Feuer

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Noyan POV:

Ich lachte. Als wenn unser ach so toller Mondgott wirklich so schwach ist, dass ich jetzt schon durch ihn durchdringen kann, und dass so einfach! Er braucht nur starke Emotionen zu zeigen, und ich komme durch. Und wo zeigt er mehr Emotionen, als bei einem hübschen Mädchen, das ihm anscheinend gefällt? Dieses Mädchen war wohl echt etwas besonderes, wenn sie unsere Gottheit beeindrucken konnte.

Ich saß auf meinem Sofa, und musterte sie durch mein Hologramm. Ein typisches Menschenmädchen eben, lange Haare, braune Augen, ca 1,67 m groß... Sie hatte sogar ein paar Sommersprossen im Gesicht...
Daraufhin warf ich einen Blick in den Spiegel, und musterte mein von Sommersprossen übersätes Gesicht. Wie lange hatte ich keine Menschen mehr gesehen? Sie waren uns Göttern vom Aussehen her tatsächlich ähnlicher, als ich es vermutet hatte. Doch konnte ich mir mit Sicherheit noch einen Spaß mit ihr erlauben, damit unser Mika-lein schön viel Liebeskummer bekommt, und ich somit mehr zum Vorschein komme. Da sie nun durch diese weiße Ratte von mir wussten, konnte ich mich auch mit meinem schönen Charme und meiner direkten Art direkt bei ihr einschleimen. Dann zupacken wenn es wehtut, hatte Vater mir geraten, und genau das werde ich auch tun.

Später am Tag bekam ich tatsächlich durch einen Gefühlsausbruch von Mika die Gelegenheit, Besitz von ihm zu ergreifen. Er hatte lange auf seinem Bett gelegen, sich wie eine Memme die Augen ausgeheult, und über was auch immer nachgedacht. Genau diesen Nervenzusammenbruch nutzte ich, und ehe ich mich versah lag ich an seiner Stelle in diesem Bett.

Ich stand auf, und sah in den Spiegel. Das Gesicht war gleich geblieben, ich hatte nur ein paar Sommersprossen, meine wunderschönen tiefroten Augen und ein paar meiner vielen Sommersprossen „mitgenommen". Tatsächlich verfärbten sich auch die Spitzen meiner Haare schwarz. Dies machte Mikas erbärmliche Gestalt natürlich gleich zehn Mal attraktiver. Ich ging durch dieses wirklich lahm aussehende Gebäude, und musterte erst einmal alles, bis ich auf Akari gestoßen war. Sie hielt einen...kleinen Kasten aus Metall (?) in ihrer Hand, und sah mich nicht einmal richtig an. „Oh hey, hast du dich wieder beruhigt? Tut mir leid, ich glaube manchmal brauchst du auch ein wenig Zeit für dich oder?" Sie sah zu mir auf, und erschrak sofort, als ich sie angrinste. „Du glaub mir, es geht mir prächtig wie eh und je." „DU MISTKERL! DU BIST NICHT MIKA!" Sofort suchte sie den nächstbesten Gegenstand, einen Besen, und rammte ihn mir volle Kanne in den Bauch. „Woah...", sagte ich die Augen etwas zusammenkneifend, „du weißt echt, wie du dich verteidigen kannst hm?" Ich merkte, wie ich dadurch schwächer wurde. Sie hatte mir Kraft geraubt, die ich brauchte, um mich in Mikas Körper aufhalten zu können.

Ich nahm ihr sofort diesen Besen aus der Hand, und zerbrach ihn als wäre er nichts in zwei Hälften. Danach drängte ich sie an die Wand, und grinste sie an. „Warte nur meine hübsche, ich werde wiederkommen~" Ehe ich mich versah saß ich wieder auf meinem Sofa. Ich lachte laut los. Als wenn das so einfach war? Klar musste ich noch üben, ich war ja längst nicht ganz ausgebildet, weswegen ich eben auch noch nicht alles konnte, was mein Vater konnte. Doch wenn ich es schaffte, Mika noch weitere psychische Probleme durch das Übernehmen seiner Gestalt zu bereiten, würde ich bald schon immer länger auf der Erde sein können.

Und Akari? Dieses Mädchen war wirklich anders. Klar gibt es hier auch Mädchen, die sogar viel attraktiver sind als sie, doch sie hatte etwas an sich, das mir gefiel. Sie ihm auszuspannen, und zu meiner Königin zu machen, wäre einfach der perfekte Plan.

Sohn des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt