Kapitel 2

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Es hatte nicht lange gedauert, bis sich Samantha in diesem Dreck zu recht fand. Sie hatte schnell verstanden, dass es hier um Leben oder Tot ging. Obwohl ihre Mutter alles versuchte um ihr ein gutes Leben zu bieten, hatte Samantha angefangen zu stehlen.

Mit ihren mittlerweilen fünf Jahren, war sie für viele ein unschuldiges Kind. Und doch unterschätzten sie alle. Samantha war eine gute Taschendiebin und hatte selbst schon die Militärspolizei bestohlen. Allerdings war sie noch nie aufgeflogen.

Samantha stahl nicht nur Geld, sondern auch Essen, welches sie den armen Menschen verteilte. Sie war keine Person welche nur für sich sorgte und hatte schon bald eine Freundschaft zu einem Jungen aufgebaut, welcher ebenfalls wie Dreck behandelt wurde.

So gut es ging hatte sie sich um ihn gekümmert, allerdings war auch schnell klar, dass er ehrgeizig war. Ein älterer Mann hatte ihn angefangen auszubilden und zu einem starken Jungen gemacht.


"Schaffst du das?", fragte der Junge und blickte auf die Militärspolizei. "Natürlich.", sprach Samantha leise und huschte schon durch die Gassen. Heute war wieder ein Tag, an dem die Militärspolizei Essensreste vorbei brachte.

Doch das war nicht das Ziel. Ihre Aufgabe war es mehrere 3D Manöver zu stehlen, damit sie und ihre Gruppe schneller voran kommen würden. Wie ein Schatten lief Samantha durch die Menschenmenge, welche sich wie Tiere auf das Essen stürzten. So war ihre Chance grösser, denn die Militärspolizei hatte sichtlich Mühe, alle zurück zu weisen.

Kurz blickte Samantha herum bis sie sich langsam dem hinteren Wagen näherte. Vorsichtig nahm sie die Plane hoch und zog mehrere 3D Manöver heraus, welche sie in ihren kaputten Rucksack stopfte. "Hey!", rief einer der Männer, als er ein Mädchen erkannte und rannte auf sie zu. Ohne zu zögern, rannte Samantha zurück in die Gassen, bog mehrere Male ab und krabbelte durch ein Loch, welches zu einem Haus gehörte.

Von dort aus rannte das Mädchen weiter, kletterte das nächste Haus hoch und verschwand über den Dächern, sodass der Mann sie aus den Augen verlor. Leicht ausser Atem, öffnete Samantha die Tür. "Putz gefälligst deine Schuhe, bevor du hinein kommst!", motzte Levi gleich, welcher schon den Boden geschrubbt hatte.

"Jaja mach ich gleich.", murmelte das Mädchen und stellte die Tasche auf den Tisch. "Sei froh, dass du nicht gesehen wurdest." Mit verengten Augen sah Levi seine beste Freundin an. "Schuhe."

Genervt atmete Samantha aus und zog sich ihre Schuhe aus, ehe sie diese über einem Kessel abschrubbte. "Ich hasse deinen Putzfimmel." "Du hast dich doch schon daran gewöhn.", lachte Farlan, welcher erst kürzlich zur Gruppe kam. Er war einer der Wenigen, welcher Talent gezeigt hatte und nun zu ihren Freunden gehörte.

"Wie viel hast du bekommen?", fragte Levi gespannt und öffnete die Tasche. "Sechs.", grinste Samantha stolz und setzte sich zu Farlan auf das Sofa. "Du bist wirklich gut.", grinste dieser und wuschelte ihr durch die Haare. "Lass das!", motzte das Mädchen und schlug seinen Arm weg. "Hört auf zu streiten. Wir sollten lieber damit üben.", kam es von Levi, welcher sich schon ein Manöver umband.

Es würde sicherlich lange gehen, bis alle damit klar kommen würden. Und so hatte die kleine Gruppe entschieden sich alles selbst bei zu bringen.

Schwester des Titanen Levi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt