Kapitel 5 - Kampf mit der Dunkelheit

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Akumi's Sicht

Es war der darauffolgende Abend, an dem es geschehen würde. Die Wirkung des Schattenpfeils würde seine Wirkung entfalten, und versuchen, Garmadon erneut zu übernehmen. Es war allein dieser Fakt, der mich dazu brachte, in jener Nacht aus meinem Zimmer zu schleichen, sobald ich sicher war, dass nur noch er wach wäre. Ich wusste nicht wieso, doch er ging - glücklicherweise - immer zuletzt schlafen, ein Segen für diese Operation. 

So leise wie möglich klopfte ich an seine Tür, angespannt und nervös, bis er schließlich öffnete. Ich legte meinen Zeigefinger auf meine Lippen, um ihm zu zeigen, dass er leise sein sollte, und er nickte.

„Akumi, was ist los?", flüsterte er.

„Kommen Sie bitte mit, Sensei!", wisperte ich ebenso leise zurück.

Wieder nickte er, und folgte mir dann. Unsere Füße hinterließen kein Geräusch auf dem Boden, als wir hinausschlichen, in einen nicht allzu weit entfernten Wald, von dem aus man nichts mehr hören würde. Dass er mir genug vertraute, um mir blind zu folgen, war ein Fakt, der mich immer weiter vorrantrieb, zeigte, dass meine Entscheidung die Richtige war. Er war ein guter Mensch, der es nicht verdient hätte, um seinen Willen gebracht zu werden. Auf einer Lichtung stoppte ich schließlich, drehte mich zu ihm um. Mein Gesicht war ernst.

„Was gibt es, Akumi?", fragte Garmadon noch einmal.

Ich atmete tief durch und machte mich bereit, als ich spürte, wie die Dunkelheit in ihm begann, sich zu regen. „Es tut mir leid, Sensei!", flüsterte ich, als er begann, sich zu krümmen. Die Dunkelheit wollte heraus, wollte ihn zur dunklen Seite ziehen. „Ich werde dich retten!"

Plötzlich gab es eine Druckwelle, als die Dunkelheit den Mann vor mir einnahm. Meine Haare und Kleidung wirbelten, doch ich hielt dem Druck stand. Entschlossen sah ich ihm in seine Augen. Er stand innerhalb eines kleinen Kraters. Um uns herum war es nun still. Die Dunkelheit lachte.

„Dummes kleines Mädchen. Denkst du ernsthaft, dass du mich aufhalten kannst?"

Seine Stimme hatte sich verändert, sie klang rostig. Die wohltuende Wärme war einer Kühle gewichen, die ich überall erkannt hätte. Zu oft hatte sie mich in meinen Träumen verfolgt, um sie nicht zu kennen. Sie wirkte grauenhaft vertraut.

„Ich kann, und ich werde dich aufhalten! Du wirst wieder aus ihm verschwinden, und zwar für immer!", antwortete ich entschlossen.

Das Lachen sandte einen Schauer über meinen Rücken. „Na, das will ich sehen!"

Nochmals atmete ich tief durch. Sah meinen Sensei, den Mann, der mich so viel gelehrt hatte und der Vater meines Geliebten war, an.

Komm schon! Du schaffst das!, sprach ich mir selbst Mut zu.

Ich würde es schaffen. Koste es, was es wolle.

„Keine Sorge, Sensei! Ich werde dich retten!"

Die Dunkelheit in Garmadon trieb ihn zum Angriff. Seine Fäuste versuchten, mich zu treffen, doch ich wich aus, immer weiter zurück. Mein Blick scannte nebenbei meine Umgebung. Ich durfte mich nicht einengen lassen.


Garmadon's Sicht

Akumi hatte mich in einen Wald geführt. Fragend sah ich sie von hinten an, doch erst auf einer Lichtung drehte sie sich zu mir. Ihr Verhalten war seltsam, beinahe unsicher. Das Resultat war eine seltsame Unruhe und Sorge in mir.

„Was gibt es, Akumi?"

Tief atmete sie durch. Schien sich bereit zu machen für etwas, von dem ich noch nicht wusste, dass es geschah, geschehen würde. Plötzlich spürte ich, wie etwas in mir begann, sich zu regen. Hass, wie ich ihn noch nie verspürt hatte, bahnte sich in mir auf. Hass auf die Welt, Akumi, die Ninja, sogar auf Lloyd, Wu und Misako. Panisch versuchte ich, zu ergründen, woher es kam, doch ich fand den Ursprung nicht. Ich fand ihn einfach nicht!

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