Oneshots II ♡

➳ Roman Bürki

Roman Bürki
🌸

Samstag, 14. Mai 2022
Ein wichtiges Datum für Roman Bürki. Marco Rose hatte ihm seinen Wunsch erfüllt und er würde am letzten Spieltag dieser Bundesligasaison noch ein letztes Mal vor der Süd spielen und sich verabschieden dürfen. Lange wusste er nicht ob ihm dieser Wunsch erfüllt werden würde. Wertgeschätzt wurde er hier schon lange nicht mehr. Sein letzter Einsatz lang ein Jahr zurück. Das Pokalfinale 2021 das sie gewonnen hatten. Damals war es auch schon nicht mehr perfekt aber wenigstens hatte er da noch seine Freundin an seiner Seite. Nun hatte er nichts mehr. Er war ein gebrochener Mann. Man hatte ihm alles genommen. So war es ihm auch nicht sonderlich schwer gefallen seine Zelte in Deutschland abzubrechen und nach Amerika zu gehen.

Doch nun hieß es Fokus aus die letzte Partie. Hertha BSC war der Gegner an diesem schönen Samstag. Seine Brust war eng als er den Rasen betrat um sich aufzuwärmen. Gemeinsam mit anderen Spielern wurde er vor dem Spiel verabschiedet und Sprechchören auf der Süd riefen seinen Namen.

Knappe zwei Stunden später war es vorbei. 2:1 endete die Partie. In der 18. Minute hatte er ein Gegentor durch einen Elfmeter kassiert aber das war egal. Sie hatten das Spiel gewonnen. Sein letztes Spiel in schwarz gelb.

Er ließ die ganzen Eindrücke auf sich wirken und suchte sich abseits der Mannschaft einen ruhigen Platz allein. Er brauchte einen kurzen Augenblick für sich. Er versuchte die blöden Handschuhe von seinen Händen zu bekommen aber es ging nicht. Seine Hände zitterten zu sehr.

„Hey Champ, lass dir helfen." Roman hielt den Atem an. Träumt er? Nein er stand mitten auf dem Rasen in einem vollen Fußballstadion.

„Meinst du ich lass mir dein letztes Spiel entgehen?", fragt sie und hilft ihm die Torwarthandschuhe auszuziehen.

„Ich.." Seine Stimme lies ihm im Stich.

„Alles ist gut. Ich bin so unglaublich stolz auf dich. Du hast so gut heute gespielt.", sagt sie und nimmt ihn in den Arm. Zögerlich legt er seine Arme um ihren Körper und drückt sie noch enger an sich.

„Geh zur Mannschaft, genieß den Moment. Wir reden später wenn du magst."

„Kannst.. Kannst du in der Nähe bleiben?"

„Ja ich bin hier."

Roman feiert mit der Mannschaft vor der Süd und versucht jeden Moment abzuspeichern.

Wie sehr würde er das alles hier vermissen.

Als die Mannschaft endlich Richtung Kabine geht sieht er sich suchend um. Wo war sie hin? Sie hatte gesagt, dass sie in der Nähe bleiben würde.. dass sie nochmal reden würden..

„Wen suchst du?", fragt Manuel und legt ihm eine Hand auf die Schulter.

„So-Sophia"

„Sophia? Wieso sollte sie hier sein?"

„Sie war vorhin auf dem Platz. Bei mir. Sie hat gesagt sie wartet."

„Dir ist die Sonne wohl nicht bekommen. Nach alles was passiert ist soll sie hier gewesen sein? Auf dem Platz auch noch?"

„Doch Manu. Ich schwöre. Sie hat mir geholfen meine Handschuhe auszuziehen und hat mich in dem Arm genommen."

„Das hast du dir vielleicht gewü-"

„Romi." Da war sie wieder. Ihre Stimme. Sofort sieht er sich suchend um.

„Hey Manuel.", sagt sie.

„Sophia. Hey.", sagt er und die beiden umarmen sich zur Begrüßung. „Ich dachte echt Roman hätte zu viel Hitze abbekommen als er mir erzählt hat du wärst hier gewesen.."

„Ich lass mir doch Roman's letztes Spiel nicht entgehen.", entgegnet sie.

„Danke..", sagt Roman.

„Ich denke ihr habt heute noch einiges vor. Genieß den Tag Roman. Ich würde gerne die Tage nochmal mit dir reden."

„Nein.", sagt er und greift nach ihrer Hand. „Lass uns heute reden. Jetzt."

„Bist du sicher?", fragt sie und er nickt.

Roman lässt ihre Hand nicht los und zieht sie mit Richtung Kabine und dann in einen leeren Behandlungsraum.

„Du bist hier.. Nach allem..", sagt er leise.

„Ja. Roman, ich wollte niemals in meinem Leben auswandern aber ich wollte auch nie wieder in meinem Leben getrennt von dir sein. Wenn du es noch möchtest, dann würde ich gerne mit dir nach Amerika kommen."

„Okay ich glaub ich habe doch zu viel Hitze abbekommen.", sagt er nun.

Sie nickt nur. „Schon Gut.."

„Nein. Sophia.. Meinst du das ernst? Würdest du wirklich mit mir kommen? Ich liebe dich und ich bin ein Wrack seit wir getrennt sind aber.. ich war davor ein Idiot, habe meinen Frust an dir ausgelassen und Entscheidungen, wichtige Entscheidungen ohne dich getroffen."

„Ja ich mein das ernst. Ich liebe dich. Ich.. Ich vermisse uns. Ich möchte dort sein, wo du bist und wenn das nun mal Amerika ist, dann wandere ich mit dir gemeinsam aus. Mir ist egal wo wir leben, Hauptsache wir beiden sind zusammen."

Roman schlingt seine Arme um ihren Körper und zieht sie fest an seinen. „Ich lass dich nie wieder gehen.."

Als sie sich lösen sieht Sophia, dass Tränen Roman's Wangen hinablaufen.

„Oh Romi. Alles wird gut.", sagt sie und küsst ihn. Roman hatte sich nichts mehr gewünscht als ihre Lippen nochmal auf seinen zu spüren.

„Danke, dass du an diesem wichtigen Tag heute an meiner Seite warst.", sagt er.

„Ich weiß ich war die letzten Wochen nicht an deiner Seite aber ab jetzt werde immer an deiner Seite sein. An jedem wichtigen Tag deiner Karriere oder in deinem Privatleben."

„Was meinst du.. wärst du auch am aller wichtigsten Tag in meinem Leben an meiner Seite?", fragt er.

„Natürlich. Welchen meinst du?"

„Unsere Hochzeit."

„Unsere Hochzeit? Du möchtest mich heiraten?"

„Ja. Bitte heirate mit Sophia."

„Oh Romi. Natürlich heirate ich dich.", sagt sie und die beiden besiegeln das ganze mit einem Kuss.