„Schlimmer gehts schon nicht mehr."

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Ich starrte mit einer Mischung aus Wut, Entsetzen und Angst auf das Display, ehe ich mein Handy langsam sinken ließ.
So ein RIESENARSCH!
Sasuke hatte doch tatsächlich mit meinem Handy rumgespielt und in meinen SMS gestöbert!  Und sie offenbar auch noch kopiert.
Seufzend speicherte ich seine Nummer unter „Arsch" ein und schrieb zurück.

Hey Psychopath.
Hätte ich mir ja denken können, dass dich das Wort Privatsphäre nicht interessiert.
Und was die SMS angeht, du vergisst, dass ich da komplett betrunken war. Deshalb auch der Scheiß mit dem Schwarm und so. Das war natürlich nicht mein Ernst, ich hab dir ja schon mal gesagt, dass ich nichts von dir will.
Wir sehn uns in der Hölle.
Sakura

Mein Bett war gerade frisch gemacht, aber ich ließ mich trotzdem darauf fallen und vergrub meinen Kopf in dem Kissen. Warum eigentlich immer ich?
Das Vibrieren meines Handys keine Minute später ließ mich wieder aufschrecken und meine Augen huschten schnell über das Display.

Schätzchen,
es ist wirklich kaum zu glauben, aber du lügst selbst über Handy miserabel. Als du zuhause ankamst, war auch der letzte kümmerliche Restalkohol längst verschwunden. Als würde Blondis Mischung so lange anhalten.
Aber weißt du, eigentlich ist es sehr erfrischend, zu merken, wie sehr du dich gegen das Unvermeidliche wehrst. Du bist mir doch längst genauso verfallen wie alle anderen Mädels hier.
Sasuke

Meine Antwort kam postwendend und nicht halb so verliebt, wie dieser arrogante Typ es wohl gerne hätte.

Idiot,
nenn mich noch einmal Schätzchen und du bist tot!
Dasselbe gilt für Ino als Blondi. Sie hasst das. Und dich. Wie ich übrigens auch, mal eben angemerkt.
Und sie mixt sehr starke Drinks!
S.

Kaum hatte ich mich aufgerappelt und suchte Schulsachen für morgen zusammen, vibrierte mein Handy auch schon wieder und ich seufzte genervt auf. Was hatte der denn jetzt schon wieder?

Ach Schätzchen,
da bekomme ich aber Angst.
Kann es sein, dass dir Blondis Mix nur so stark vorkommt, weil du keinen Alk verträgst?
Wie süß.
Sasuke

Diesmal hielt ich mich kurz, knapp und präzise.

Morgen. Bist. Du. Tot.
Verlass dich drauf.

„Sakura? Kommst du Essen?", rief meine Mutter mir von unten hoch.
„Ich komme sofort!", fauchte ich und pfefferte mein armes Handy in die Ecke.

Am nächsten Morgen verpasste ich beinahe den Schulbus, weil Ino an meiner Frisur herumgemäkelt und uns beide damit aufgehalten hatte.
Nicht genug frustriert, klingelte im Bus auch noch mein Handy und ich verlor vor Schreck meine Mappe, die ich auf dem Arm gehalten hatte.
„Oh, na super!", stöhnte ich genervt, als Ino sich freundlicherweise bückte und die Sachen aufhob.
Ich ging ziemlich schlecht gelaunt ans Telefon.

„Ja?"
„Oha, ist da etwa jemand motzig, weil er schlecht geschlafen hat?", säuselte eine Stimme in mein Ohr und gegen meinen Willen pochte mein Herz plötzlich zehnmal schneller.
„Sasuke!", entfuhr es mir, woraufhin Ino mir einen sehr frostigen Blick schenkte. „Äh...wie kommst du darauf, dass ich schlecht geschlafen habe?"
„Vielleicht habe ich durch dein Fenster geschaut?"
„SPANNER", schrie ich aufgebracht und genoss sofort die uneingeschränkte Aufmerksamkeit aller Fahrgäste.

Sasuke lachte nur sein tiefes, kehliges Lachen: „Das hast du jetzt nicht wirklich geglaubt, oder? Ich würde doch nicht vor dein Fenster klettern, um dich zu sehen. Ich spaziere einfach durch die Haustür!"
„Tze! Wer's glaubt! Dann kenne ich aber jemanden, der ganz schnell hochkant wieder rausfliegt! Glaub mir, das traust du dich nicht. Nicht bei meinen Eltern!"
„Wollen wir wetten?", flüsterte er rau ins Telefon und mir stockte kurzzeitig der Atem. Meine Augen waren soweit aufgerissen, dass Ino mir besorgt vor dem Gesicht herum wedelte.
„Worum wetten wir?", wollte ich mutig wissen.
Beinahe war mir, als sähe ich sein gefährliches Grinsen wieder vor mir.

You want me - I want you baby Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt