Kapitel 17 - Ganz nahe

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„Doch! Wenn ich´s dir sag, Fleischfressende Pflanzen können sogar kleine Nagetiere vertilgen, wenn die nicht aufpassen“, sagte Isi als die beiden das Tropenhaus verließen.

Ein kühler Luftzug strömte ihm entgegen und ließ sie ein wenig frösteln. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und nur wenige Lampen erleuchteten die Straße.

„Das sind ja wirklich gemeine Biester. Und ich dachte immer, alles was man einer Pflanze vorwerfen könnte ist, dass sie nicht hübsch aussieht“, erwiderte Sascha.

Auch Isi musste wieder lächeln. Alle seine Freunde waren in der Regel nach spätestens 5 Minuten genervt, wenn sie ihr Wissen über Botanik zu Besten gab. Doch Sascha bei Sascha war das nicht so. Er hatte ihm über Stunden hinweg zugehört und dabei immer wieder interessiert Fragen gestellt.

„Wir müssen hier unbedingt nochmal hingehen“, sagte sie.

„Scheint dir ja sehr gut gefallen zu haben“, bemerkte Sascha grinsend.

„Soll das ein Witz sein?“, erwiderte Isi als sie sich beide langsam in Bewegung setzten. „Das war der absolute Wahnsinn. Ich hätte mir echt nichts Besseres vorstellen können.“

„Das freut mich wirklich“, antwortete Sascha. „Ich muss zugeben, es war spannender als ich gedacht hatte. Ahhh warte mal kurz“, sagte er und blieb kurz stehen. „Ich habe hier noch was für dich.“

Überrascht dreht Isi den Kopf zur Seite und sah wie Sascha eine kleine Liliane Blume in seiner rechten Hand hielt. „Die lag abgeknickt auf dem Boden und da habe ich sie einfach mitgenommen“, sagte er. „Du weißt doch bestimmt was ich hier in der Hand halte.“

„Das ist eine Tibouchina oder präzisier gesagt ein Prinzessinnenstrauch und kommt ursprünglich aus Brasilien“, antworte Isi.

„So so ein Prinzessinnenstrauch also“, erwiderte Sascha und trat einen Schritt näher an sie heran. „Darf ich?“, fragte er. Kzrt war Isi irritiert. Er wusste nicht was Sascha meinte, doch nickte einfach. Sanft strich Sascha ihm über den Kopf und steckte vorsichtig die Blume in ihr Haar.

Als das erledigt war trat er einen Schritt zurück während Isi ihn nur ungläubig anstarrte. „Naja ich dachte die würde zu deinem violetten Oberteil passen“, sagte Sascha mit einem Hauch rosa auf den Wangen. „Aber … also, wenn du nicht … wenn es dir nicht gefällt kann ich auch…“, stammelt er etwas unsicher vor sich hin, bis Isi seinen Mund mit ihren Lippen verschloss.

Der Drang, Sascha erneut zu küssen war einfach zu groß geworden. Ein warmes Gefühl der Freude floss durch jede Zelle ihres Körpers, als er die Arme und Sascha Hals schlag und ihn ganz dicht an sich drückte.

„Du weißt gar nicht wie süß du bist“, flüsterte er als sie sich schließlich aus Luftmangel voneinander lösen mussten. Sascha strahlte ihn an und lehnte sich mit seiner Stirn gegen Isis. In diesem Moment wünschte er sich das dieser Augenblick niemals enden würde. Dieser Junge machte sie einfach nur unglaublich glücklich.

„Komm, lass uns wieder zurück gehen. Bevor wir uns noch reinschleichen müssen“, sagte Sascha irgendwann während er seine Jacke von hinten um Isis Schultern legte.

[…]

Schnell rannten Isi und er, Hand in Hand, über den Rasen in Richtung ihres Wohnheims. Der Mond stand schon hoch am Himmel und spendete etwas Licht. Dummerweise hatten die beiden bei ihrem Date völlig die Zeit vergessen. Als sie aus der Stadt zurückkamen war es schon nach 10, so dass die Toure des Internats bereits geschlossen waren.

Mithilfe einer Räuberleiter schafften es Isi und Sascha allerdings über die Backsteinmauer zu klettern. Jetzt mussten sie sich allerdings beeilen, um möglichst nicht entdeckt zu werden.

Das Druck Internat - Sascha X IsiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt