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Aslan wollte sich gegen Edmund austauschen... deswegen war er so ruhig geblieben... deswegen hatte er nichts gemacht... das er das vorhatte, war zu Jadis durch gesickert. Sie ließ mich stehen... sie ließ mich am Leben, sagte klar und deutlich, dass der Krieg stattfinden würde, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass sie nun ihr Blut hätte. Edmund war somit in Sicherheit, Aslan musste sich nicht opfern und ich?! Ich war der Arsch... ich sah auf mein demoliertes Schwert runter, hob den Griff des Schwertes auf, dass sie mit nur einem einzigen Hieb zerschlagen hatte, und ging an allen vorbei zu meinem Zelt, wo ich die Überreste der Schwerter achtlos in die nächste Ecke warf, und auf mein Bett fiel, wo ich direkt einschlief...

Ich wurde davon wach, dass der Schnitt in meinem Oberschenkel, der Schnitt in meinem Oberarm und der schwache Schnitt an meinem Kieferknochen schwach bis etwas stärker brannten, also stand ich auf, nahm mir ein Laken, und verließ mein Zelt... während ich zum See hinunter lief, spürte ich einige Blicke hinter mir, und ignorierte sie... mir musste keiner sagen, dass gerade ein Lager von... tausend Tieren sauer auf mich war... das wusste ich selbst, aber aus irgendeinem Grund... fühlte es sich auch im Nachhinein richtig an...

Am See traf ich auf Aslan, der mich völlig entspannt ansah, ich verdrehte die Augen und fragte: ,,Soll ich gleich gehen, oder darf ich mich noch waschen?"

,,Ich habe nicht vor, dich aus dem Lager zu werfen, Muriel. Ich wusste, dass du deine Gründe hattest, sie heraus zu fordern, auch wenn... es nicht der beste Moment dafür war."

,,Und warum hast du dann nichts gemacht?!"

,,Wie gesagt, ich wusste, dass du deine Gründe hast... ich sehe einen Kampf in deinen Augen, den du austragen musst. Du allein. Dabei kann dir keiner helfen, und ja... ich bin der festen Überzeugung, dass auch jede Handlung einen Grund hat. Ich kenne deine Beweggründe nicht, Muriel Swan... aber wenn du etwas brauchst, möchte ich, dass du zu mir kommst, auch wenn du mir nicht traust." bevor ich etwas sagen wollte, stand er auf und nickte: ,,Ja... ich weiß, dass du mir misstraust. Ich zwinge niemanden dazu mich zu mögen, oder als König zu akzeptieren. Ich möchte nur, dass du eines weißt, Muriel. Sie ist gefährlich... sie ist das pure Böse..." damit ließ er mich allein, ich zog mich aus, und glitt in den See, wobei die Schnitte erneut brannten, was mich kurz vor Schmerz stöhnen ließ, aber ich lehnte mich einfach an den Rand nach hinten, und schloss die Augen...

Der Drang zu weinen kam, ohne das ich auch nur den Hauch einer Chance hatte es auf zu halten... aber irgendwie war es mir auch egal... ich verdeckte mein Gesicht mit den Händen, weinte und tauchte schließlich unter und schrie meine Wut über mich selbst einfach in die Tiefe, bis ich keine Luft mehr hatte, und hustend auf tauchte... ja ich war wütend über mich selbst, denn während sie immer wieder und immer härter auf mich einschlug, und ich nur mit Mühe und Not ihre Schläge parierte, wurde mir bewusst, dass es hier wirklich um das nackte Überleben ging, und das... das machte mir eine scheiß Angst...

Wie lange ich weinte wusste ich nicht, aber als ich mich endlich beruhigt hatte, sah ich eine Nymphe, die ihren Kopf nur so weit aus dem Wasser schob, dass ich ihre Augen sehen konnte... sie kam näher, hob sich etwas weiter aus dem Wasser, und berührte den Schnitt an meinem Kiefer, umfasste sanft meinen Arm und sah sich dort den Schnitt an, bevor ich ihre Hand an meinem Oberschenkel spürte, und etwas keuchen musste. Sie sah mich direkt an, tauchte wieder unter, und ich schob mich etwas weiter an den Rand, und sah über die Wasseroberfläche... ich versuchte sie zu sehen, und zuckte leicht zusammen, als sie erneut auftauchte, und eine Schale in der hand hielt. Sie kam näher, sah mich direkt an, und tauchte einen Finger in eine weiße Paste und sah mich fragend an... ich verstand, dass sie meine Sprache wahrscheinlich nicht sprach, und so nickte ich schließlich nur... sie schmierte mir etwas von der Paste, die nicht wirklich gut roch, auf die Schnitte an meinem Kiefer, und meinem Arm und ich nickte erneut, bevor sie etwas auf den Schnitt an meinem Oberschenkel rieb. Zu meiner Überraschung wurde die Paste nicht vom Wasser weg gewaschen, und ich blieb noch einen Moment liegen, bevor ich aufstand, mir das Laken um meinen Körper wickelte und dabei bemerkte, dass sich der Schnitt an meinem Arm verschlossen hatte... grinsend wickelte ich mich ins Laken, nahm meine Kleidung und lief zurück zum Lager, wo ich mein Zelt nicht dort wieder fand, wo es sein sollte, sondern etwas abseits...

Peter verließ mein Zelt in dem Moment, als ich gerade näher kam... er sah zum Zelt, sah mich an, und lief zurück ins Lager und zu einem etwas größeren Zelt, in dem er und sein Bruder schliefen...

,,Nett..." murmelte ich, ging in mein Zelt, und fand dort alle meine Sachen, das zerstörte Schwert, bei dem nur noch der Griff überlebt hatte, sowie das demolierte Schwert auf meinem Bett liegen. Die anderen Kleidungsstücke, die ich mir habe nähen lassen, oder selbst genäht hatte, lagen auf einem Haufen, und ich räumte erstmal auf, bevor ich mir etwas anzog...

Ich verbrachte die nächsten zwei Tage allein in meinem Zelt, lernte die Sprache und schlief irgendwann ein... ich wurde am dritten Tag davon wach, als ich das Rauschen von Flügeln direkt vor meinem Zelt hörte, sowie ein dumpfes Geräusch... ich nahm mir einen Dolch, den ich mir... nicht ganz rechtmäßig angeeignet hatte, öffnete mein Zelt, und sah auf ein Bündel aus Fellen hinunter. Ich sah mich um, konnte aber niemanden sehen... ich hob das Bündel auf, legte es auf mein Bett, und schnürte es auf.

,,Wow..." keuchte ich, als ich zwei lange, schmale, und wunderschöne Schwerter aufdeckte... die Griffe waren verziert, und genau diese Verzierung zog sich jeweils auf die weiß-blauen Klingen, deren Spitzen sich leicht bogen. Ich hob sie fast schon ehrfürchtig auf, wog sie in meinen Händen, und bemerkte dabei, dass sie unglaublich leicht waren... ich drehte sie mit Leichtigkeit in meinen Händen, schwang eines der Schwerter und bekam große Augen, als ich versehentlich mein Laken zerschnitt, ohne das das Schwert das Laken berührt hatte...

Und schließlich entdeckte ich ein Stück Pergament... ich nahm es, entfaltete es und las die Nachricht grinsend:

"Denk nicht so viel nach.
Du suchst Antworten?
Hör auf dein Herz."

"No Place like Home..."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt