Verwirrung

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Als ich am nächsten Tag in der Schule saß, machte ich mir Gedanken über das, was geschehen war.

Wenn ich das irgendwem erzählen würde, würde mir sowieso niemand glauben. Es sah aus wie als würde eine Person vom Himmel herab schweben, und langsam landen... Ich schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein, ich hatte mit Sicherheit alles nur geträumt.

Am Nachmittag saß ich, da wir schon früher gehen konnten, mit Mishimiya in meinem Zimmer, und wir machten zusammen Hausaufgaben.

,,Yuuto hat mir heute sogar ein Kompliment gemacht! Ist das zu fassen?"

,,Huh? Oh ja toll.." Ich dachte immernoch über die Sache von letzter Nacht nach.

,,Akari, was ist denn mit dir? Du wirkst seit gestern total nachdenklich, was bereitet dir denn so viele Gedanken? Ist was passiert?"

Ich sah sie an. Sie war meine beste Freundin, das heißt ich konnte ihr doch vertrauen. ,,Hast du schonmal einen Traum gehabt, der sich extrem realistisch angefühlt hat?"

,,Ja klar schon total oft. Ich hab mal geträumt dass ich die Treppe runtergefallen bin, und dann hab ich mich total erschrocken, ehe ich gemerkt habe, dass ich in meinem Bett lag, und dass alles gut ist.", antwortete sie.

,,Ja aber meiner war anders. Ich bin gestern da hinten auf der Wiese, wo ich immer lese, eingeschlafen. Und dann bin ich mitten in der Nacht aufgewacht, und der Mond war so hell und groß dass es schon total geblendet hat. Und dort hinten", ich zeigte aus dem Fenster, ,,da fiel eine Person vom Himmel. Naja...sie fiel nicht, eher..schwebte.."

,,Was?! Eine Person? Hast du nachgesehen?", fragte mich Mishimiya.

,,Nein, denn ehe ich mich versah war ich schon wieder eingeschlafen. Und dann bin ich gegen halb 6 aufgewacht, weil die Sonne aufgegangen ist."

,,Das klingt mir aber nach einem komischen Traum.", sagte Mishimiya.

,,Das komischste daran ist, dass ich mich sogar noch an alles erinnern kann, und es hat sich so echt angefühlt!"

Mishimiya überlegte. ,,Wenn du diese Nacht wieder so einen Traum hast, lass es mich wissen ja?"

Ich nickte. Ihr konnte ich einfach alles erzählen, ohne dass sie mich direkt verurteilte.

Am Abend legte ich mich in mein Bett, und sah aus meinem Fenster, welches sich direkt neben dem Bett befand. Es war wieder klar, und man hörte in der Ferne die Grillen zirpen. Nachdem ich meiner Oma noch eine gute Nacht gewünscht hatte schlief ich auch ein.

Mitten in der Nacht wurde ich wieder wach, weil der Mond schon wieder so hell und groß war. Er erleuchtete mein ganzes Zimmer, sodass ich wirklich hellwach war. Zur Kontrolle kniff ich mir in meinen Arm, was ich lieber hätte lassen sollen, da es wehtat. Ich öffnete meine Balkontür, und ging hinaus auf die Wiese, wo ich auch gestern war. Dort sah ich mich etwas um, doch bisher konnte ich nichts das wie eine vom Himmel fallende Person aussah sehen.

Ich lief zu dem kleinen Waldstück, wo ich die Person letzte Nacht gesehen hatte, und sah mich dort etwas um. Und tatsächlich, direkt am See sah ich eine Person.

Es handelte sich um einen großen Jungen Mann, welcher sehr edel gekleidet war

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Es handelte sich um einen großen Jungen Mann, welcher sehr edel gekleidet war. Seine Haare waren komplett weiß, und seine Haut war ebenfalls sehr blass. Ich sah ihn aber nur von hinten, da er auf das Wasser sah. Was machte diese Person da um die Uhrzeit?

Doch ich traute mich nicht etwas zu sagen, da ich Angst hatte, ihn zu erschrecken. Mein Dorf ist winzig, und jeder kennt hier jeden, da wäre mir diese Person doch aufgefallen?

Als ich einen Schritt zurück ging, schreckte ich aus Versehen ein paar schlafende Amseln auf, welche sofort laus loszwitscherten.

Der junge Mann erschreckt sich und drehte sich dann um, und sah mich direkt an.

,,Oh Gott es tut mir so leid, dass ich Sie erschreckt habe, ich wollte das nicht!" Ich verbeugte mich und sah nach unten.

Er kam auf mich zu und sah mich kurz an, ehe er nickte. ,,Schon gut, es ist ja nichts passiert."

Erst jetzt bemerkte ich sein Gesicht. Seine Augen waren grau, und seine Lippen blassrosa. Er besaß keine Sommersprossen oder sonstiges, und seine Haut war extrem rein.

,,Kommen Sie aus dem Dorf?", fragte ich vorsichtig.

Er blickte auf das etwas von uns entfernte Dorf und schüttelte dann den Kopf. ,,Nein, ich komme von weiter her."

,,Achso, okay. Wenn ich fragen darf, was machen Sie um die Uhrzeit hier? Es ist doch mitten in der Nacht, und jeder schläft doch schon."

,,Nun, das ist eine gute Frage. Gerade eben habe ich meine Zeit damit verbracht, die Umgebung zu begutachten. Und naja jetzt stehst du vor mir. Ich könnte dich allerdings auch fragen, was du um die Zeit hier draußen machst.", drehte er den Spieß um.

,,Ich bin von dem Mond aufgewacht! Er strahlt unglaublich hell, weswegen ich überhaupt nicht mehr schlafen konnte. Wieso ist der eigentlich so groß?"

Er sah nach oben und guckte sich den Mond an. ,,Er ist uns gerade sehr nah... das hat aber auch mit mir zu tun."

Ich sah ihn verwirrt an. ,,Das verstehe ich nicht. Das hat doch was mit seiner Umlaufbahn zu tun?"

Er sah mich lächelnd an. "In diesem Fall nicht. Er ist wegen meiner Ankunft so nah. Aber weiteres erzähle ich dir ein anderes Mal. Duz mich ruhig, auch wenn ich älter bin als du."

,,Du kennst doch gar nicht mein Alter, wie kannst du das dann wissen? Außerdem siehst du gar nicht viel älter aus." Ich stämmte meine Hände in meine Hüften.

,,Du siehst aus als wärst du 17 oder 18 Menschenjahre alt. Und ich, ich bin in Menschenjahren mittlerweile um die 500 Jahre alt."

Auf einmal dämmerte es mir. Mir kam die Legende wieder in den Sinn, die mir Oma erzählt hatte. Alles passte zusammen, der Mond, die weißen Haare und grauen Augen, das Alter... Er war es, die Legende war wahr!

,,Dann... ist deine Mutter bestimmt die Mondgöttin oder?", sprach ich ihn drauf an.

Er sah mich etwas überrascht an, doch nickte. ,,Mir war nicht bekannt, dass es Menschen gibt, die unsere ja mittlerweile sehr alte Geschichte noch kennen... du bist ein sehr schlaues Mädchen."

,,Meine Oma hat ein Mosaik der Mondgöttin, welches schon seit Generationen in ihrem Besitz ist. Sie erzählte ihre Geschichte immer wieder, und ich war immer wieder fasziniert davon. Aber dann weiß ich jetzt auch, warum du hier bist, und was du machst."

Er sah in die Ferne. ,,Diese Welt hat sich so sehr verändert. Die Wiesen sind hauptsächlich zu Feldern geworden, es gibt so viele neue Erfindungen und Probleme. Und rate mal an wem das alles hängen bleibt. Um euch aber von eurem Kummer befreien zu können muss ich mehr über eure heutige Lebensweise erfahren. Doch seit dem Mittelalter, wo meine Mutter für eine Hexe gehalten wurde, zeigten wir uns den Menschen nicht mehr... daher weiß ich gar nichts mehr über sie. Kannst du mir helfen?" Er sah mich bittend an.

,,Dann müssen wir bestimmte Zeiten ausmachen, an denen wir und treffen. Da erzähle ich dir dann, wie wir Menschen heutzutage leben. Aber nicht mitten in der Nacht, so wie jetzt! Ich schlafe nachts ja eigentlich."

Er strahlte. ,,Danke! Dann sagen wir sobald die Sonne untergegangen ist?"

Ich nickte. Das könnte ja was geben.

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Sohn des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt