„Kuroo?", versuchte mich jemand aufzuwecken, währenddessen leichtes Getippe auf meiner Schulter. Müde öffnete ich meine Augen, doch diese fielen aufgrund der Morgensonne wieder zu. Unwissend wer mich geweckt hatte, wollte ich weiterschlafen. Dann jedoch fiel mir ein, dass Kenma ja noch da war. Nachdem ich mich zur Seite gedreht hatte, öffnete ich meine Augen ein weiteres Mal. „Morgen.", murmelte ich in mein Kissen hinein. Zunächst ignorierte ich den Fakt, dass wir plötzlich im Bett waren, doch nach einer Weile Rumgestarre, tauchten Fragen in meinem Kopf auf. Wir waren doch auf dem Sofa, wieso sind wir aufeinmal hier? Hat er mich getragen? Seit wann ist er so stark..? Mit fragendem Blick versuchte ich Antworten auf meine Fragen zu finden. „Was ist los?", erkundigte sich dann aber der müde, neben mir liegende Junge, worauf ich mit einer Gegenfrage antwortete: „Waren wir nicht gestern auf dem Sofa..?". Kenma nickte. Er zuckte dumm mit den Schultern und ich ließ es einfach so stehen, aufgrund der fehlenden Lust das kleine Detail rauszufinden. „Hunger?". Er schüttelte den Kopf. „Nicht sehr gesprächig heute, wa?". Als Antwort lächelte er diesmal, doch bei jenem Anblick musste ich selber lächeln, da sein Gegrinse total süß war.
Der Tag verging wie im Flug und Kenma ging dann auch nachhause. Doch gleich nachdem er mein Haus verließ, fühlte ich mich leer. Als ob Kenma das fehlende Stück Freude ist, was mir die Zeit fehlte. Ich dachte über nichts anderes mehr nach, ich war plötzlich wie besessen von ihm.
Nach ein wenig Rumgeschwärme fiel mir dann wieder Bokuto ein, und meine Laune sank schlagartig. Eilig wählte ich seine Nummer.
„Hallo?"
„Heyyy Bokuto... Hör mal, es-"
„Kuroo?"
Perplex schwieg ich. Schnell warf ich einen Blick auf den Kontaktnamen, es war Bokuto. Die Stimme jedoch klang anders. Ich ließ mich nicht beunruhigen und fuhr fort:
„Ähm ja, genau. Ich wollte mich entschuldigen."
„Kuroo... Bokuto will nicht mit dir reden."
Etwas geschockt stellte ich ein knappes „Oh, okay" hin und legte mit der Annahme, dass es Akaashi war, direkt auf. Scheiße... Ich habe so eine fette Scheiße gebaut! Meine Gefühle spielten verrückt, gerade eben war ich noch super glücklich. Dann ging Kenma und ich war traurig. Noch trauriger wurde ich durch den Anruf, dennoch bin ich immernoch ziemlich glücklich, dass Kenma und ich die eine Sache abgeschlossen haben. Ich war ziemlich verwirrt und aufgelöst, als ich auf die Uhr starrte.Ein kleines Nickerchen wird bestimmt nicht schaden. Ist ja erst Nachmittags.. Nachdenklich begab ich mich in mein Zimmer, mit der Hoffnung, dass ich mein ganzes Gefühlschaos für einen Moment vergessen könnte. Falsch gedacht. Sobald ich meine Augen schloss, dachte ich an nichts anderes als an meine momentanen Gefühle. So schlief ich dann auch ein und träumte von dem ganzen Drama.
Hä? Kenma? „Ich liebe dich, Kuroo." BITTE WAS?? „W- Was?" „Du hast es gehört". Damit drückte er mich auf das Sofa und legte seine sanften Lippen auf meine. „Kuroo... Du machst lieber mit Kenma rum, als dich bei mir zu entschuldigen? Okay. Verstehe ich. Ich bin halt scheiße, ich weiß.", meinte plötzlich Bokuto von hinten und ich starrte ihn geschockt an.
Ich riss meine Augen auf, um zu merken, dass es bereits Nachts war. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet mir, dass es um genauer zu sein 2:32 Uhr war. Obwohl es schon sehr spät war, konnte ich aufgrund des "Nickerchens" nicht mehr einschlafen. Deshalb beschloss ich so lange TikTok zu schauen, bis ich von alleine einschlief. Als ich also mein Handy einschaltete, war Kenmas Chat geöffnet. Eigentlich wollte ich auf TikTok gehen, doch mein Blick blieb an seinem Profilbild hängen. Es war Kenma, wie er leicht lächelte und dabei einen Oversize Hoodie und eine Sonnenbrille trug. Noch eine Person war auf dem Bild. Die kleine Nummer 10 der Karasuno. Er legte einen Arm um Kenmas Schultern und trug ebenfalls eine Sonnenbrille. Zu Kenma hingegen strahlte er förmlich. Sein Lächeln fand ich sogar etwas süß. Aber durch das Bild wurde mir klar, dass Kenma mich in all der Zeit anscheinend garnicht gebraucht hat. Er hat doch den Zwerg da und mit ihm ist er viel glücklicher als mit mir, also so scheint es zumindest.
Ich versuchte mich von meiner unkontrollierbaren Eifersucht abzulenken, weshalb ich nun endlich TikTok öffnete. Es dauerte garnicht lange, bis ich einschlief. Doch plötzlich riss ich voller Schock meine Augen auf. Och mann wer ruft denn um diese Zeit an?? Ich ging an mein immernoch klingelndes Handy, welches mich soeben geweckt hatte, und sah, dass der Anruf von Kenma kam. Sofort nahm ich an, doch als ich ein müdes „Hallo?" hervorbrachte, legte er auf. Ich starrte verwirrt und müde auf meinen Handyscreen. 5 Nachrichten von Kenma, 3 verpasste Anrufe. Ich wischte hoch um mir die Nachrichten anzuschauen.
: Hey
: Kuroo?
: Lebst du?
: ??
: Haaaaalllooooooo?Was will der denn so spät von mir?
🧑🏻: Was ist los?
🧑🏼: Mir gehts nicht gut, kannst du vielleicht vorbeikommen?
🧑🏻: Was?? Jetzt?
🧑🏼: Jaaa
🧑🏻: Inwiefern gehts dir nicht gut?
🧑🏼: Ich glaub ich kotze gleich😙
🧑🏻: Bist du betrunken????Kenma schrieb dann ziemlich lange, und so stark ich dagegen ankämpfte, meine Augen machten das nicht mit. Sie fielen zu und ich begab mich erneut in die Traumwelt.
Am Morgen wachte ich auf und realisierte, dass mein Handy total heiß in meiner Hand lag. Immer mehr Benachrichtigungen erschienen auf meinem Bildschirm und ich wusste sofort wer es war. Ohne erst nachzuschauen zog ich mir schnell Sachen über und ging raus. Zügig näherte ich mich Kenmas Haus.
Als ich da war musste ich garnicht klingeln, denn ein hektischer Kenma öffnete sofort die Tür. Er war total blass und wirkte sehr krank.
„KuroOo.."
Ich antwortete mit einem langgezogenem „Jaaaa?" und trat ins Haus ein. Bevor er überhaupt antworten konnte, nahm ich seine Hand und zog ihn in sein Zimmer. Ohne zu zögern schubste ich ihn auf sein Bett sodass er lag und deckte ihn vorsichtig zu. Langsam ließ ich mich darauf dann nieder und führte meine Hand zu Kenmas Kopf. Sie machte einen kurzen Halt an seiner Stirn und verbrannte sich fast an der schon beinahe glühenden Stelle. „Alkohol tut dir nicht gut, geh schlafen.". Kenma nickte widerwillig mit dem Kopf und es wurde dann auf Dauer still. Ich sah mich die ganze Zeit doof in seinem Zimmer um, als würde ich es zum ersten mal sehen, bis ich etwas hörte. Ich brach fast in Gelächter aus, als ich Kenma dort schnarchend im Bett wiederfand und klatschte mir die Hand auf den Mund. Mit der Annahme, dass er schlief, wollte ich gerade nachhause eilen, doch plötzlich hielt mich was auf. Kenma hatte sich meine Hand geschnappt und zog mich mit aller Kraft zu ihm runter. „Bleib hier, bitte. Nein..", murmelte er unruhig und zappelte ein wenig. Als ich genauer hinsah bemerkte ich, dass seine Augen geschlossen waren und erschloss mir daraus, dass er einen Alptraum hatte. „Kenma, ich bin-", begann ich um ihn zu beruhigen, doch er drückte meine Hand noch fester und murmelte erneut irgendetwas. Er wiederholte seine vorherigen Worte, welche waren:„Shoyo, ich schaffe das ohne dich nicht."
Shoyo? Das ist doch die kleine Nummer 10, nicht? Ich dachte Akashi sei seine neue Vertrauensperson? Mann, der kotzt mich dermaßen an. Ach, wenn Kenma so glücklich ist... Ich sollte ihn wohl in Ruhe lassen.
Gedankenverloren machte ich mich auf den Heimweg.
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Lost Puzzle Piece || Kuroken
FanficKuroo Tetsuro und Kozume Kenma sind Beste Freunde, doch zwischen ihnen wird niemals wieder alles so sein, wie es mal war. Es gibt immer ein fehlendes Puzzleteil, ohne das das komplette Bild keinen Sinn mehr macht. Ist Kenma dieses? Updates: Unregelm...