Silvas P.O.V.
Mit brummendem Schädel erwachte ich aus meiner Bewusstlosigkeit. Stöhnend griff ich mir an meinen schmerzenden Schädel. Devin hatte mir so dermaßen eine Übergezogen, dass ich bewusstlos war, dabei bin ich eine Werwölfin. Doch wie hart er zugeschlagen hatte, konnte ich deutlich an meinen pulsierenden Kopf spüren.
„Silva, Silva, Silva. Ach was mach ich nur mit dir?", fragte eine Stimme. Eigentlich war sie mir bekannt, doch so wie Devin redete, klang er mal wieder wie ein Psychopath.
Gut...Gruseliger Psychodoktor trifft es eher, denn als ich meine Augen aufschlug stand er mit weißem Arztkittel vor mir. Meine Gefühle in diesem Moment konnte ich nicht richtig einordnen. Einerseits hatte ich totale Angst vor dem, was er mir als nächstes antun könnte. Doch andererseits, war ich unglaublich sauer, dass mein Mate und ich mal wieder getrennt waren und er war wie letztes mal dafür verantwortlich.
„Was willst du von mir?", kam es als erstes von mir. Dann erst schaute ich mich im Raum um. Ich lag auf einer weißen Liege in einem sterilen Raum. Alles erinnerte an eine Arztpraxis. „Warte, wo bin ich?" Denn dieser Raum kam mir kein bisschen bekannt vor.
„Alles ist gut, liebste Silva." Das war keineswegs eine Antwort auf meine Frage. Doch anstatt mir meine Fragen zu beantworten, trat er näher an mich heran und fuhr mit seiner ekligen Hand über meinen Bauch. „Schon bald werden da drin meine Welpen wachsen."
„Kannst du vergessen!", entgegnete ich ihm mit so viel Abscheu in der Stimme. Dabei wollte ich ihn wegschubsen, doch dann bemerkte ich erst, dass meine Hände an den Seiten festgebunden sind. Was hat er nur mit mir vor? Seine Welpen werde ich niemals in meinem Leben austragen. Der Einzige mit dem ich mal Kinder will, ist mein Mate und zwar nur mein Mate.
Als Devin meinen Blick auf die Fesseln sah, fing er an dreckig zu grinsen. „Keine Sorge, Prinzessin. Ich werde dich nicht vergewaltigen. Ich warte lieber auf den nächsten Vollmond, dann wirst du mich anbetteln dich endlich zu ficken." Mit diesen letzten Worten verließ er den Raum und schloss hinter sich die Tür.
Pah, als würde ich jemals freiwillig mit ihm schlafen. Wo von träumt der bitte nachts? Steven würde mich vorher finden und mich befreien. Ich meine habt ihr ihn mal angeguckt? Er zerreißt Devin in der Luft. Okay, wobei ich zugeben muss, dass Devin im Moment vielleicht doch stärker ist, aber wenn Steven weiterhin jeden Tag trainiert, dürfte er durch die Werwolfsgene in wenigen Tagen wie ein Gott aussehen. Er würde mich befreien, da war ich mir ganz sicher. Früher oder später wird er kommen, wobei mir früher natürlich deutlich lieber wäre.
Meine Gedanken schweifenten immer weiter zu Steven ab, dass ich garnicht bemerkte, wie Männer den Raum betraten.
„Da ist sie ja.", sagte eine mir vollkommen fremde Stimme, welche mich aus den Gedanken riss. Also drehte ich meinen Kopf in diese Richtung und konnte drei tätowierte Männer ausmachen, welche aussahen wie Schränke, so breit waren sie.
„Der Boss will sie sehen.", sagte ein Glatzkopf mit Vollbart. Er kam auf mich zu und ich machte mich bereit, mich notfalls zu wehren. Doch bevor er meine Fesseln lösen konnte, hielt ihn der dritte im Bunde auf.
„Warte du Vollidiot. Sie ist ein Werwolf.", sagte der schwarzhaarige mit ebenfalls einen Vollbart, welcher jedoch im Gegensatz zu dem Glatzkopf, völlig ungepflegt aussah. Erst dann schnupperte ich in der Luft und bemerkte, dass alle drei Menschen waren.
Es gibt also noch mehr Menschen, die von Werwölfen wissen??? Ich dachte Luna Aurelia ist eine Ausnahme. Aber was haben sie jetzt mit mir vor? Das wird bestimmt nichts gutes sein...
„Hier, das dürfte sie ruhigstellen.", sagte der, der am Anfang redete. Er hatte kurze rasierte braune Haare und einen Dreitagebart. Dieser drückte dem schwarzhaarigen eine Spritze in die Hand.
„Was...was ist das?", wollte ich sofort wissen. Denn gut ist der Inhalt bestimmt nicht. Also fing ich an auf der Liege unruhig herumzurutschen, aber weiter weg von denen kam ich dennoch nicht.
„Das meine Liebe, ist ein Wolfswurzgemisch. Aber keine Sorge, die Menge ist so gering, dass du davon nicht stirbst. Jedoch schwächt sie dich und lähmt dich ein wenig.", sagte jetzt wieder der braunhaarige.
