Wangen, von der Seite anlächelte.

Während Frau Schreiber in den nächsten Minuten noch mit einzelnen Schülern sprach, nutze Sascha die Zeit um jeden seiner neuen Klassenkammeraden die Hand zu geben und sich nochmal persönlich vorzustellen.

Isi fand das Sascha irgendwie ganz anders aussah als er ihn in Erinnerung hatte. Er war nicht mehr der kleine, schmächtige Junge mit dem sie Basketball gespielt- oder die Eisdiele besucht hatte. Seine Schultern waren breiter geworden und er war weitaus kräftiger als früher. Er sah besser aus den je.

Als sich Frau Schreiber verabschiedete, verstreuten sich alle wieder in die üblichen Grüppchen. Nur Isi blieb neben Sascha stehen, der nun etwas ratlos durch den Gemeinschaftsraum schaute.

„Sascha komm mit. Ich zeig dir wo unsere Zimmer sind.“

„Danke Isi“, sagte Sascha und lächelte sie wieder an. Bei Anblick von Saschas freundlichen Lächeln wurde ihm ganz warm ums Herz.

[…]

Während Sascha, Isi die Treppe hoch folgte versuchte er seine aufgewühlten Gedanken zu beruhigen. Ehrlich gesagte hätte er alle was er auf Erden besahs darauf gewettet, dass er seinen Kindheitsfreund nie wieder sehen würde.

Im ersten Moment hatte er gedacht, sein Gehirn würde ihm einen Streich spielen, als er Isi auf der Couch sah. Doch als Isi aufgeblickte, hatte es ihn wie ein Schlag getroffen. Für ein paar Sekunden war er wie gelähmt gewesen. Es gab so vieles was er Isi gerne gesagt hätte doch er hatte einfach kein Wort rausgebracht, obwohl er vor Freunde fast explodiert wäre.

„So also das hier ist das Obergeschoss wo die Zimmer der Jungs sind. Die Zimmer der Mädchen sind unten“, begann Isi als sie das Ende der Treppe erreicht hatten.

„Siehst du. Auf diesen Schildern steht wer in welchem Zimmer wohnt. Ich wohne hier, du dort hinten und zwischen uns ist Constis Zimmer“, erklärte Isi und deutet auf unterschiedliche Türen. Auf einer Tür stand noch kein Name. Also ging Sascha davon, dass das sein Zimmer war.

„Komm ich zeig dir mal mein Zimmer“, fuhr Isi fort. Er kramte in seiner Hosentasche, zog zügig einen Schüssel heraus und öffnet die Tür seines Zimmers.

Sascha trat ein und staunte nicht schlecht. Das Zimmer war nicht sonderlich groß aber größer als er vermutet hatte. Hier hatte man deutlich mehr Platz als er die letzten Jahre.

„Wow. Du hast echt viele Pflanzen hier“, stellte er staunend fest. Isi kratze sich verlegen am Kopf.

„Ja und eine davon kennst du sogar“, sagte er. Dabei deutete Isi auf eine Zypresse welche direkt auf dem Fensterbrett stand, während er die Tür hinter sich schloss.

Das Druck Internat - Sascha X IsiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt