Plötzlich in Encanto

Was?

Zwei Tage später war alles wieder 'normal'. Isa und Mirabel redeten mehr miteinander und verstanden sich generell besser. Genau wie Camilo und Lena. Egal wo man hin ging oder schaute, Lena und Camilo waren immer beieinander. Mirabel konnte kaum noch was nur mit Lena machen und Melek kaum was mit Camilo. Melek hatte aber eine andere Beschäftigung, Bruno. Sie und Bruno verstanden sich mega und auch sie waren ständig zusammen.

Mirabel ging zu Lena, die gerade fangen mit Antonio spielte. „Und? Was läuft da zwischen dir und Camilo?", fragte sie. „Was soll da zwischen uns laufen?" Mirabel schaute sie ungläubig an. „Ihr seid ständig zusammen! Egal wo man hin sieht!" Lena dachte kurz nach und schnappte sich Antonio. Sie und Antonio setzten sich auf den Boden. „Ich weiß nicht. Wir haben noch nicht drüber gesprochen", gab sie ehrlich zu. „Dann geh zu ihm und sprich darüber!" Lena seufzte und ließ Antonio los. „Heute Abend. Morgen sag ich dir dann wie es lief." Mirabel lächelte und nickte. „Treffen wir uns dann unten am See?", fragte Mirabel. „Klar" Lena lächelte und ging. Mirabel hoffte, dass alles gut ging.

Nachdem Abendessen gingen alle in ihre Zimmer. Melek schlief bei Isabella und Lena bei Camilo. Mirabel hatte, als Casita wieder zum Leben erwachte, ein neues Zimmer bekommen, was genau ihre Interessen wieder spiegelt. Genau wie jetzt jedes andere Zimmer in Casita.

Lena war bei Mirabel um ihre Schlafsachen zu holen und sich dort umzuziehen, da sie am Tag vorher bei ihr geschlafen hatte. Als sie zurück ins Zimmer von Camilo kam, lag er bereits in seinem Bett und wartete auf sie. „Kommst du her oder willst du in der Tür stehen bleiben?", fragte er als er bemerkte, dass sie in der Tür stand. Lena schüttelte ihren Kopf und kam zu ihm. Er hob die Decke hoch und sie kuschelte sich bei ihm. „Du, Camilo?" Er schaute runter zu ihr. (Ja, sie liegt auf seiner Brust!) „Was ist?", fragte er neugierig. „Was ist das eigentlich zwischen uns?" Er schaute sie verwirrt an. „Was meinst du?" Sie seufzte kurz und fragte dann: „Bist du dir sicher, dass wir nur so tun als wären wir zusammen?" Er schaute hoch und dachte drüber nach. Nach ein paar Sekunden schaute Camilo sie wieder an. „Nein." Lena hörte auf ihn anzuschauen. Er fasste ihr ans Kinn und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn anschauen musste. „Ich wäre gerne wirklich mit dir zusammen und du?" Sie lächelte und kuschelte sich mehr bei ihm ein. „Ich auch", flüsterte sie fast, aber Camilo hörte sie noch. Er lächelte. „Dann sind wir jetzt wirklich zusammen." Lena nickte. Camilo gab ihr einen Kuss auf die Stirn und beide schliefen Arm in Arm ein.

Dolores war noch wach und hatte alles gehört. Sie stand auf und verließ ihr Zimmer. Als sie bei Isabellas Tür war klopfte sie an und Melek öffnete. „Was ist? Wir wollten gerade schlafen gehen." „Ich muss euch was erzählen." Melek gähnte und ließ sie rein. Isabella schaute zu Dolores. „Was willst du uns denn erzählen?" „Ihr wisst doch noch, dass ihr gesagt habt, dass Lena und Camilo wirklich zusammen kommen oder?" Beide schauten sie mit großen Augen an und nickten. „Sie haben vorhin drüber geredet" „Und???????", drängten beide sie. „Jetzt sind sie wirklich zusammen!!!!" Isabella und Melek kreischten kurz vor Freude auf und kurze Zeit später standen Pepa, Julieta und Mirabel in der Tür. „Andere wollen schlafen!" „Tut uns leid" Mit einem Kopfschütteln verschwanden sie wieder und auch Dolores ging. „Du wusstest es schon vorher oder? Hast sie gesehen richtig?" „Jup, in der Nacht als Dolores uns erzählt hat, dass sie nur so tun." Isabella schaute sie an. „Wirklich?" Melek nickte und beide gingen endlich schlafen.

Am nächsten morgen nach dem Frühstück gingen Lena und Mirabel runter zum See. Als sie da waren durch löcherte Mirabel Lena mit Fragen. „Und? Was ist gestern passiert? Ich glaub Dolores hat es gehört. Kurz nachdem ich ins Bett gegangen bin haben Isabella und Melek plötzlich richtig laut gekreischt. Dolores war auch dort." „Gut möglich. Ich hab nichts gehört. War wohl schon eingeschlafen." Mirabel schaute sie nun erwartungsvoll an. „Ich hab ihn drauf angesprochen.-" „Und?", unterbrach sie Lena. Sie lachte. „Ich hab ihn erst gefragt was zwischen uns ist. Er wusste nicht was ich meine, also-" „Also?" Lena seufzte. „Also, hab ich ihn gefragt ob er sich sicher ist ob wir nur so tun als wären wir zusammen. Er meinte Nein. Das machte mich erst traurig-" „Tut mir leid für dich" „Man Mirabel! Lass mich doch aussprechen und unterbrich mich nicht dauernd! Aber er meinte, dass er gerne wirklich mit mir zusammen wäre und gefragt ob ich es auch möchte." Mirabels Augen wurden groß und sie grinste. „Was hast du gesagt? Seid ihr jetzt wirklich zusammen?" Lena lächelte und schaute runter. Während sie runter schaute sagte sie: „Ich hab gesagt, dass ich auch gerne mit ihm zusammen wäre. Jetzt sind wir ein Paar." Bei den letzten Worten schaute sie wieder hoch. Mirabel kam auf sie zu und umarmte sie. „Glückwunsch!", sagte sie etwas leiser. Sie ließ Lena wieder los und sie gingen nach einer Weile wieder zurück. In der Zeit sprachen sie über andere Dinge. „Weißt du was ich mich gerade frage" Mirabel schaute Lena an. „Warum meine Eltern noch nicht wieder da sind. Schauen wir zusammen im Dorf ob sie wieder da sind?" Mirabel nickte und sie machten sich auf den Weg ins Dorf.

Im Dorf angekommen trafen sie auf Melek, Camilo und Bruno. Melek sah recht traurig aus. Als sie bemerkte, dass Lena und Mirabel da waren, rannte sie auf sie zu und umarmte Lena. Während sie das tat, weinte sie. „Was ist denn los, Melek?" Melek schaute hoch und versuchte nicht zu weinen um zu erklären was los war. Doch sie schaffte es nicht. Kaum schaute sie in das besorgte Gesicht ihrer Schwester fing sie wieder an zu weinen. Camilo und Bruno kamen auch zu ihnen. Bruno legte eine Hand auf den Rücken von Melek und versuchte sie zu beruhigen. Camilo hatte sich vor ihnen hin gestellt. „Der Priester hat gerade einen Zettel ausgehangen. Als Melek den Zettel durchgelassen hatte erstarrte sie und schaffte es nicht mehr was zu sagen." Camilo schaute Lena mit einem besorgten und gleichzeitig entschuldigten Blick an. „Hast du dich nicht mal gefragt, wo die Eltern von Melek und Lena bleiben, Mirabel?" Mirabel war verwirrt. „Gerade eben. Warum? Was ist denn passiert?" „Ja, was ist passiert?" Camilo seufzte und schaute auf den Boden bevor er weiterredete. „Der Priester hat dort wo sie hin wollten angerufen und gefragt wo sie denn bleiben. Die Person am Telefon war verwirrt und meinte, dass die Familie der beiden dort nie angekommen sei. Es wurden sofort Leute los geschickt um sie zu suchen. Heute kamen sie wieder mit schlechten Neuigkeiten. Die Familie von Lena und Melek wurde auf den Weg zur Messe überfallen und dann umgebracht. In einem anderen See, 12 Stunden von hier entfernt, fand man die Leichen." Niemand brachte mehr ein Wort heraus. Als Camilo Lena in die Augen sah, sah er, dass sich Tränen bildeten. Er selbst musste auch fast weinen als er, dass gehört hat. „Es tut mir leid für euch", flüsterte er zu Lena und Melek. Sie lösten sich und Melek wurde von Bruno in die Arme genommen. Camilo kam langsam auf sie zu und umarmte Lena dann. Sie fing an zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht in seinem Poncho.