Geisel will Schinkenpizza

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Ich wachte auf. Ich erinnerte mich an nicht mehr viel. Ich war einkaufen... weiter wusste ich nicht. Ich saß auf einem Stuhl und meine Handgelenke waren mit Kabelbinder fest gebunden. Ich sah nur einen winzigen Raum, hörte aber umso mehr.
"Irgendwann wird sie schon weinen."
Oh. Sie reden über mich.
"Ja Junge, aber wenn sie irgendwann verhungert? Was dann? Dann ist sie tot und wird nie wieder heulen. Und wir haben nicht nur unseren Wunsch vermasselt, sondern auch ein wunderschönes, seltenes Geschöpf getötet."
Moment. Genau! Engel sind nicht selten. Jeder hat einen Engel! Also auch die Beiden Vollidioten. Und wenn die Schutzengel von denen sehen, dass ich als Geisel hier sitze, können sie mir helfen!
Aber vielleicht wollen sie mich gar nicht zurück. Vielleicht nerve ich ja.
"Ok. Komm wir geben ihr ne Pizza oder so."
Hunger hatte ich wirklich. Doch ich nahm die Situation viel zu locker. Ich war eine Geisel. Und ich kenne mich nicht gut und der realen Welt aus, aber das ist garantiert nicht normal.
"Hey, Engelsmädchen!", schrie jemand durch die Tür.
"Sie hat einen Namen! Sie heißt Josie.", sagte der andere.
Woher wissen die meinen Namen?
Woher.
Wissen.
Die.
Verdammt.
Nochmal.
Meinen.
Namen?!
Ich sah mich zwar nicht, aber ich wusste genau, dass meine Augen rot wurden.
"Meinetwegen", sagte der eine wieder und dann schrie er: "OK, Josie. Möchtest du Salami oder Pilze? Oder sonst eine andere Pizza?"
Ich schluckte den Kloß herunter und antwortete nicht.
"Halloohooo?", schrie er wieder.
"Vielleicht schläft sie ja noch?", fragte wieder der andere.
"Red keinen Unsinn. Das Schlafmitten hält nur etwa ne halbe Stunde.", sagte der Miese.
"Ich guck mal rein.", meinte darauf der Liebe.
Und bevor das Türschloss ratterte, erkannte ich die Stimme des Miesen. Ich biss die Zähne zusammen, doch das bemerkte ich gar nicht. Wut stieg in mir auf.
Jarik.

ZuckerwattewolkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt