Kapitel 1

2.2K 79 3
                                    

"Vater, was ist in diesem Keller?", fragte ein kleines Mädchen ihren Vater bei dem Essen. "Das wirst du bald erfahren.", sprach der Mann und lächelte seine Tochter an. Er hatte es schon lange geahnt, dass Samantha ein neugieriges Kind war. Lange konnte er es ihr nicht verschweigen. "Du bist manchmal zu neugierig mein Schatz.", sprach die Mutter welche schon mit dem Abwasch anfing.

Lachend sah das Mädchen ihre Eltern an und blickte auf den gewölbtem Bauch ihrer Mutter. "Wenn mein Bruder da ist, dann will ich ihm alles zeigen!" Lächelnd sah die Frau ihre Tochter an. "Und was willst du ihm alles zeigen?"

Samantha überlegte und lachte leicht. "Nah, die Welt natürlich!" Überrascht blickte ihr Vater zu seiner Tochter. Sie hatte also tatsächlich vor die Welt anzusehen. Vorsichtig blickte er seine Frau an, welche eher besorgt zu sein schien. "Weist du was Samantha, ich zeige dir heute den Keller."

Freudig blickte das Mädchen ihrem Vater an, welcher seine Brille zurecht schob. Obwohl sie erst vier Jahre alt war, musste er wohl oder übel handeln. Leider war seine Frau Carla überhaupt nicht damit einverstanden, dass ihre Tochter in den Keller gehen durfte. Es war sein Reich und er hatte es jedes mal hinaus gezögert.

Als es schon langsam dunkel wurde, betrat Samantha den Keller zum aller ersten Mal. Es war ein kleiner Raum mit mehreren Büchern und medizinischen Dingen. Das Mädchen bestaunte alles und verstand nicht, warum ihr Vater sie nie hier her nahm. So viel sie sehen konnte, war hier alles für seine Arbeit.

"Komm her.", sprach ihr Vater sanft und hatte sich auf einen Stuhl gesetzt. Die Vierjährige tapste mit ihren kurzen Beinen zu ihm hin, welcher sie gleich auf seinen Schoss nahm. Von seinem Hals nahm er einen Schlüssel, welcher er jeden Tag bei sich trug und öffnete eine Schublade. Gespannt blickte Samantha hinein und erkannte drei Bücher welche von Hand geschrieben waren.

"Das hier ist meine Vergangenheit.", sprach ihr Vater und öffnete das erste Buch. Er erzählte von der Mauer, den Titanen und den Kriegen die er gesehen hatte. Er erzählte von dem weiten Meer und den Schneelandschaften, welche es hier in Paradis nicht gab. Weit weg von hier gab es weitere Länder und Dörfer. Ihr Vater selbst kam aus Marley, welche hinter dem Meer zu finden war.

Wie ein Schwamm saugte Samantha die Informationen auf, stellte Fragen und fand es keines wegs gefährlich. Obwohl sie nun wusste, was ihr Vater war, fand sie es nur noch spannender. "Weist du Samantha, ich möchte, dass du eine Aufgabe übernimmst." "Welche denn?", fragte das Mädchen und blickte ihren Vater an.

"Ich möchte, dass du eines Tages auf dein Bruder aufpasst." Fragend blickte Samantha ihren Vater an. Natürlich hatte sie vor, auf ihn aufzupassen. Doch was sie nicht wusste war, dass er es anders gedacht hatte, als sie. Ohne weiteres zu sagen setzte er seine Tochter auf den Tisch um eine Spitze zu holen, welche nur für sie bestimmt war. "Was ist das?", fragte das Mädchen neugierig.

"Das ist der Grund, warum ich dir die Aufgabe gebe Samantha. Ich vertraue darauf, dass du stark wirst.", lächelte ihr Vater, nahm ihren Arm und spritzte ihr das bläuliche Serum in die Vene. Ohne zu wissen, was mit ihr geschah, wurde es schwarz um sie. "Verzeih mir..", hörte sie ihren Vater noch, ehe sie überhaupt nichts mehr spürte.

In dieser Nacht, hatte sich Grisha Jäger dazu entschlossen seine Tochter weg zu bringen. Weg von den Mauer Maria und Shiganshina. Er wollte, dass sie es besser hatte. In einer Gegend aufwächst, in dem sie es gut haben würde. Er hoffte, dass Samantha im Bezirk Trost eine bessere Zukunft hatte.

Doch was er da noch nicht wusste war, dass seine Tochter nicht bei einer guten Familie aufwachsen würde. Denn sie öffnete ihre Augen an einem Ort, welcher nicht für viele bekannt war. Ohne jegliche Erinnerungen ausser ihren Vornamen, wuchs Samantha nun tief unter der Erde auf. Der Ort, welcher bekannt dafür war, arme Menschen hin zu bringen.

Der Untergrund

Schwester des Titanen Levi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt