Kapitel 3 - Blicke

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Es war 7 Uhr morgens und die Sonne stand schon am Himmel als sich Isi und Sascha auf den Weg zum Frühstück machten. Zu dieser frühen Stunde war es noch angenehm kühl, auch wenn das wohl nicht lange so bleiben würde.

„Siehst du, da hinten beginnt schon die Küste“, sagte sie und deutet in die Ferne. „Nur 10 Minuten Fußweg und du kommst an einen wirklich nicen Strand.“

„Cool. Ich mag das Meer“, erwiderte Sascha als er mit Isi in einen großen Speisesaal der Schule eintrat.

Isi schaute sich kurz um und sah das Fatou, Kieu My, Ava, Mailin und Consti bereits an ihren angestammten Tisch sahen. Nachdem er und Sascha sich am Buffet was zu essen geholt hatten setzten sie sich zu ihnen.

„Guten Morgen“, gähnte Fatou herzhaft und schenkte sich Kaffee nach. „Isi willst du auch?“, fragte sie und deutete auf die Kanne in ihrer Hand.

„Auf jeden Fall“, antworte er und reichte Fatou seine Tasse. „Ohne Kaffee am Morgen geht nichts bei mir.“

Während Isi sich Milch nahm hatte Sascha schon angefangen in einer unglaublichen Geschwindigkeit zu essen. Er schlang das Essen regelrecht herunter. Die anderen am Tisch schauten etwas verdutzt. Sascha entgingen diese Blicke nicht.

„Was ist denn?“, fragte er, so würdevoll wie, es durch einen Mund von Rührei und Tost, gerade noch ging.

„Warum schlingst du so? Wir haben noch Zeit, der Unterricht beginnt erst um 8“, meinte Kieu My und schaute auf ihr Handy. Etwas perplex sah Sascha erst auf Isi und dann auf das Essen vor sich.

„Stimmt …“, sagte er nun etwas kleinlaut in die Runde. „Tut mir leid. Wisst ihr auf meiner alten Schule hatten wir nur 10 Minuten Zeit für das Essen.“

„Oh ach so“, antwortete Kieu My nun etwas überrascht. „Komische Schule kann ich nur sagen.“

„Ja so streng“, pflichtet Fatou ihrer Freundin bei.

„Aber hier brauchst du das nicht. Iss am besten ganz in Ruhe, wir haben Zeit. Und wenn du nachher noch Hunger kriegst kannst du dir was nachnehmen. Du brauchst dafür keine fragen“, sagte Fatou und lächelte Sascha freundlich an.

Dieser schaute sich ein wenig unsicher um, stand aber schließlich auf.

Isi sah Sascha nach während dieser ein weiteres Mal zum Buffet ging. Erneut wurde ihm wieder klar wie beschissen die letzten Jahre für diesen Jungen gewesen sein mussten. Sascha war der liebsten Menschen den er kannte. Früher hatte er immer viel gelacht und Witze gerissen. Doch jetzt war er irgendwie sehr ruhig, beinahe verschlossen. Sie konnte sich vorstellen wie er unter diesen permanenten Drill und Mobben seiner Mitschüler gelitten haben musste. Herrgott nicht einmal in Ruhe essen hatte man ihn gelassen.

Der Gedanke daran machte Isi nicht nur traurig. Er machte sie wütend. Er ballte die Hände unter dem Tisch, für einen Moment so stark das dass Weiße der Knöchel hervortrat.

Niemand auf der Welt hatte es verdient so behandelt zu werden. Und vor allem nicht Sascha, diesen herzensguten Menschen der keiner Fliege was tun konnte.

Nein, sagte er sich. Sascha wird auf jeden Fall wieder der Alte werden. Dafür werde ich sorgen, nahm sie sich fest vor.

Doch just in diesem Moment als Sascha mit einen Apfel in der Hand zurückkam, betrat Lou, Josh und Nora munter schwatzend den Speisesaal.

„Hey! Hier sind ja meine Lieblingsmitbewohner“, sagte Lou zur Begrüßung und schwang sich auf den Platz neben Constantin. „Es wird mal wieder Zeit ein weiteres, ätzendes Schuljahr zu starten“, begann sie und schnappte sich von Constantins Teller ein Tost mit Schinken.

Das Druck Internat - Sascha X IsiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt