Zuckerwattentarnung

118 13 2
                                    

"Sind das... Luftballons?", fragte mich Daan. Wonach siehts aus? Doch ich grinste nur. "Ich liiiieebe Luftballons!"
"Und was hast du so gemacht?" Öhm. Was sollte ich sagen? Ich war beim Arzt, hab erfahren, dass ich mich in dich verliebt hab und danach hab ich noch ultra scharfes Curry gegesssen, welches jegliches Kribbeln restlos weggebrannt hat. Lieber nicht.
"Ich hab", sagte ich und wedelte mich der Hand, an der die Luftballons gebunden waren, "Luftballons gekauft." Er nickte nur langsam. Wir gingen dann nochmal in die Stadt. Daan kaufte mir Zuckerwatte. Voll süß von ihm. Ich musste zwar sofort an die klebrigen Hände denken, die ich hatte, aber schmecken tat sie trotzdem.
Dann meinte er, fast beiläufig: "Ich mag dich, Josie. Du bist anders."
"Ja. Aber welches normales Mädchen fällt schon vom Himmel.", sagte ich schmunzelnd.
Upps.
Ich hätte ihn nicht zitieren sollen. Hoffentlich bemerkt er es nicht. Man belauscht ja schließlich keine Leute. Schon gar nicht, wenn es Abends ist und sie denken, dass sie unter sich sind. Auch wenn man das schon immer getan hat.
Ich versuchte mich hinter meiner riesigen Zuckerwatte zuverstecken, was mir auch relativ gut gelangt. Das ging so lange gut, bis ich Herrn Vullfarid sah. Auf mich zukommen. Ich schwenkte die Zuckerwatte und machte mich für den Doktor unkenntlich. Das hatte die Folgen, dass Daan mich anlächelte. Dann nahm er meine Hand. Und - bähm - stieß ich mit dem Vullfarid zusammen.
Riesenscheiße.
"Hallo Josie! Wie ich sehe hatte ich Recht. Hast du deinen Traummann ja gefunden. Viel Spaß euch Beiden." Damit zog der Arzt ab.
Ich glotze auf die Hand.
Daans Hand.
Die meine hielt.
Die Schmetterlinge hatten heute Verstärkung mitgebracht. Ameisen. Überall bekam ich Pucksel.
"Ist dir kalt? Oder warum hast du Gänsehaut?", fragte Daan. Warum war ich denn jetzt schon wieder eine Gans?
"Wer war das eigentlich?"
"Er hat mir gesagt, dass ich verliebt bin."
Hoppla.
"Oh. Und in wen?", Daan räuspert sich. Hach, war er niedlich, wenn etwas ihm unangenehm war. Doch ich blieb so cool wie Eis und lächelte. "Hast du das noch nicht gemerkt?" Chaka! Das war ja mal mega professionell. Doch weiter konnte ich nicht denken. Alles war mir bis jetzt passiert war, ob Luftballons, Lollies, Curry, Schmetterlinge oder Händchen halten - das war besser. Ich fühlte mich so leicht. Dann merkte ich erst die Situation.
Seine Lippen auf meinen.

ZuckerwattewolkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt