Nur in meinem Kopf

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Am nächsten Morgen blieb ich einfach im Bett liegen, nicht nur weil ich müde war und kaum geschlafen hatte. Ich wollte auch nicht auf den Hof. Wenn ich aufstehen würde, würde ich auch Jack sehen. Und selbst wenn ich nicht Jack sehen würde, einem der anderen würde ich so oder so begegnen und sie wussten mit Sicherheit schon davon.

Irgendwann, ich wusste nicht wann, kam Grams rein und zwang mich förmlich aufzustehen und nach unten zu kommen.

Meine Hoffnung war, in Frieden etwas zu essen und mir dann möglichst schnell eines der Pferde fertig zu machen um auszureiten und niemanden zu sehen.

Diese Hoffnung wurde jedoch bereits auf dem Weg nach unten, auf der Treppe, im Keim erstickt. Luca stand am Eingang der Küche und unterhielt sich mit Jim, als er mich sah fing an frech zu grinsen.

Er wusste es.

„Hab das von gestern gehört..."

Ohne Zweifel, ich war bei allen unten durch.

„Was von gestern?" mischte sich Grams neugierig ein.

Nein, sie musste es nun wirklich nicht wissen.

Und Jim noch weniger.

„Abby hat sich mit Kira unterhalten und die hat sie so gut wie in ihren Freundeskreis aufgenommen"

Ich biss mir auf die Zunge um nicht erleichtert aufzuatmen. „Das ist ja schön" sagte Grams und lächelte mich begeistert an „Ja, total" sagte ich und hoffte das man meine gespielte Begeisterung nicht sofort entlarvte.

Grams fiel es zwar ganz offensichtlich direkt auf, sie verstand es aber insofern, als dass sie nichts sagte, so lange Jim und Luca noch in der Nähe waren. Erst als die beiden sich wieder nach draußen verdrückten drehte sie den Kopf und sah mich mit einer hoch gezogenen Augenbraue an „Also?". Ihre Verhör Technik hätte vom FBI persönlich sein können. „Mädchenprobleme" versuchte ich dem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Sie stellte ihre Tasse auf den Tisch und lehnte sich in den Stuhl „Ich bin auch eines, also rede dich nicht mit so einem Mist raus". „Ich mag jemanden, ich mag ihn sehr und ich glaube er mich auch, aber ich hab's versaut und habe Angst das er es seinen Freunden erzählt um sich an mir zu rächen" erzählte ich und vermied dabei den Augenkontakt.

„Hmmm" mehr sagte sie nicht, sie nahm einfach wieder ihre Tasse, stand auf und stellte sie in das Waschbecken „Und du glaubst wirklich das Jack so etwas tun würde?". Mein Kiefer klappte auf „Woher weißt du das?" flüsterte ich beeindruckt und schockiert, so dass sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte „Du vergisst das ich auch mal so jung war". 

Sie drehte sich wieder zu mir und jetzt sahen wir uns direkt an „Beantworte mir diese Fragen: Magst du ihn?", „Ja" antwortete ich ohne zu zögern, 

„Bist du verliebt", „ja" ich musste nicht einmal nachdenken. 

„Würdest du sein Geheimnis bewahren?", „Ja" es kam wie automatisch 

„Und vertraust du ihm?" wieder nickte ich „Ja". 

Sie lächelte „Und was ist dann das Problem?" ich wollte schon ansetzten um es ihr noch einmal zu erklären, aber sie hob die Hand und stoppte mich „Nein Abigail, wenn du alle diese Fragen mit ja beantworten konntest, dann gibt es kein Problem". 

Ich brauchte ein paar Minuten um es zu verstehen, aber sie hatte recht. All das war nur in meinem Kopf ein Problem, ich vertraute ihm, vermutlich sogar mehr als mir selbst, warum also sollte er das von gestern weitererzählen?

Gonna be a CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt