Kapitel 8

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Als die Ampel grün blink raste Konstantin los. Ich nahm das Quietschen der Reifen wahr und das Gebrülle von Motoren. Wir überholten mehrere Autos nacheinander. Ich werde tief in den Sitz gedrückt. Der Fahrer neben mir überholt den roten Wagen vor uns innen. Wir näherten uns der nächsten Kurve. Konstantin schaltete einen Gang runter um die Kurve besser nehmen zu können. Ich atmete schwer und klammerte mich unbewusst an den Griff neben mir fest. Dimon ist ein sehr guter Fahrer, dass muss man ihn lassen. Jedoch ändert dies nicht an der Tatsache, dass ich am liebsten aus den Auto springen würde. Bei 200 km/h wäre das mein Todesurteil. Obwohl, wenn wir hier beim Rennen sterben würden, hätte ich bei der „Spring aus dem Auto" Variante höhere Chancen zum überleben, als bei einem Autounfall. Scheiße, wieso ist der Junge denn genauso verrückt drauf, wie ich früher. Wahrscheinlich hat ihn seine Nanny in Kinderzeiten zu oft vom Wickeltisch fallen lassen und seitdem hat er die eine oder andere Schraube locker. Anders könnte ich mir das nicht erklären.

Das Autorennen läuft jetzt schon seit zehn Minuten und die Hälfte der Strecke haben wir erreicht. Mittlerweile ist Dimon auf Platz 2. Den ersten Platz besetzt derzeit das weiße Auto vor uns. Dieser macht es Konstantin sehr schwer zum überholen. Dimon versuchte sein Glück immer wieder, aber ihm gelingt es nicht die Führung zu übernehmen. Als der Moment unerreichbar erschien, wendete sich die Situation zum guten und wir konnten überholen. In dem Moment in dem wir an der Spitze waren, geschah etwas schreckliches. Ich schaute in den Seitenspiegel, um zu wissen, wie weit die Konkurrenz entfernt ist. Jedoch erblickte ich etwas ganz anderes. Das weiße Auto brach aus und überschlug sich. Der Wagen hinter ihm konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und wurde mitgerissen. Mir stockte der Atem. Ich bekam keine Luft mehr und meine Tränen flossen wie ein Wasserfall. Ich nahm nicht mehr wahr, außer das Bild von zwei demolierten Autos. In mein Kopf trat das Bild von den Unfall vor zwei Jahren auf. Ich bin in einer Starre bis ich eine leise Stimme hörte. Sie rief nach mir und wurde immer lauter. Die Stimme kenne ich irgendwo her. Woher kenne ich die Stimme. Sie hört sich so vertraut an. Als ich langsam wieder zurück in die Realität erwache, sah ich Konstantin. Er schaute mich panisch an und rief immer wieder nach meinen Namen. Es war also seine Stimme. Inzwischen nehmen wir nicht mehr am Rennen teil, sondern stehen am Seitenstreifen.

,, Elisabeth, hey geht es dir gut?", fragte mich der braunhaarige. Ich schaute zu ihm auf. Ich konnte nichts sagen außer „Bring mich hier weg. Ich will nicht hier sein". Die Worte waren nur ein leises flüstern, jedoch schien er mich verstanden zu haben. Er zögerte nicht lange und fuhr sanft los. Ich schaute aus dem Fenster und versuche alles zu verarbeiten. Die Tränen flossen mir noch immer. Ich fühle mich so kraftlos und müde. Wieder zuckten die Bilder von damals vor meinem inneren Auge auf. Ihr Auto im Graben am brennen, die Hitze auf meiner Haut und nasse Tränen, während meine eigene Stimme in meinen Ohren widerhallte. Ich rief nach Hilfe, jedoch konnte keiner mehr was ausrichten. Ich wollte mir einen solchen Anblick nie wieder antun und verkroch mich daher in meine eigene kleine Welt. Ich wollte nichts mehr mit dieser Welt, wo es sich um Autos dreht, zu tun haben. Ich verspottete sie. Sie sind daran Schuld, dass sie tot ist. Mein geliebter Mensch. Ich versank so tief in meinen Gedanken, dass ich nicht mal bemerkte, dass wir schon seit längerer Zeit parkten. Konstantin schaute mich nur an. In seinen Augen lag Ruhe und Besorgnis zugleich. Ich schnallte mich ab und kletterte über das Armaturenbrett. Ich hockte vor seinen Sitz, den ich nach hinten verschob. Danach setzte ich mich auf seinen Schoß und lehnte mich an seine Brust. Ich brauche gerade seine Nähe. Konstantin verstand mich. Er nahm mich in seine Arme und streichelte mir zart über den Kopf. In seiner Anwesenheit beruhige ich mich. Das Atmen viel mir nun leichter. Meine Augen wurden allmählich schwerer. Ich schloss sie und versinke in den Schlaf.

Ich träumte von dem Erlebnis vor zwei Jahren. Es fühlt sich an, als ob ich den Moment noch einmal erleben muss.

Meine beste Freundin Cloe und ich nehmen gerade an einen Autorennen teil. Es soll ein Abschlussrennen sein, da sie ihren Abschluss in England beenden soll. Ein letztes Rennen. Ein letztes Rennen, bevor wir uns in zwei Jahren wieder sehen werden. Jedoch wurde das letzte Rennen zu wörtlich genommen. Wir fahren wie die Verrückten um die Kurven und haben jede Menge Spaß. Dies ist für uns alltäglich. Wir kennen nicht anderes. Wir näherten uns der Ziellinie. Ich lag in Führung. Ich hatte schon mein Siegergrinsen im Gesicht. ,,Der Sieg ist meiner Cleo". Ich schaute ein letztes mal in den Rückspiegel und beobachtete ihr Auto. Jedoch traute ich dann meinen Augen nicht. Kurz vor dem Ziel platzte ihr Reifen. Sie überschlug sich mehrmals und landet im Graben. Als ich dies bemerkte, trat ich sofort auf die Bremse. Dabei schnallte ich mich ab. Ich sprang sofort aus meinen Wagen, dass dieser noch am Rollen war, hielt ich nicht für wichtig. Ich rannte so schnell wie ich konnte zu dem überschlagenden Wagen. ,,Cleo, Cleo!", schrie ich immer wieder nach ihrem Namen. Doch sie reagierte nicht. ,,CLEO ANTWORTE!". Ich war nur einige Meter von ihrem Wagen entfernt. Ich muss sie sofort daraus holen und ins Krankenhaus fahren. Wir könnten das zusammen schaffen. Ich brauche nur sieben Minuten dorthin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 17, 2022 ⏰

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