„Bitte nicht!", flehte ich sie an. Ich war bis jetzt erst einmal ausversehen mit Wolfswurz in Kontakt gekommen und schön war das nicht gerade. Ich versuchte weiter an den Handfesseln zu zerren, aber diese saßen viel zu fest und zudem noch gaben sie einfach nicht nach. Das ist doch zum Mäuse melken. Das Schicksal meint es wohl einfach nicht gut für mich. Alles was ich jemals wollte, war mit meinem Mate glücklich zu werden, aber stattdessen wurde ich jetzt von einem Psychopathen und irgendwelchen komischen Menschen entführt.
Der schwarzhaarige kam weiter auf mich zu und spritze mir das Zeug direkt in den Hals. Ich versuchte zwar mich zu wehren und mit meinen Füßen zu treten, doch auch mein dröhnender Kopf machte mir noch Probleme.
Nachdem sie mir alles verabreicht haben, lösten sie meine Fesseln und zogen mich auf meine Beine. Das Wolfswurz zeigte dann auch gleich schon seine Wirkung, so dass ich mich vollkommen ausgelaugt und bewegungsunfähig fühlte. Eigentlich wäre ich sofort wieder umgefallen, hätten mich die Typen nicht grob an den Armen gepackt. Glatzkopf links und der schwarzhaarige rechts. So brachte sie mich aus dem Zimmer raus. Ich versuchte zwar meine Beine mit zubewegen, aber durch die Lähmung, war das Laufen eher wie ein stolpern, so dass ich es aufgab und meine Beine einfach auf den Boden schleifen ließ.
Der Flur war ganz anders als erwartet. Die Wand war mit Holz vertäfelt und auch der Boden war aus Holz. Doch das wirklich erschreckende waren die vielen ausgestopften Wolfsköpfe an der Wand, welche sich über den ganzen Flur erstreckten.
Wie konnte ich nur an so einen Ort landen? Wie konnte Jaxon so etwas nur zulassen? Er meinte, dass Devin auf mich aufpasst. Am Ende lande ich auch noch als ausgetopftes Tier an der Wand.
Die drei Männer führten mich auf eine große Doppeltür zu, welche sie dann aufstießen. Hinter dieser Tür angekommen schubsten sie mich nach vorne, so dass ich auf allen Vieren, mit dem Boden Bekanntschaft machte. Ich konnte mich immer noch nur gering bewegen, dennoch schaffte ich es, mich mit meinen Händen aufzufangen.
Dann schaute ich auf. Direkt vor mir saß ein älterer Herr mit grauen fettigen schulterlangem Haar an einem großen hölzernen Schreibtisch, welcher herablassen zu mir runter sah. Dieser Mann kam mir noch unheimlicher vor, als die anderen drei Typen.
„Das ist also deine Liebste?", fragte der Mann verachtend. Doch die Frage war nicht an mich gerichtet, sondern an Devin. Dieser stand an einem Fenster links, mit dem Rücken zu mir. Den Arztkitten von vorhin trug er nicht mehr. Ein Glück, denn mit dem hatte er wie ein kranker Arzt gewirkt und auf Doktorspielchen stehe ich wirklich nicht.
Bei der Frage des Mannes drehte er sich um und schaute mich genauso herablassend an, wie der ältere Mann es tut. Der Mann hatte eindeutig Stimmungsschwankungen. In einem Moment redet er davon mit mir Welpen zu zeugen und im nächsten ist er so kalt wie ein Felsen.
„Sie ist hübsch und stark, bloß an Schlauheit fehlt es ihr ein wenig.", sagte er als würde ich jetzt nicht gerade direkt neben ihm hocken. „Unsere Kinder werden stark genug sein um als Alphas auf der ganzen Welt die Kontrolle zu übernehmen."
„Was?", fragte ich mit schwacher Stimme, da das Wolfswurz mir immer noch zusetzte. Doch von seinen letzten Worten, konnte ich mir einfach keinen Reim bilden. Wie wollte er aus unseren Kindern Alphas machen? Hat er jetzt vollkommen den Verstand verloren? Und was soll das ganze hier? Ich verstehe langsam garnicht mehr. Alles was ich will, ist wieder nach Hause, zu Steven.
Die Männer um mich herum fingen an zu lachen und auch auf Devins Gesicht bildete sich ein Grinsen, welches ich ihm am liebsten aus der Fresse geschlagen hätte.
„Wir sind Jäger, Liebste. Und du gehörst ab sofort zum Teil unseres Plans.", sagte der alte Mann, der hier das Sagen zu haben schien.
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My Best Friend's Mate
Werewolf*Fortsetzung von "My Best Friend's Alpha"* Silva ist eine Wölfin, doch sie ist keine normale Werwölfin, denn sie wurde als Ausgestoßene geboren. Dazu verdammt auf ewig von anderen Rudel zu fliehen, da diese sie als Bedrohung ansehen. Und zu allem üb...