Angst vor Ungewissem

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Akari POV:

So dumm wie wir Menschen waren, glaubten sie nicht direkt an das, was Mika ihnen sagte. Sie bezeichneten ihn als Schauspieler, Betrüger oder Verschwörungstheoretiker. Doch Mika gab sich nicht geschlagen.

„Seht ihr das hier nicht? Der Himmel ist rot! Und diese Hitze spürt ihr auch! Hier draußen ist es viel zu heiß für euch, ihr müsst euch dringend schützen, sonst werdet ihr alle noch sterben!", rief er laut.

Mehrere Journalisten und Reporter kamen sofort angestürmt, und versuchten, ihn zu interviewen. Doch ich konnte die Polizei, welche bereits eingetroffen war, davon überzeugen, die Journalisten von ihm fernzuhalten.

„Wir haben Daten von Forschern! Was er sagt stimmt, es gab wirklich eine Göttin, welche unsere Flora und Fauna geschaffen hat! Mehrere Artikel beweisen dies!", riefen die Polizisten. Mehrere Sirenen gingen los, und einige Journalisten sprachen Warnungen an alle Bürgerinnen und Bürger aus, die sie über das Fernsehen verbreiteten. „Prinz des Mondes, wir versprechen, die Stadt zu evakuieren, und die Menschen vor... dem was sie gesagt haben... zu retten." Dankend sah Mika ihn an. „Dankeschön, ich stehe zu tiefst in ihrer Schuld. Sorgen sie auch dafür, dass einige Tiere in Sicherheit sind." Er nickte. „Nichts zu danken, dafür sind die Leute des öffentlichen Dienstes da."

Ich sah mich um. Alle Menschen liefen zum Schulkeller, und ich wurde ebenfalls dazu aufgefordert, dorthinzugehen. „Mika! Was ist mit mir? Soll ich bei dir bleiben? Was ist dein nächster Schritt?" Mika flog zu mir herunter, und nahm meine Hand. „Keine Angst. Du gehst bitte mit den Menschen mit. Gegen die Magie von uns Göttern kommst du leider nicht an... du musst dich in Sicherheit bringen. Ich versuche, den Kampf auf den Mond umzuleiten. Da Noyan bereits unterwegs ist, werde ich versuchen, ihn dorthin umzuleiten. Dort können wir ihn mit vereinten Kräften stürzen, ohne der Erde großartig zu schaden. Noch ist nichts verloren."

Diese ganze Situation machte mir wirklich zu schaffen. Alle hatten riesige Angst. Sie wussten nicht wirklich über die Situation Bescheid, und mussten Mika einfach so vertrauen. „Ich werde die Welt über dich aufklären. Sie werden dann wissen, was hier passiert." Mika nickte verstehend. „Und Mika..? Pass gut auf dich auf... und komm bald wieder zurück." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich in den Keller der Schule zu laufen, wo neben meinen verängstigten Klassenkameraden auch ein Journalisten-Team war. Ich bat sie kurz darauf um ein Interview, und klärte die Welt über die Situation auf.

Mika POV:

Ich hatte tatsächlich keinerlei Ahnung, wie Noyans Angriff verlaufen würde. Doch eins wusste ich: Sein Vater musste seine Finger mit im Spiel haben. Nach Mamas Erzählungen über sein Verhalten hatte er von sich aus mit Sicherheit nicht den Willen, uns anzugreifen.

Wenig später ritt ich zusammen mit meiner Mutter auf Shigo hoch ins Weltall, wo wir auch Menschen auf der Raumstation vor den kommenden Ereignissen warnten. Sie verstanden die Situation relativ schnell, und machten sich auf eine sofortige Reise zur Erde bereit. Wenn der Raumstation etwas passieren würde, würde das den sofortigen Tod der Astronauten bedeuten.

Als wir auf dem Mond angekommen waren, sicherten wir erst einmal unser Zuhause. Es war wie eine kleine Stadt auf der nicht zur Erde gewandten Seite des Mondes, welche durch unsere Magie auch nicht sichtbar war. Geschützt wurde sie durch ein großes Schutzschild. Innerhalb dieser „Blase" befanden sich Wiesen, Bäume und Tiere, welche auf der Erde nicht existierten. All dies hatte meine Mutter geschaffen, und es wurde durch unsere Magie am Leben gehalten. Angekommen in meinem Zimmer im Schloss holte ich direkt alle nötigen Waffen, die ich brauchte, um Noyan anzugreifen. Ein magisches Zepter, welches meine Kräfte um ein zehnfaches verstärkte und einen großen Schutzschild. Meine Mutter kümmerte sich derweil um meinen Sakratori. Sakratoris waren die hirschartigen Wesen, welche wir als treue Reittiere nutzten. Sie hatten ebenfalls magische Kräfte, welche sie aber nur zur Verteidigung nutzten. Sonst waren sie harmlose Wesen. Shigo, Mamas Sakratori war mittlerweile zwar schon etwas in die Jahre gekommen, doch sie war trotzdem Mamas treuste Gefährtin. (Neben mir natürlich.)

Ich ging runter zu den Ställen, und streichelte sanft die Schnauze meines Sakratoris Heyatoo. Heyatoo war die Tochter von Shigo, und wir hatten schon ziemlich viel zusammen erlebt. „Ich werde an deiner Seite kämpfen, Mika. Ebenso wie die Magier des Mondes. Wir alle werden dich niemals alleine lassen." Die Magier des Mondes waren einst Götter von kleineren Sternen gewesen, die sich mit meiner Mutter zusammengeschlossen, und unser Königreich erschaffen hatten. Jeder von ihnen kannte sich mit den Elementen der Erde perfekt aus. Es waren immer 8 Magier für jedes Element zuständig. Sie forschten täglich über ihr jeweiliges Element. Sie alle hatten auch magische Fähigkeiten entwickelt, welche ihrem Element entsprachen. So konnten sie uns gut helfen.

„Ist es bei dir nicht etwas zu riskant, Mama?", fragte ich besorgt. Mama hatte fast alle ihre Kräfte an mich abgegeben, und behielt nur ganz wenige, weswegen sie nicht mehr so stark war, wie sie es früher einmal gewesen war. „Alles ist gut, mache dir keine Sorgen. Die Magier des Mondes haben sich schon etwas für mich überlegt. Sie haben Forschungen über die Rückgewinnung von Kräften trotz Abgabe gemacht, und aus verschiedenen Kräften der Elemente einen Trank für mich zusammengebraut, welcher mich deutlich stärker gemacht hat. Außerdem habe ich immernoch meine Waffen! Ich bin nicht wehrlos, Mika." Sie lächelte. Es war bewundernswert, dass sie in so einer Situation so ruhig bleiben konnte.

Mein magisches Zepter war meine Geburtswaffe. Es entstand kurz nach meiner Geburt, und sollte mich mein ganzes Leben vor Feinden schützen. Es beinhaltet die Kraft, bestimmte Gegenstände der Erde zu formen, welche mich schützen sollten. Also beispielsweise Wände oder Treppen, damit ich irgendwo hochkonnte. Dynamit oder anderen Sprengstoff konnte man damit auch erzeugen. Jeder Gott besitzt eine solche Waffe. Bei meiner Mutter sind es ihr Bogen und ihre magischen Pfeile, welche die selben Funktionen haben. Doch ich wusste, dass die Götter des dunkeln Sonnensterns ebenfalls solche Waffen besaßen, über die wir leider nichts wussten. Ich verspürte Angst, Angst vor dem Ungewissem.

Noyan (Hypnotisiert durch Cyrus) POV:

Ich flog durch den kalten, aber doch so schönen Weltraum. Natürlich wussten wir, wie lange eine Reise von der Erde zur Sonne eigentlich dauerte. Doch mein Pegasus war darauf ausgelegt, schneller zu fliegen als das Licht, als rasende Meteoriten oder Kometen. Es war eine kleine Reise, doch ich war bereits bei der hübschen Venus angekommen. Ich blickte hinunter den Planeten, und spürte sofort die Anwesenheit der Göttinen der Venus. Sie waren so hübsche Damen. Mittlerweile konnte ich Mika bereits orten, und musste feststellen, dass er sich gar nicht mehr auf der Erde befand. Er war mit seiner Mutter auf den Mond geflohen. Ihre Taktik war es wohl, uns so gut es geht von der Erde fernzuhalten. Und wenn ich von uns sprach, meinte ich mich, und andere Kriegsgötter des dunklen Sonnensterns. Sie ritten ebenfalls jeder auf einem Pegasus hinter mir her. Ganz alleine würde ich ja niemals gegen sie ankommen.

Je näher wir kamen, desto mehr wuchs meine Lust darauf, ihm endlich mal eine verpassen zu können. All die Jahre standen wir in ihrem Schatten, doch nun war die Zeit gekommen, sich an ihnen zu rächen, und sich Respekt einzuholen. Unser Plan bestand darin, ihnen erst einmal richtig schön Angst zu machen, damit sie wussten, dass wir viel stärker waren, als sie eigentlich angenommen hatten. Und dann, wenn sie schön erschöpft waren, folgte mein großes Werk: 4 riesige Meteoriten, welche die Erde zu Feinstaub werden ließen. Nichts wäre mehr übrig, außer ihr erbärmlicher kleiner Mond.

Ein paar Stunden vergingen, und ich erblickte endlich das Licht der Erde. Wir flogen schneller, und ich besprach nochmal den Plan mit den anderen Göttern. An meiner Seite hatte ich:

- Aideen, Göttin der Sonnenstrahlen, genannt hellster Morgenstern
- Kaikala, Gott der blauen Stichflamme,
- Eliana: Göttin der Schatten,
- Kiran: Gott der unaufhaltbaren Hitze,
-Eliano, Gott der heißesten Kometen und
- Nuria, meine Mutter und Göttin der Explosionen.

Mein Vater Cyrus, Gott der Sonnenstürme, steuerte mich von unserem Schloss aus. Ich war bereit. Bereit, für den Angriff.

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Sohn des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt